: Trudi Canavan
: Die Magie der tausend Welten - Die Begabte Roman
: Penhaligon
: 9783641123291
: & Rielle
: 1
: CHF 8.00
:
: Fantasy
: German
: 672
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Dieses Buch ist pure Magie!
Der junge Archäologe Tyen entdeckt ein magisches Buch, in dem seit vielen Jahrhunderten das Bewusstsein einer Frau gefangen ist: Pergama war einst eine talentierte Buchbinderin, bis ein mächtiger Magier sie mit einem Zauber belegte und dazu verfluchte, für alle Zeit das Wissen der Welt in sich aufzunehmen. Und so weiß Pergama, dass Tyens Heimat und allen, die ihm am Herzen liegen, eine schreckliche Katastrophe droht. Allerdings kann sie Tyen nur helfen, wenn es ihm gelingt, den Fluch des Buches zu brechen. Und tatsächlich hat Tyen keinen dringlicheren Wunsch, als Pergama zu befreien - denn ihr gehört längst sein Herz.

Trudi Canavan wurde 1969 im australischen Melbourne geboren. Sie arbeitete als Grafikerin und Designerin für verschiedene Verlage und begann nebenbei zu schreiben. 1999 gewann sie den Aurealis Award für die beste Fantasy-Kurzgeschichte. Ihr Erstlingswerk, der Auftakt zur Trilogie »Die Gilde der Schwarzen Magier«, erschien 2001 in Australien und wurde weltweit ein riesiger Erfolg. Seither stürmt sie mit jedem neuen Roman die internationalen Bestsellerlisten.

2 Tyen

Es war ein erhebendes Gefühl, mit einem steten Rückenwind durch die klare, schöne Nacht zu fliegen. Die leuchtenden Rot- und Orangetöne des Sonnenuntergangs hatten dem Geplänkel zwischen Miko und Neel ein Ende gemacht, und seither war jeder an Bord mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt.

Tyen hatte das Gefühl, dass der Luftwagen eine Bugwelle vor sich her schob. Aber im Gegensatz zu einem Boot im Wasser wurde die Welle nicht durch Verdrängung, sondern durch Verbrauch verursacht – durch Verbrauch von Magie. An ihrer Stelle blieb der dunkle Schatten vonRuß zurück, der hinter ihnen her wehte wie eine Rauchfahne.Ruß war schwer zu beschreiben für jemanden, der ihn nicht spüren konnte. Eigentlich war er lediglich die Abwesenheit von Magie, aber wenn er frisch war, hatte er Textur, als sei irgendetwas an der Stelle der Magie verblieben. Er veränderte sich auch – er schrumpfte, während Magie langsam zurückströmte, um die Leere auszufüllen.

Während Tyen mehr Magie in sich hineinzog, um die Propeller anzutreiben und die Luft in der Kapsel zu erwärmen, kostete er die Möglichkeit aus, Magie ganz hemmungslos und ohne jede Zurückhaltung benutzen zu können. Ihre Benutzung war wohltuend, überlegte er, aber es war kein körperliches Vergnügen.Eher wie das Glücksgefühl, das man empfand, wenn etwas, das man machte, genau so gelang, wie man es geplant hatte. Wie die Befriedigung, die er verspürt hatte, als er Käfer geschaffen hatte und die anderen kleinen mechanischen Erfindungen, die er verkaufte, um seine Ausbildung zu finanzieren.

Obwohl es nicht schwierig war, den Luftwagen zu steuern, verlangte es doch Konzentration. Tyen wusste, dass seine magischen Fähigkeiten ihm einen Platz bei der Expedition gesichert hatten. Ohne ihn hätte Professor Hofkrazner den Luftwagen die ganze Strecke allein lenken müssen.

»Es wird langsam kühl«, bemerkte Drem zu niemand Bestimmtem. Hofkrazners Kammerdiener hatte eine Weile zuvor im Gepäck herumgestöbert und ihre Fliegerjacken, ihre Hauben, Schals und Handschuhe herausgeholt. Tyen war froh gewesen, auf diese Weise zu erfahren, dass seine Tasche mit an Bord sein musste und bei ihrer überstürzten Abreise aus Maienland nicht zurückgeblieben war.

Jemand berührte ihn an der Schulter, und als er aufschaute, sah er den Professor, der ihm zunickte.

»Ruht Euch aus, Tyen. Bis Palga werde ich übernehmen.«

Tyen ließ den Sog abflauen, den er auf die Magie ausübte, stand auf, hielt sich an der Reling fest und zwängte sich an Hofkrazner vorbei, damit der Mann sich auf den Fahrersitz setzen konnte. Dann hielt er inne; er erwog zu fragen, warum Hofkrazner ihn an einer Stelle hatte graben lassen, an der die Maienländer sie nicht hatten haben wollen, aber er sagte nichts. Er kannte die Antwort. Hofkrazner scherte sich nicht um die Gefühle oder Traditionen der Maienländer. Die Akademie erwartete von ihm und seinen Studenten, dass sie Schätze heimbrachten, u