: Trudi Canavan
: Sonea 3 Die Königin - Roman
: Penhaligon
: 9783641085261
: Sonea
: 1
: CHF 8.00
:
: Fantasy
: German
: 608
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Yes, we Canavan!
Sonea, die Schwarze Magierin von Kyralia, ist überglücklich, als ihr Sohn Lorkin von den Sachakanischen Rebellen freigelassen wird. Endlich wird er nach Hause zurückkehren. Aber zuvor verlangt der König von Sachaka, dass der junge Mann alle Informationen preisgibt, die er über die Verräterinnen hat. Doch Lorkin hat sich in eine der Rebellinnen verliebt und ist nicht bereit, sie auszuliefern. Der Sachakanische König droht, Lorkin sein Wissen mit Gewalt zu entreißen. Da bricht Sonea das oberste Gesetz für Schwarze Magier und verlässt Kyralia. Sie wird ihren Sohn nicht im Stich lassen - und hofft, dass ihr Eingreifen keinen Krieg auslöst ...

Trudi Canavan wurde 1969 im australischen Melbourne geboren. Sie arbeitete als Grafikerin und Designerin für verschiedene Verlage und begann nebenbei zu schreiben. 1999 gewann sie den Aurealis Award für die beste Fantasy-Kurzgeschichte. Ihr Erstlingswerk, der Auftakt zur Trilogie »Die Gilde der Schwarzen Magier«, erschien 2001 in Australien und wurde weltweit ein riesiger Erfolg. Seither stürmt sie mit jedem neuen Roman die internationalen Bestsellerlisten.

1 Attentäter und Allianzen

In Imardin herrschte weithin der Irrglaube, Druckpressen seien von Magiern erfunden worden. Wer sich mit der Funktionsweise von Pressen und Magie nicht auskannte, konnte angesichts des spektakulären Lärms und der ruckartigen Bewegungen der Maschine leicht den Eindruck gewinnen, dass dabei irgendeine Art von Alchemie am Werk war. Aber solange jemand bereit war, die Räder zu drehen und die Schalthebel zu bedienen, funktionierten die Pressen ohne jede Magie.

Cery hatte die Wahrheit vor Jahren von Sonea erfahren. Der Erfinder der Maschine hatte der Gilde einen Prototyp präsentiert, und die Gilde hatte ihn als schnelle und billige Möglichkeit begrüßt, Kopien von Büchern anzufertigen. Eine Weile später bot die Gilde den Häusern einen kostenlosen Druckdienst an und auch allen Mitgliedern anderer Klassen, die dafür bezahlten. Der Eindruck, die Druckkunst sei magischer Natur, wurde bestärkt, um andere davon abzuhalten, ihr eigenes Gewerbe aufzubauen. Erst als Menschen von niederer Herkunft in die Gilde kamen, wurde der Mythos zerstreut, und bald danach wurden überall in der Stadt Druckpressen in steigender Zahl in Betrieb genommen.

Die Kehrseite der Medaille, so überlegte Cery, war eine nie geahnte Verbreitung und Beliebtheit romantischer Abenteuerromane. Ein vor kurzem veröffentlichter Roman erzählte von einer reichen Erbin, die von einem jungen, gutaussehenden Dieb von ihrem luxuriösen, aber langweiligen Leben erlöst wurde. Die Kämpfe waren lächerlich unglaubwürdig, fast immer wurden dazu Schwerter benutzt statt Messer, und die Unterwelt wurde von viel zu vielen gutaussehenden Männern mit unpraktischen Ideen in Bezug auf Ehre und Loyalität bevölkert. Der Roman hatte einem Gutteil der weiblichen Bevölkerung Imardins einen Eindruck von der Unterwelt vermittelt, der von der Wahrheit weit entfernt war.

Natürlich hatte er nichts von alledem zu der Frau gesagt, die neben ihm im Bett lag und die ihm jede Nacht, seit sie sich bereitgefunden hatte, ihn in ihrem Keller wohnen zu lassen, ihre Lieblingsstellen aus diesen Büchern vorgelesen hatte. Cadia war keine reiche Erbin.Und ich bin kein umwerfend gutaussehender Dieb. Sie war seit dem Tod ihres Ehemannes einsam und traurig gewesen, und die Vorstellung, einen Dieb in ihrem Keller zu verstecken, war eine angenehme Ablenkung.

Und er … ihm waren die Verstecke fast ausgegangen.

Er drehte sich um, um sie anzusehen. Sie schlief und atmete leise. Er fragte sich, ob sie ihn tatsächlich für einen Dieb hielt oder ob er einfach so gut in ihre Fantasie hineinpasste, dass es sie nicht kümmerte, ob es die Wahrheit war oder nicht. Er war nicht der schneidige junge Dieb in dem Roman – er hatte gewiss nicht die Ausdauer für die beschriebenen Abenteuer, sei es im Bett oder außerhalb davon.

Ich werde weich. Ich kann nicht einmal eine Treppe hinaufgehen, ohne dass mein Herz hämmert und