: Eva Maaser
: Kim und die Verschwörung am Königshof - Band 1 Band 1
: dotbooks GmbH
: 9783955202668
: 1
: CHF 1.80
:
: Jugendbücher ab 12 Jahre
: German
: 162
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
'Für einen Moment sah und hörte Kim gar nichts mehr. Aber dann dröhnte es ihm wie ein Donnerschlag in den Ohren und sie purzelten alle zusammen aus dem Schrank. Kim hielt immer noch mit beiden Händen die Uhr umklammert.' Was ist das für eine alte Uhr, die Kim von seinem Großvater geschenkt bekommen hat, welches Geheimnis birgt sie? Als Kim die rätselhafte Uhr im Beisein von Lisa und Dennis untersuchen will, bewegen sich die Zeiger plötzlich rückwärts, ein magisches grünes Licht beginnt zu pulsieren, alles um sie herum gerät in Bewegung ... Und auf einmal landen sie im Louvre, im Frankreich des 17. Jahrhunderts, mitten in einer Verschwörung gegen den jungen König Ludwig den Dreizehnten! Gelingt es ihnen, das Leben des erst 15-Jährigen zu retten? Und vor allem: Schaffen Sie es rechtzeitig, nach Hause zurückzukehren? Fesselnd und voller Spannung erzählt die Autorin Eva Maaser vom höfischen Leben im 17. Jahrhundert! Jetzt als eBook: 'Kim und die Verschwörung am Königshof' von Eva Maaser. dotbooks - der eBook-Verlag.

Eva Maaser, geboren 1948 in Reken (Westfalen), studierte Germanistik, Pädagogik, Theologie und Kunstgeschichte in Münster. Sie hat mehrere erfolgreiche Krimis, historische Romane und Kinderbücher veröffentlicht. Bei dotbooks erschienen bereits Eva Maasers Kriminalromane »Der Clan der Giovese« sowie die Rohleff-Reihe mit »Das Puppenkind«, »Die Eisfrau«, »Das Schwanenmädchen« und »Der Purpurjunge«. Kommissar Rohleffs erster Fall »Das Puppenkind« ist auch im Sammelband »Tatort: Deutschland« erhältlich. Eva Maaser veröffentlichte bei dotbooks außerdem ihre historischen Romane »Krone der Merowinger - Das Schicksal der Königin«, »Krone der Merowinger - Die Herrschaft der Königin«, »Der Moorkönig«, »Die Rückkehr des Moorkönigs«, »Der Paradiesgarten« und »Die Astronomin«. Zudem erschienen bei dotbooks Eva Maasers Kinderbuchserien um Leon und Kim: »Leon und der falsche Abt«, »Leon und die Geisel«, »Leon und die Teufelsschmiede« und »Leon und der Schatz der Ranen«, »Kim und die Verschwörung am Königshof«, »Kim und die Seefahrt ins Ungewisse« und »Kim und das Rätsel der fünften Tulpe«

1. Das Dämonenmädchen


„Du bist ja Chinese!“

Kimüberlegte, ob diese Feststellung lediglich Erstaunen oder auch eine Spur Verachtung verriet.

„Halbchinese“, stellte er widerwillig richtig.

„Ach so. Das ist ja nur halb so schlimm. Und was kriegst du die Stunde? Schön, dass du wenigstens ein bisschen Deutsch sprichst. Vielleicht lassen wir dich morgen bei uns das Laub zusammenfegen.“

Kim beschloss, sich mit demÄrgern Zeit zu lassen. In der fremden Stimme klang etwas durch, was ihn misstrauisch machte. Das Mädchen, das ihnüber den Zaun hinweg anstarrte, sah sonderbar genug aus, um es seinerseits anzustarren. Er konnte sich nicht erinnern, schon einmal solche Haare gesehen zu haben. Sie wirkten wie rote Drahtwolle. Und dann die Augen! Eindeutig Katzenaugen, grüne Katzenaugen in einem käseweißen Gesicht. Beim Gedanken an Käse schnitt Kim vor Abscheu eine Grimasse. Er würde nie verstehen, wie jemand Käse essen konnte. Er hatte einmal welchen probiert, und ihm war sofort schlecht geworden.

Etwas von seinem Abscheu musste das Mädchen aus seiner Miene gelesen haben und das war ganz erstaunlich. Normalerweise konnten waschechte Europäer aus seiner Mieneüberhaupt nichts lesen. Anscheinend war dieses Mädchenüberdurchschnittlich intelligent. Das machte ihn neugierig.

„Was ist? Hat dir die Aussicht auf einen zweiten Job die Sprache verschlagen? Wenn du natürlich nur blöd in der Gegend herumstehst, können wir auf dich verzichten.“ Die Rothaarige deutete auf den Rechen, auf den er sich stützte. Inzwischen war Kim zu derÜberzeugung gelangt, dass die rote Drahtwolle und die grünen Augen Kennzeichen eines Dämonenwesens sein mussten, und dazu passten auch die Sommersprossen. Flecken wie auf der Haut einer Naja, einer tödlich giftigen Schlange. Mit Sicherheit war hier Vorsicht geboten.

Nachlässig warf er den Rechen beiseite und entfernte sich ein paar Schritte vom Zaun. Noch etwas war ihm an dem Mädchen aufgefallen. Es war wenigstens einen halben Kopf größer als er, und das versetzte ihn nun doch in schlechte Laune.

„He! Du bist noch nicht fertig! Ich sag Tante Betty, dass du deine Arbeit nicht ordentlich machst. Wie heißt duüberhaupt?“

So würdevoll wie möglich, wandte sich Kim um.„Kim. Kim Reimer.“ Und dann begriff er endlich. Sie wusste natürlich, wer er war. Aber das besserte seine Laune kein bisschen. Großtante Betty hatte ihren Nachbarn sicher längst allesüber ihren Neffen Lutz Reimer und seinen halbchinesischen Sohn erzählt. Dass sie aus Shanghai hierher gezogen waren, ein halbes Jahr nach dem Tod von Kims Mutter. Aus der Weltstadt Shanghai in ein Kaff namens Drensteinfurt, um im Haus seines Großvaters zu leben. Das Dorf bestand nur aus einer Handvoll kleiner Häuser und einer Spielzeugkirche. Nicht ein Hochhaus! Und selbst im Zentrum war es so still wie auf einem Friedhof. Kein Autohupen, kein schrilles Gekreisch, keine laute Musik. Kim schüttelte sich in Gedanken.

„Ach, du bist Kim?“, flötete sein Quälgeist und streckte ihmüber den Zaun die Hand entgegen.„Ich bin Lisa Wagner.“ Sie betonte jede Silbe, als ob er schwerhörig wäre.„Du verstehst? Ich bin deine Nachbarin.“ Ihre grünen Augen funkeltenübermütig.

Es wurde Zeit, dass er sich etwas einfallen ließ. Er benahm sich ja wie ein Trottel, und das vor einem Mädchen!

Ohne die ausgestreckte Hand zu beachten, kreuzte er die Arme vor der Brust und verneigte sich tief.„Ich mich fülchten vor Dämonenmädchen, das hat glühenden Dlaht um Kopf.“

Da hatte er wohl ins Schwarze getroffen.

Ihr Gesicht verfinsterte sich schlagartig, anscheinend war er nicht der Erste, der sie wegen ihrer roten Haare aufzog. Jetzt würde sie gleich anfangen zu kreischen, da war er ganz sicher. Das konnte peinlich werden!

Zu seinerÜberraschung lachte Lisa laut auf.

„Nicht schlecht gekontert, Kim. Aber den Witz, dass Chinesen angeblich kein‚R‘ aussprechen können, kannte ich schon. Hast du noch was Besseres drauf?“

Er wollte gerade angesäuert nachfragen, was sie damit meinte, als laut kläffend ein kleiner, weißer Hund an den Zaun gerannt kam. Es war einer von der wuscheligen Sorte, bei dem man nicht auf den ersten Blick erkannte, wo vorn und hinten ist. In diesem Fall war die Sachlage aber klar, weil der Kleine die Vorderpfoten in die Zaunmaschen stemmte, das Mäulchen weit aufriss und alle seine spitzen Zähne zeigte.

Kim gab sich begeistert.„Ich mag Hunde!“,überschrie er den Kläffer.

„Still, Willie!“, kommandierte Lisa.

Willie kümmerte sich einen Dreck um den Befehl. Erst als Lisa energisch in sein Zottelfell griff und ihn weg vom Zaun zog, gab er Ruhe.„Was hast du gerade gesagt?“, fragte sie an Kim gewandt.

„Ich mag Hunde“, wiederholte Kim bereitwillig,„geschmort schmecken sie am besten. Wann schlachtet ihr euren? Ich könnte deiner Mutter ein gutes Rezept ...“

Lisa schnappte nach Luft.

Volltreffer, stellte Kim befriedigt fest.

Angriffslustig streckte Lisa den Kopf vor.„Das kannst du dir irgendwohin stecken. Noch so eine nette Bemerkungüber Hunde und ich zeig dir morgen in der Schule, wo’s bei uns langgeht.“

Mit einem Seufzer ließ Kim di