KAPITEL EINS
Aus welchem Grund auch immer roch Direktor Connells Büro immer nach Popcorn mit zu viel Butter. Ich war mir nicht sicher, ob er es in Unmengen verspeiste oder als Raumduft benutzte, jedenfalls hinterließ es überall im Raum einen klebrigen Film. Mich schauderte, als ich meinen Blick durchs Zimmer schweifen ließ, um die Quelle des Geruchs zu finden. Nichts. Keine vergessene Tasche. Keine vergessene Mikrowelle. Das Einzige, das mir plausibel erschien, war eine in die Wand eingesteckte Wärmeplatte, die einen schweren Buttergeruch verströmte.
Die Bürotür öffnete sich, und Direktor Connell trat ein. Er hielt ein Klemmbrett und las in dem Stapel Papieren, die daran klemmten. Als er an meinem Stuhl vorbeikam, ließ er die gerade aufgeschlagenen Seiten zurückfallen. »Guten Tag, Miss Hammond.«
Ich steckte eine Strähne hinters Ohr und nickte. Ich war mir nicht sicher, was ich hier überhaupt zu suchen hatte. Während der sechsten Stunde war Mrs Saucer mit einer Notiz zu mir gekommen, in der der Direktor mich bat, nach dem Unterricht in sein Büro zu kommen. Er habe eine Frage an mich.
Das Büro von Direktor Connell war mir nicht fremd, aber nicht aus den üblichen Gründen. Während andere hierherkamen, um zurechtgewiesen zu werden, wurde ich, als Jahrgangsbeste, um Hilfe gebeten. Ich überlegte, um was es dieses Mal gehen könnte.
Direktor Connell legte das Klemmbrett auf seinen Schreibtisch und setzte sich. Er stützte die Ellbogen auf die Tischplatte, lehnte sich vor und legte die Finger zu einem nach oben weisenden V aneinander. »Danke, dass Sie gekommen sind«, sagte er. Seine dunkelblauen Augen blickten angestrengt durch seine dicken Brillengläser zu mir herüber. Seine langen Strähnen, die er wie immer quer über den Kopf gekämmt trug, sollten von seinem zurückweichenden Haaransatz ablenken. Doch der Versuch misslang gründlich. Wenn er sich einfach nur den Kopf geschoren hätte, sähe er garantiert nicht so alt aus.
Ich nickte und verdrängte diese Gedanken aus meinem Hirn. Ich verschwendete offensichtlich viel zu viel Zeit hier, wenn ich mir Gedanken über Direktor Connells Haarwuchs machte. »Was kann ich für Sie tun?«, fragte ich und setzte mich aufrecht in meinem Stuhl zurecht.
Direktor Connell lehnte sich zurück, sein Stuhl wippte ein paarmal. Er sah nachdenklich aus. »Ich möchte Sie um einen Gefallen bitten.«
»Okay.«
Bevor er fortfahren konnte, erklang e