: Frollein Tod
: Im Himmel gibt´s Lachs Deutschlands charmanteste Präparatorin über den Tod und ihr Leben im Leichenkeller
: riva Verlag
: 9783745314496
: 1
: CHF 11.80
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: Angewandte Psychologie
: German
: 224
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
»Sind Sie die Leichenfrau?« - aus dem Alltag einer Chefpräparatorin Leichenpräparatorin - für viele ein Horrorjob. Doch nicht für Judith Brauneis, Leiterin des Sezierbereichs der Technischen Universität München. Für sie stand schon mit zehn Jahren fest, dass sie nichts lieber wollte, als mit Leichen zu arbeiten. Sie entschied sich, »Frollein Tod« zu werden, und folgte dem Ruf des Todes, der sie direkt in die Pathologie führte. Fachkundig, mit einer ordentlichen Portion Humor und ganz viel Herz erzählt die Chefpräparatorin von ihrer über zwanzig Jahre andauernden Arbeit mit den Toten und wie sie zu der Notfallseelsorgerin wurde, die nicht nur mit dem Leid anderer umzugehen weiß, sondern den Betroffenen auch Unterstützung und Mitgefühl schenkt. Für sie steht fest, »dass alles irgendwann einen Sinn ergibt, dass man für das Gute, das man jetzt und hier tut, im Himmel mit Lachs belohnt wird.«

Judith Brauneis ist ausgebildete medizinische Präparatorin und Notfallseelsorgerin. Seit 1998 leitet sie den Sezierbereich der Pathologie der Technischen Universität in München. Unter ihrem Pseudonym »Frollein Tod« erzählt sie auf zahlreichen Veranstaltungen von ihrem spannenden Alltag als Sektionsassistentin und Trauerbegleiterin. Sie lebt mit ihrem Mann und Kater Ralle in Bayern.

KAPITEL 3


OMA GERTRUD,
MEINE ERSTE GROSSE LIEBE


Ein bisschen kennen Sie sie ja bereits, meine Uroma »Oma Gertrud«. Doch weil sie die Seele ist, die mich am stärksten beeinflusst hat und die ich lieben werde, so lange ich lebe (und, wer weiß, vielleicht auch darüber hinaus), schenke ich ihr ein ganzes Kapitel.

Oma Getrud und ich waren unzertrennlich, ich hing an ihrem Rockzipfel, wo immer sie auch war, bekam einfach nicht genug von ihr, von dieser kräftigen Erscheinung, das Haar stets in Wasserwellen gelegt und zu einem Dutt zusammengesteckt. Sie war der kostbarste Mensch in meiner kindlichen Welt – und natürlich die weltbeste Köchin und Bäckerin. Ihre Umarmungen waren liebevoll und warm. Nahm sie mich nicht gerade in den Arm, so gab es für mich keinen schöneren Platz als auf dem alten Schlafsofa in ihrer Küche. Sie hatte immer eine kleine Flasche Malzbier für mich in ihrem Schrank versteckt, obwohl sie deswegen jedes Mal Ärger bekam, wenn ihre Tochter, meine Omi, die im selben Haus wohnte, uns beim Malzbiergelage erwischte. Hatte ich Bauchschmerzen, rieb Oma Getrud mir den Bauch mit Butter ein, und sofort war alles wieder gut. Unter ihren Händen tat mir nichts mehr weh. Sie war auch sehr bewandert in Kräuterkunde, zog im Garten alle möglichen Pflanzen für Tinkturen heran und heilte die Wehwehchen in der Familie.

Wenn ich morgens lac