: Marten Munsonius, Bernd Teuber
: Corrigan - Die Endzeitsaga, Band 1: Katastrophenwelt
: Bärenklau Exklusiv
: 9783757929503
: 1
: CHF 3.20
:
: Science Fiction
: German
: 102
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Derek schlug Haken, lief einmal nach rechts, dann wieder nach links. Unversehens geriet er dabei ins Stolpern. Jeffrey krampfte sich der Magen zusammen. Schon in diesem Augenblick wusste er, dass für den bärtigen Mann das Ende gekommen war. Derek stürzte zu Boden, rollte sich über die Schulter ab und rappelte sich wieder auf. Doch für eine Flucht war es mittlerweile zu spät. Die Polizisten bildeten einen Kreis um ihn. Faustschläge trommelten auf ihn ein und zwangen ihn zu Boden. Der ranghöchste Polizist brüllte einen Befehl, woraufhin die anderen ihre Waffen zogen und das Feuer auf den Wehrlosen eröffneten. Dereks Schmerzensschreie gingen im Donner der Revolver unter.
U.S. Air Force-Pilot Ben Corrigan wird bei einem Kampfeinsatz abgeschossen und verschwindet spurlos. Trotz etlicher Widerstände durch die amerikanische Regierung macht Richard sich auf die Suche nach seinem Sohn. Dabei stößt er auf eine geheime Militäranlage, in der über die Zukunft der Menschheit entschieden wird. Wird es ihm gelingen, Ben zu finden?



Marten Munsonius und Bernd Teuber geben sich die Ehre, dem Lesepublikum diese Endzeitsaga zu präsentieren.

1. Kapitel


 

In wenigen Minuten war es soweit. Dann nahm der Höllentanz seinen Anfang. Leutnant Ben Corrigans Hand ruhte auf dem Steuerknüppel seiner A-10 Thunderbold II. Als Kampfpilot der US-Air Force war er es gewohnt, dem Tod ins Gesicht zu sehen. Trotzdem überkam ihn zuweilen die Gewissheit, dass er diesen Einsatz nicht überleben würde. Der Job glich einem Himmelfahrtskommando. Jeder Pilot war sich darüber im Klaren. Aber sie durften nicht versagen. Zuviel hing davon ab, dass sie ihren Auftrag erfolgreich ausführten.

Die Gedanken an den Tod waren quälend, aber sie verursachten seltsame Gefühle der Beklommenheit in der Magengrube des jungen Mannes. Allerdings waren sie nicht allein die Ursache dafür. Es gab da noch andere Dinge, die einem jede Minute vor dem Beginn eines Angriffs zur Qual machten: das Aufsteigen in die Einsatzhöhe, das Vibrieren der Nerven, der stetige Kampf mit jenem Bohren im Inneren, dessen Quellen man am besten gar nicht zu ergründen versuchte.

Immer wieder sprang ihn die Furcht an. Mit aller Macht wehrte er sich dagegen. Hier sah es niemand. Konnten Menschen ahnen, wie ihm hier oben in der Luft zumute war? Wenn sie wieder zurückkamen, waren sie Helden. Die US-Air Force machte sie dazu. Aber bei sich wussten sie, dass sie Menschen waren, die vor dem Tod Angst hatten. Menschen, die leben wollten. Menschen, die einen Sinn darin sahen, weiterzuleben, die eine Familie zu Hause wussten, und darum zurückkommen wollten, weil sie noch gar nicht richtig gelebt hatten.

Sie flogen in Gefechtsformation, ein Jet neben dem anderen. Die Erde unter ihnen hatte sich wieder einmal in eine bunte Riesenfläche von einem Flickenteppich verwandelt, deren Linien bei dieser Geschwindigkeit nur sehr verschwommen zu erkennen waren. Bens Blick schweifte prüfend durch den vorausliegenden Luftraum. Der Himmel wölbte sich wie eine endlose Kugel über dem Jägerverband. Bens Herzschlag wurde schneller. Erste Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn.

Die Atemmaske mit dem geriffelten Schlauch der Sauerstoffzufuhr verlieh seinem Gesicht den Ausdruck eines weltfremden Wesens. Er war auf das Äußerste gespannt. Während der Einsatzbesprechung hatte der Auftrag noch ziemlich einfach geklungen, doch jetzt kurz vor der Einsatzzone sah die Sache schon ganz anders aus. Immerhin hatten sie es mit einem entschlossenen Gegner zu tun, der keine Gnade kannte.

Ziel der Mission war ein Staat am Persischen Golf. Nach dem Sturz der konstitutionellen Monarchie versank das Land in Anarchie. Verschiedene Interessengruppen hatten verbissen um die Vorherrschaft gekämpft. Nach einem mehrere Jahre andauernden, äußerst brutal geführten Bürgerkrieg gelangte schließlich die islamistische Terrororganisation ROTER MOND an die Macht. Und ausgerechnet diesen Fanatikern waren einige alte, aber möglicherweise scharfe Mittelstreckenraketen mit Nuklearsprengköpfen vom Typ R-12 in die Hände gefallen, die vermutlich noch aus der Zeit des Kalten Krieges stammten.

Ben fragte sich, wie der ROTE MOND dies vor den Augen der Weltöffentlichkeit geheim halten konnte. Nun drohten sie damit, die Waffen auf die Vereinigten Staaten von Amerika abzufeuern, um ihnen eine Lektion zu erteilen. Ob die Raketen nach all den Jahren noch funktionsfähig waren, konnte vom Geheimdienst zwar nicht in Erfahrung gebracht werden, trotzdem nahm man die Bedrohung sehr ernst. Immerhin war es mit den Raketen möglich, die meisten Städte in den östlichen und südlichen Bundesstaaten der USA zu treffen, darunter auch Washington D.C. Im Pen