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FOUM ASSAKA
»Der neue John Updike wird er aber nicht werden. Das ist dir schon klar, oder?«
Ich hatteLandleben für Caden gekauft. Tom tippte auf den Buchrücken.
»Selbst, wenn er es lesen sollte. Davon allein lernt er noch nicht den Unterschied zwischendass unddas.«
Tom war mein Schlussredakteur. Wir waren zu Besuch bei seiner Tante, die in einem Dorf nicht weit von Aberdeen wohnte. Ihr Sohn arbeitete auf einem Bohrschiff, das vor der Küste Marokkos lag, und sie fand, es könne vielleicht nützlich sein, wenn ich ihn kennenlernte.
»Wer gut schreibt, ist meistens auch gut im Lesen«, sagte ich und schob das Buch wieder in meine Tasche.
Das Haus war merkwürdig aufgeteilt. Die Schlafzimmer lagen alle nebeneinander im Souterrain versunken, die Küche hingegen befand sich im ersten Stock, mit Blick auf die Lärchen. Man fühlte sich wie in einem Baumhaus. Ich hoffte sehr, dass Tom das Thema wechselte, bevor sein Cousin wieder nach oben kam, mir fiel aber keine Möglichkeit ein, ihn darum zu bitten, ohne dass es klang, als wäre es mir übertrieben wichtig, was der Cousin von mir dachte.
Tom fingerte an seinem Telefon.
»Hör mal, hier:Die ersten Schritte beim Ehebruch sind die einzig freien; später entsteht eheähnlicher Zwang.«
Ich klopfte ihm auf die Schulter.
»Falsches Buch.«
Dabei stimmte es sogar, ich fühlte mich eingezwängt und hatte die Knoten selbst geknüpft. Nie war ich mir sicher, wie viel von Cadens Anziehungskraft dem quälenden Muster aus Fortsein und Verzögerung geschuldet war. Ich wusste nur, dass mir seine Stippvisiten in meinem Leben (wie ein Superstar beim Kurzauftritt in einem Club tauchte er auf, verschwand wieder und ließ mich mit einer Riesenrechnung und dem unguten Gefühl zurück, über den Tisch gezogen worden zu sein) nicht reichten.
Als ich ihn das letzte Mal zu sehen bekommen hatte, war der Hubschrauber schon verspätet auf die Plattform gekommen und Caden hatte seinen Flug nach London verpasst. Stattdessen kaufte er dann mir ein Ticket nach Aberdeen, und ich flog um zwanzig Uhr von Heathrow ab. »Wird das deiner Frau denn nicht auffallen?«, fragte ich, die unerklärliche Buchung auf dem Kontoauszug vor Augen. »Nein, nein«, beruhigte er mich. »Das läuft übers Geschäftskon