: Katharina Herzog
: Das kleine Bücherdorf: Herbstleuchten
: Rowohlt Verlag Gmbh
: 9783644013759
: Das schottische Bücherdorf
: 1
: CHF 10.00
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 368
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Betty Andrews ist nicht nur Hollywoodschauspielerin, sie schreibt auch erfolgreich Kinderbücher. In den Unterlagen ihrer Großmutter stößt sie auf farbenfrohe Zeichnungen, die wunderbare Illustrationen für ihre Bücher wären. Doch ihre Oma ist nicht bereit, darüber zu sprechen, woher sie stammen, und über den Künstler E. Smith ist nur bekannt, dass er oder sie in einem Dorf an der Südwestküste von Schottland lebt. Kann dieses Dorf Swinton-on-Sea sein? Gerade hat Betty eine Einladung für das dortige Book Festival erhalten, und obwohl sie normalerweise öffentliche Auftritte meidet, reist sie nach Schottland, um Nachforschungen anzustellen. Bereits kurz nach ihrer Ankunft wird sie enttarnt und von Fans verfolgt. Der Buchhändler Eliyah hilft ihr und bringt sie ins B&B seiner Oma Nanette. Bei den Recherchen über den geheimnisvollen Künstler kommen die Schauspielerin und der zurückhaltende Bücherwurm sich näher. Dann macht Eliyah in der Bibliothek eine Entdeckung, die ihm zeigt, dass seine tragische Familiengeschichte eng mit der Bettys verknüpft ist. 

Katharina Herzog ist die deutsche Autorin für Liebesromane mit Fernweh-Garantie. Sie liebt es, ihre Leser an Sehnsuchtsorte wie Amrum, die Amalfiküste, Juist und New York zu entführen und diese Schauplätze auch selbst zu bereisen. Mit ihren Romanen schrieb sie sich nicht nur in die Herzen ihrer Leser, sondern eroberte auch die Bestsellerlisten. Katharina Herzog lebt mit ihrer Familie, Pferd und Hund bei München und plant schon ihre nächste Reise.  

Kapitel 2Betty


«Betty! Hallo! Darf ich rüberkommen?», schallte eine helle Stimme aus dem Nachbargarten auf die Terrasse herüber.

Betty, die sich gerade wieder mit ihrem Laptop auf die Hollywoodschaukel verzogen hatte, spürte, wie ihre Gesichtszüge sich entspannten, und sie musste lächeln.

«Natürlich! Ich habe schon den ganzen Morgen auf dich gewartet!», rief sie und sprang auf.

Ihr Garten war von dem der Nachbarn durch einen Zaun getrennt. Aber ganz hinten, am Ende des Grundstücks, war vor drei Jahren bei einem Sturm ein Baum darauf gefallen. Jamie, der kleine Sohn der Nachbarn, hatte zugeschaut, als die Arbeiter den Stamm in Stücke gesägt und abtransportiert hatten. Der Kleine hatte in seinem Rollstuhl, der viel zu groß für seinen schmächtigen Körper wirkte, so verloren ausgesehen, dass Betty ihn gefragt hatte, ob er zu ihr herüberkommen wollte, um mit ihr einen Cupcake zu essen und eine Tasse Kakao zu trinken. Die kaputten Latten im Zaun hatte Betty nach diesem Besuch nie ersetzen lassen, und über die letzten Jahre war zwischen ihr und dem mittlerweile achtjährigen James eine Freundschaft entstanden.

Jamie war auch der Einzige, der von der Mutmachgeschichte wusste, an der sie gerade arbeitete. Schließlich war er es gewesen, der sie zuPete Pinguin möchte fliegen lernen inspiriert hatte. Denn seine Eltern Sue und Michael kümmerten sich zwar rührend um ihren Sohn und erfüllten ihm jeden Wunsch, der mit Geld zu erfüllen war. Aber Beine, mit denen er springen und mit anderen Kindern um die Wette laufen konnte, die konnten sie ihm nicht schenken.

In der Geschichte, die sie Jamie widmen wollte, wurde der kleine Pinguin Pete von den anderen Tieren in seiner Polarkindergartengruppe geärgert, weil er als einziger Vogel nicht fliegen konnte. Deshalb machte Pete sich zusammen mit dem Schneehasen Rudi auf die Suche nach jemandem, der ihm dabei half, es