: Petra Schier
: Körbchen mit Meerblick
: HarperCollins
: 9783749906536
: Lichterhaven
: 1
: CHF 8.10
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 336
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Überrascht starrt Melanie auf den Brief von Nachlassverwalter Alex Messner. Sie hat den gesamten Besitz ihrer Tante geerbt. Aber nach Lichterhaven ziehen? Auf keinen Fall. Trotzdem muss sie es sich wenigstens einmal ansehen, das ist sie ihrer Tante schuldig - und der jungen Hündin Schoki, deren Frauchen sie ab jetzt sein soll. Einen Sommer will Melanie in Lichterhaven verbringen. Und plötzlich beginnt sie sich dort richtig wohlzufühlen mit Schoki - und in der Gesellschaft von Alex.
Genau das Richtige für einen Tag am Strand!



Seit Petra Schier 2003 ihr Fernstudium in Geschichte und Literatur abschloss, arbeitet sie als freie Autorin. Neben ihren zauberhaften Liebesromanen mit Hund schreibt sie auch historische Romane. Sie lebt heute mit ihrem Mann und einem deutschen Schäferhund in einem kleinen Ort in der Eifel.

Kapitel 2


Melanie? Ich habe dir einen Salat und einen Frischkäsebagel mitgebracht.“ Edith Grün hatte die Glastür zum Büro mit dem Ellenbogen aufgestoßen und stellte nun eine weiße Papiertüte mit dem Essen auf Melanies Schreibtisch ab, bevor sie ihr eigenes Mittagessen auszupacken begann.

Melanie nickte ihr zu und hob kurz die Hand. Sie hatte den Telefonhörer zwischen Ohr und Schulter geklemmt und tippte eine E-Mail, während sie der Stimme am anderen Ende der Leitung lauschte. „Ja, genau. Nein, das ist nicht akzeptabel. Wir haben die Scharniere bereits vor zehn Tagen in Auftrag gegeben.“ – „Das mag ja sein, aber bei Ihnen ist anscheinend immer Urlaubszeit. Zumindest immer dann, wenn nicht gerade Grippezeit ist. Wir benötigen die Lieferung bis zum zwanzigsten, andernfalls stornieren wir die Bestellung und werden uns einen anderen Lieferanten … Was? Ja, selbstverständlich auch für alle zukünftigen Aufträge.“ – „Ich schicke Ihnen die Aufstellung samt aller Maßangaben sofort per E-Mail, nur für den Fall, dass Sie die Daten Ihres Kollegen nicht finden sollten.“ Oder wollen, dachte sie mit einem grimmigen Stirnrunzeln. „Danke sehr, Herr Lotbrink. Ich erwarte die Bestätigung über den Erhalt der Mail innerhalb einer Stunde. Und eine pünktliche Lieferung.“ – „Das ist nicht mein Problem, Herr Lotbrink. Sie wissen so gut wie ich, dass es auch noch andere Anbieter für maßgefertigte Scharniere gibt. Guten Tag.“ Melanie beendete das Gespräch, tippte einen letzten Satz in das Mailformular und klickte auf Senden. Dann atmete sie tief durch und lehnte sich erleichtert auf ihrem Stuhl zurück.

„Schon wieder Lieferprobleme bei den Scharnieren?“ Edith warf ihr einen mitfühlenden Blick zu. „Du solltest dem Chef nahelegen, die Zusammenarbeit mit Lotbrink zu beenden.“

„Das habe ich soeben getan.“ Melanie lächelte schmal. „Und ich habe auch schon einen Ersatz gefunden. Das Angebot der neuen Zulieferfirma liegt mir bereits vor. Trotzdem soll Lotbrink nicht meinen, wir würden ihn aus der Sache so einfach herauslassen.“ Sie schnüffelte. „Hm, das riecht lecker. Ist die Hähnchenbrust etwa noch warm?“

„Was dachtest du denn? Olivier hat den Salat ganz frisch zubereitet. Selbst der Bagel kam gerade aus dem Ofen. Also iss jetzt und vergiss mal für eine halbe Stunde die Arbeit.“

„Zwanzig Minuten, höchstens. Ich muss noch eine Aufstellung über die neuen Angebote für Türbeschläge …“

„Mittagspause, Melanie!“ Edith hob mahnend den Zeigefinger. „Schalt mal einen Gang runter.“

„Aber die neue Produktlinie kann nicht starten, wenn ich nicht …“

„Melanie.“ Streng schüttelte Edith den Kopf. „Du bist vielleicht die Chefeinkäuferin von Brungsdahl Möbel, aber de