: C. M. Spoerri
: Das Juwel der Talmeren (Band 2)
: Sternensand Verlag
: 9783038962489
: 1
: CHF 4.40
:
: Fantasy
: German
: 360
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Wenn Léthaniel eines in seinem Leben gelernt hat, dann, dass es für jedes noch so ausweglos erscheinende Problem eine Lösung gibt. Doch trifft das auch in einer Welt zu, in der Riesen und Einhörner existieren? Wird es dem Greifenreiter und seinen Gefährten gelingen, zurück nach Altra zu finden, um sich mit der alles entscheidenden Frage zu befassen: Wie verdammt noch mal findet man den Hort eines Drachen?

C. M. Spoerri wurde 1983 geboren und lebt in der Schweiz. Sie studierte Psychologie und promovierte im Frühling 2013 in Klinischer Psychologie und Psychotherapie. Seit Ende 2014 hat sie sich jedoch voll und ganz dem Schreiben gewidmet. Ihre Fantasy-Jugendromane (?Alia-Saga?, ?Greifen-Saga?) wurden bereits tausendfach verkauft, zudem schreibt sie erfolgreich Liebesromane. Im Herbst 2015 gründete sie mit ihrem Mann den Sternensand Verlag.

Kapitel 1 - Léthaniel


 

Der Ritt auf einem Einhorn ist etwas Einmaliges, wie mir bewusst wird, als ich den vier Tieren hinterhersehe, die sich ebenso schnell wieder vom Schloss der Riesen entfernen, wie sie uns hergebracht haben.

Ich bin in meinem Leben schon auf vielen Pferden geritten, hatte kurzzeitig einen Lieblingshengst – ein äußerst edles Tier, das ich mal einem Kaufmann ›abgenommen‹ hatte –, aber nicht einmalerkönnte diesen Einhörnern das Wasser reichen. Ihre Bewegungen sind so grazil und man hat den Eindruck, jeden ihrer Muskeln zu spüren, während man auf ihrem Rücken sitzt. Selten habe ich mich mit einem mir fremden Geschöpf auf Anhieb derart verbunden gefühlt. Wir waren eine Einheit.

Nach einem letzten Blick auf die weißen Tiere drehe ich mich zum Eingang des riesigen Gebäudes um, das hinter einem akribisch gepflegten Garten emporragt. Hat es schon von Weitem beeindruckend gewirkt, so raubt mir seine Schönheit nun regelrecht den Atem.

Elderion neben mir starrt das Schloss ebenfalls an. Den Zwerg kenne ich erst seit Kurzem, genauer, seit mein Kumpel Steinwind und ich zusammen mit ihm und dem ehemaligen Assassinen Schatten von den Riesen gefangen genommen wurden. Er ist mir äußerst suspekt, wenngleich er mir geholfen hat, mit meiner verstorbenen Schwester Frieden zu schließen. Damit wurden die Schuldgefühle, die mich seit Jahren drangsalieren und mir nächtliche Albträume bescheren, zumindest ein Stück weit aus meinen Gedanken verbannt.

Der Wüstenzwerg betitelte dieses Bauwerk als ›Olymp‹, das Zuhause der Titanen, wie die Riesen von seinem Volk auch genannt werden. Etwas, das ich noch immer absurd finde – anscheinend verehren Zwerge wie er diese Titanen als Götter.

Ich meine, ich habe selbst einem gegenübergestanden und jap, ihre Erscheinung mit den Muskelbergen und dem goldenen Haar ist definitiv imposant. Aber niemals hätte ich unsere Entführer als ›Götter‹ betitelt. Da würden mir um einiges treffendere Beschreibungen einfallen … Bastarde, Schweinehunde, Mistkerle … um die weniger Anstößigen zu nennen.

Na ja, jetzt sind wir nun mal hier, im Land der Riesen, und müssen meinen Greif befreien, ehe wir zurück nach Altra kehren und unsere Gefährtin Lucja aus den Fängen des Drachen holen können, der sie entführt hat. Wegen eines dämlichen Juwels, das Elderion ihm stahl und das die Riesen inzwischen besitzen.

Greif befreien – Olymp verlassen – Lucja retten – nach Fayl reisen und unsere verdammte Mission bei Zirkelleiter Venero zu Ende bringen …

Klingt einfacher, als es ist, aber den ersten Schritt haben wir schon geschafft: auf Einhörnern zum Olymp zu reiten, wo diese Arschgeigen sich aufhalten.

Sie haben mir meinen Greif gestohlen, verdammt. Un