: Trudi Canavan
: Sonea 2 Die Heilerin - Roman
: Penhaligon
: 9783641059644
: Sonea
: 1
: CHF 8.00
:
: Fantasy
: German
: 576
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Der Schwur der schwarzen Magierin
Lorkin, der Sohn der schwarzen Magierin Sonea, wurde in Sachaka entführt. Seine Häscher hoffen, von ihm die Kunst der Heilung durch Magie zu erlernen, die in Sachaka unbekannt ist. Lorkin weiß jedoch, dass diese Fähigkeit im Falle eines Krieges einen enormen Vorteil birgt. Er ist fest entschlossen, das Geheimnis zu wahren. Aber dann lernt er Tyvara kennen - und verliebt sich in sie ...
Währenddessen verfolgt seine Mutter Sonea in ihrer Heimat Kyralia einen abtrünnigen Magier, der seine Dienste an die Diebesgilde verkauft hat. Doch ein Mord, begangen mit schwarzer Magie, lenkt sie von ihrer Aufgabe ab. Denn es gibt nur zwei Magier, die dazu fähig sind: der Schwarze Magier Kallen, der ein wasserdichtes Alibi hat - und Sonea selbst! Sonea muss alles daran setzen, das Vertrauen der Magiergilde zurückzuerlangen. Denn ohne sie ist Kyralia einem Angriff der Schwarzen Magier von Sachaka hilflos ausgeliefert ...

Trudi Canavan wurde 1969 im australischen Melbourne geboren. Sie arbeitete als Grafikerin und Designerin für verschiedene Verlage und begann nebenbei zu schreiben. 1999 gewann sie den Aurealis Award für die beste Fantasy-Kurzgeschichte. Ihr Erstlingswerk, der Auftakt zur Trilogie »Die Gilde der Schwarzen Magier«, erschien 2001 in Australien und wurde weltweit ein riesiger Erfolg. Seither stürmt sie mit jedem neuen Roman die internationalen Bestsellerlisten.
"19 Flucht (S. 250-251)

Als Lorkin die Augenöffnete, sah er, dass Tyvara an seinem Bett saß, und lächelte.»Ich dachte, du dürftest mich nicht sehen?« Sie blickte ihn mit großen Augen an und beugte sichüber ihn.»Wie fühlst du dich?«, fragte sie.»Gut. Besser. Hast du die ganze Zeit dort gesessen, während ich geschlafen habe?« Sie zuckte die Achseln und sah sich im Raum um.»Es gibt nicht viel anderes zu tun.« Dann wandte sie sich wieder ihm zu, und ihre Lippen zuckten.

»Besser, als die Kanalisation zu beobachten.«»Freut mich, dass du das denkst.« Er richtete sich auf, reckte sich und erinnerte sich gerade noch rechtzeitig, dass er unter der Bettdecke nackt war. Tyvaras Blick fiel auf seine Brust, und sie zog die Augenbrauen hoch. Dann stand sie auf und deutete auf einen Stuhl,über dem eine frische Hose und eine Robe hingen.

»Du solltest dich besser waschen und diese Sachen anziehen. Kalias Verhandlung wird bald beginnen, und du riechst genausoübel wie die Kanalisation.« Sie schlüpfte aus dem Raum und schloss die Tür hinter sich. Lorkin stand auf, entdeckte in einer Nische eine große Schale mit Wasser und einen Waschlappen und benutzte beides. Seine Entführer hatten ihm einen Eimer gegeben, aber keine Anstalten gemacht, ihm dabei zu helfen, sich zu erleichtern, was mit verbundenen Augen und hinter dem Rücken gefesselten Händen schwierig gewesen war. Esüberraschte ihn nicht, dass er stank.

Er hatte unmittelbar nach seiner Rettung und Einnahme einer kleinen Mahlzeit nur noch genug Energie gehabt, um seine Kleider abzuschälen und ins Bett zu fallen, bevor er eingeschlafen war. Jetzt blickte er sich um und fragte sich, wo er war. Der Raum war klein, und abgesehen vom Bett stellten zwei Stühle die einzigen weiteren Möbelstücke dar. Sobald er angekleidet war,öffnete er die Tür des Raums und blinzelteüberrascht. Sie führte in einen Flur, der voller Menschen war. Tyvara stand neben der Tür und hakte ihn unter, als er hinaustrat.»Du kommst genau zur richtigen Zeit«, bemerkte sie und führte ihn nach rechts.

Die Menschen im Flur schauten ihm nach. Einige wirkten freundlich, andere feindselig. Seine Entführung durch Kalia war mehr als ein bloßer Skandal, und mitten im Winter, da die meisten den größten Teil der Zeit drinnen verbrachten, würde das Geschehen mehr Aufsehen erregen, als es das vielleicht in den Sommermonaten getan hätte. Es hat die Verräterinnen wahrscheinlich noch weiter gespalten,überlegte er. Ich hoffe, das führt nicht zu noch schlimmeren Problemen für sie, was erneut etwas wäre, wofür sie mir die Verantwortung zuschieben könnten.

Es dauerte nicht lange, bis er und Tyvara den Eingang zur Halle der Sprecherinnen erreichten. Sie gingen hindurch, und sofort zog eine Magierin sie heran und bat sie, sich an die Wand auf einer Seite des unteren Bereichs zu stellen. Sobald er seine Position eingenommen hatte, schaute Lorkin sich im Raum um. Alle Sprecherinnen saßen auf ihren Plätzen, bis auf Kalia, die an der Tyvara und Lorkin gegenüberliegenden Seite des Raums stand, flankiert von zwei Magierinnen. Der Rest des Raums war voller Menschen, die alle standen und deren Stimmen zu einer lärmenden Geräuschkulisse verschwammen."