: Marie Force
: Nur Augen für dich
: S. Fischer Verlag GmbH
: 9783104913957
: Lost in Love. Die Green-Mountain-Serie
: 1
: CHF 9.00
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 496
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Der 11. Band der romantischen Spiegel-Bestseller-Reihe Lost in Love - Die Green-Mountain-Serie von Marie Force Landon Abbott kann es kaum fassen: Amanda, die Frau seiner Träume, sucht bei ihm Unterschlupf. Doch wie kann er ihr seine Liebe gestehen, nach allem, was mit seinem Zwillingsbruder Lucas vorgefallen ist? Nachdem Amanda im Feuer des Admiral Butler Inns beinahe umgekommen wäre, sieht sie die Welt in einem neuen Licht. Sie ist fest entschlossen, einmal im Leben wahre Liebe zu spüren, und Landon lässt ihr Herz wie wild schlagen. Doch bestehen ihre Gefühle füreinander auch, wenn sie getestet werden? Die prickelnde »Lost in Love - Die Green-Mountain-Serie« von Bestseller-Autorin Marie Force geht weiter: In dieser Kleinstadt in Vermont findet jedes Familienmitglied der Familie Abbott seine große Liebe.

Als Marie Force Urlaub in Vermont, USA, machte, spürte sie sofort, dass diese wunderschöne, unberührte Landschaft die perfekte Kulisse für unwiderstehlichen Lesestoff bietet. Auf der Suche nach Souvenirs entdeckte sie in einer idyllischen Kleinstadt den Green Mountain Country Store und lernte dessen Besitzer kennen: eine moderne und sympathische Familie, die mit großer Freude heimische Produkte verkauft. Und schon sah Marie Force das Setting für die Romane vor sich. Fehlt nur noch die Liebe ... aber die findet sich in Butler, dem fiktiven Städtchen in dieser Serie, zum Glück an jeder Ecke. Marie Force lebt mit ihrer Familie in Rhode Island, USA, sie ist New-York-Times- sowie SPIEGEL-Bestsellerautorin, und allein in den USA verkauften sich ihre Bücher über 4 Millionen Mal.

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»Sag mir, was hast du mit deinem einzigen,
wilden, kostbaren Leben vor?«

Mary Oliver

Noch Tage nach dem Brand im Hotel konnte Amanda den Rauch auf ihrer Haut und in ihrem Haar riechen. Der Gestank haftete hartnäckig an ihr, selbst nach unzähligen Duschen und so vielen Haarwäschen, dass ihre Kopfhaut unangenehm brannte. Am Ofen in Landon Abbotts gemütlicher Hütte dachte sie über die Ironie nach, die darin lag, dass sie das Feuer brauchte, um warm zu bleiben, obwohl Feuer jetzt genau das war, was ihr am meisten Angst machte.

Während an diesem späten Maitag draußen ein wilder Nordostwind wütete, hatte Amanda viel zu viel Zeit, nachzudenken und den Schrecken ihrer Nahtoderfahrung wieder und wieder zu durchleben.

Es war jetzt eine Woche her, seit dasAdmiral Butler Inn niedergebrannt war und sie mit einem böse verstauchten Knöchel festgesteckt hatte, bis Landons eineiiger Zwilling, Lucas, sie gerettet hatte. Sie waren auf dem Weg aus ihrem Zimmer gewesen, als das Dach über ihnen einstürzte und sie unter sich begrub.

Amanda erschauerte jedes Mal, wenn sie an diesen Moment dachte und daran, wie Lucas sich auf sie geworfen hatte, um sie vor den brennenden Trümmern abzuschirmen. Er war schlimmer verletzt worden als sie, ein gebrochener Arm, der eine Operation nötig gemacht hatte, und eine böse Rauchvergiftung.

Amanda war kurz im Krankenhaus gewesen, um mit Sauerstoff und intravenös mit Flüssigkeit versorgt zu werden. Als sie mit einer Schiene für ihren Knöchel entlassen wurde, hatte Landon sie mit zu sich nach Hause genommen, damit sie sich dort erholen konnte. Das nächstgelegene Hotel war zwei Städte entfernt.

Weil die meisten ihrer Sachen verbrannt waren, hatte Landon ihr im Green Mountain Country Store, dem Geschäft seiner Familie, neue Jeans, Pullover, Schlafanzüge, Socken und Unterwäsche gekauft, wahrscheinlich mit Hilfe einer oder aller seiner drei Schwestern. Sie hatten ihre Größe perfekt erraten. Landon hatte ihr sogar einen neuen Wintermantel und Stiefel mitgebracht, damit sie für die nach wie vor anhaltende Schlammsaison gerüstet war, und seine Familie hatte genug Essen für zehn vorbeigebracht.

Ihre eigene Mutter hatte richtig Panik bekommen, als sie von dem Brand erfahren hatte. Als es Amanda endlich gelungen war, ihr zu versichern, dass es ihr gutging, hatte ihre Mom, die auch ihre Chefin war, ihr einen neuen Laptop und ein neues Handy geschickt. Sie waren schon auf dem Server der Firma konfiguriert, so dass sie wieder arbeiten konnte, wann immer sie sich danach fühlte.

Sie hatte alles, was sie brauchte, um ihr Leben da wieder aufzunehmen, wo es unterbrochen worden war, wenn nur ihre Hände aufhören würden, zu zittern. Wenn sie nur nicht immer, wenn sie die Augen schloss, das Feuer sehen und hören und riechen würde. Wenn sie nur die Angst, die ihr so tief in den Knochen steckte, hinter sich lassen könnte. Es war verdammt knapp gewesen. Sie hatte es tausend Mal in Gedanken durchlebt, von dem Moment an, als sie in einem vom Feuer umgebenen Zimmer aufgewacht war, aus dem Bett gesprungen war und sich den Knöchel verstaucht hatte, bis hin zu dem Moment, als Lucas hereinstürzte und sich schützend auf sie geworfen hatte.

Vor seinem Auftauchen hatte sie gerade genug Zeit gehabt, sich darüber Gedanken zu machen, dass sie sterben würde, entweder im Feuer oder an dem giftigen Rauch, der das Zimmer so unglaublich schnell füllte. Sie hatte kaum Zeit gehabt, überhaupt zu verstehen, was los war, und schon gar nicht, zu reagieren, bevor es zu spät war, um noch irgendetwas zu unternehmen.

Bis zum Brand war sie auf Autopilot gewesen. Sie hatte ihr Leben ohne Bindungen und, von ihrer Arbeit abgesehen, auch ohne Verantwortung gelebt und sich