: Stina Jensen
: INSELhimmelblau Nordsee-Roman
: Sótano
: 9783752139969
: INSELfarben-Reihe
: 1
: CHF 4.40
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 250
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Ein Roman, umwerfend wie eine Welle am Nordseestrand.

Svea mag gar nicht mehr von ihrem Bett im Haus hinterm Deich aufstehen. Seitdem Jan ausgezogen ist, starrt sie nur noch durchs Dachfenster in den Langeooger Himmel. Und der ist grau und bedeckt. Erst als der alleinerziehende Sebastian mit seinen Kindern auftaucht und Sveas Wohnung als Notunterkunft benötigt, muss sie sich aufraffen. Plötzlich kommt Schwung ins Haus, und es dauert nicht lange, bis sie neuen Lebensmut spürt. Auch der Himmel strahlt mit einem Mal hell und blau. Endlich findet sie sogar die Kraft, die Hinterlassenschaften ihrer Großeltern durchzusehen. Als sie dabei einen rätselhaften Fund macht, erhält ihre Welt neue Risse - doch Sebastian sichert ihr seine liebevolle Unterstützung zu. Und auch Jan meldet sich aus der Funkstille zurück ...

Die Romane der INSELfarben- und GIPFELfarben-Reihe sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden.

Die chronologische Reihenfolge der Romane: Inselblau (Svea, Langeoog und Mallorca), Inselgrün (Wiebke, Irland), Inselgelb (Claire, Island), Inselpink (Ida, Mallorca), Inselgold (Amanda, Rügen), Gipfelblau (Annika, Zermatt), Gipfelgold (Mona, Bad Gastein), Gipfelrot (Valerie, Schottland), Inseltürkis (Terry, Sardinien), Inselrot (Sandra, Sylt), Gipfelpink (Susa, Teneriffa), Inselhimmelblau (Svea, Langeoog), Gipfelglühen (Sebastian, Allgäu)

Außerdem: »Plätzchen, Tee und Winterwünsche«, »Misteln, Schnee und Winterwunder«, »Sterne, Zimt und Winterträume«, »Muscheln, Gold und Winterglück«, »Vanille, Punsch und Winterzauber«, »Mondschein, Flan und Winterherzen«, »Engel, Blues und Winterfunkeln«, »Sommertraum mit Happy End«, »Stürmisch verliebt«

Spannung und Gefühl vor bedrückender Küstenkulisse. Die Levke-Sönkamp-Reihe - Privatermittlerin mit stolperndem Herzen: Möwentrauer, Möwenschuld, Möwenzorn

STINA JENSEN schreibt Insel- und Gipfelromane, romantische Komödien und Krimis. Sie liebt das Reisen und saugt neue Umgebungen in sich auf wie ein Schwamm. Meist kommen dabei wie von selbst die Figuren in ihren Kopf und ringen dort um die Hauptrolle in ihrem nächsten Roman. Wenn sie nicht verreist, lebt die Autorin mit ihrer Familie in der Nähe von Frankfurt am Main.

4


Ich fand es ungewöhnlich, wie offen die Kinder mit der Trennung ihrer Eltern umgingen. Normalerweise träumten die doch von einer glücklichen Wiedervereinigung.

»Und du?«, unterbrach Sebastian meine Gedanken. »Bist du liiert?«

Ella fing an zu kichern. Zwar tippte sie Nachrichten in ihr Smartphone ein, verfolgte jedoch nebenher unsere Unterhaltung. »Liiert?«, äffte sie. »Manchmal sprichst du wirklich wie ein alter Opa, Papa.«

»Das sollte ich mir mal erlauben«, antwortete ihr Vater, »dass ich mich in die Gespräche mit deinen Freundinnen einmische.«

Ella kehrte ihm wieder den Rücken zu, ihre Finger flogen übers Display.

Ich warf meinem Gegenüber einen amüsierten Blick zu. Sebastian war ein ziemlich lässiger Typ. Das gefiel mir.

»Ja, es gibt da jemanden«, sagte ich zögernd. »Ob wir noch zusammen sind, weiß ich selbst nicht so genau. Ich glaube, es ist eine Trennung auf Zeit. Arvid, der gerade hier war … das Kneipenjubiläum, das er erwähnt hat … der Inhaber ist mein Freund.«

Sebastian schaute mich fragend an, und auch Ella war anzusehen, dass sie ganz Ohr war.

Ich winkte ab. »Ist eine längere Geschichte. Jedenfalls ist er ausgezogen.«

»Wo habt ihr denn gewohnt? Unterm Dach? Oder unten?« Offenbar konnte er sich weder das eine noch das andere vorstellen.

Schnell erklärte ich ihm, dass Jan und ich ursprünglich woanders gewohnt hatten und dass unser Aufenthalt im Haus meines Großvaters nur vorübergehend sein sollte.

»Lebt dein Opa jetzt in einem Altenheim?«

»Er ist tot.«

Sebastian sah mich mitfühlend an. Ich fand, er hätte aufhören können, weitere Fragen zu stellen. Doch der Wissensdurst meines Gegenübers war nicht gestillt. »Und danach wolltest du dortbleiben und dein Freund nicht?«

»So ungefähr.« Ich drehte das Weinglas zwischen den Fingern. „Und was machst du so, wenn du nicht gerade Urlaub an der Nordsee verbringst?“, lenkte ich das Gespräch in eine andere Richtung.

Seine Augen gingen zu seinen Kindern, als sei es ihm unangenehm, darüber zu sprechen. „Ich bin Lehrer an einem Wiesbadener Gymnasium.“

„Ach.“ Mein Kinn fiel. „Ich bin auch Lehrerin. Hier auf Langeoog. Zurzeit bin ich allerdings beurlaubt.“

„Wieso das?“

Von der Fehlgeburt wollte ich nicht anfangen, also berichtete ich ihm lediglich, dass nicht nur mein Großvater, sondern auch meine Eltern tot waren und ich die letzte Hinterbliebene. Und dass mich das ziemlich mitgenommen hatte.

Sebastians Augen bekamen einen sanften Schimmer. »Ich kann sehr gut verstehen, dass du nicht einfach zur Tagesordnung übergehen konntest. Aber du wirst sehen. Der blöde Spruch ›Die Zeit heilt alle Wunden‹