: G. F. Unger
: G. F. Unger Western-Bestseller 2511 Jagd ohne Gnade
: Verlagsgruppe Lübbe GmbH& Co. KG
: 9783751714464
: 1
: CHF 1.60
:
: Spannung
: German
: 64
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Wir saßen mit unserer Mom beim Abendbrot, als unser Bruder Vance nach drei Tagen und drei Nächten aus der Stadt heimkehrte, sich grinsend zu uns an den langen Tisch setzte und aus den Schüsseln und Pfannen seinen Teller zu füllen begann.
Denn unsere Mom kochte gut. Und weil wir alle hervorragende Jäger waren, mangelte es uns nie an Wild. Wir lebten gut in den Tälern von Tennessee.
Nun, unser Bruder Vance grinste also, und noch bevor er zu essen begann, fragte Bruder Hoab ihn: »Warum grinst du so wie ein Fuchs, der die Gans vernaschte?«
Wir beiden anderen Brüder und auch unsere Mom Sue hielten inne beim Essen, denn auch wir waren neugierig auf Vances Antwort.
Er ließ ein glucksendes Lachen hören und sagte dann: »Angus Hooker will heiraten. Er will eine gewisse Sally Ballard heiraten, die ich aus dem Krieg kenne. Wenn ich ihr sagen würde, sie soll diesen Angus lieber nicht heiraten, dann würde sie auf mich hören. Die könnte ich ihm noch vor dem Altar ausspannen, eine Sekunde bevor sie das Ja sagen würde. Hahaha, das wäre ein Spaß, nicht wahr, ihr lieben Brüderchen, ein richtiger Walker-Spaß!«


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Jagd ohne Gnade

Wir saßen mit unserer Mom beim Abendbrot, als unser Bruder Vance nach drei Tagen und drei Nächten aus der Stadt heimkehrte, sich grinsend zu uns an den langen Tisch setzte und aus den Schüsseln und Pfannen seinen Teller zu füllen begann.

Denn unsere Mom kochte gut. Und weil wir alle hervorragende Jäger waren, mangelte es uns nie an Wild. Wir lebten gut in den Tälern von Tennessee.

Nun, unser Bruder Vance grinste also, und noch bevor er zu essen begann, fragte Bruder Hoab ihn: »Warum grinst du so wie ein Fuchs, der die Gans vernaschte?«

Wir beiden anderen Brüder und auch unsere Mom Sue hielten inne beim Essen, denn auch wir waren neugierig auf Vances Antwort.

Er ließ ein glucksendes Lachen hören und sagte dann: »Angus Ho‍o‍k‍e‍r will heiraten. Er will eine gewisse Sally Ballard heiraten, die ich aus dem Krieg kenne. Wenn ich ihr sagen würde, sie soll diesen Angus lieber nicht heiraten, dann würde sie auf mich hören. Die könnte ich ihm noch vor dem Altar ausspannen, eine Sekunde bevor sie das Ja sagen würde. Hahaha, das wäre ein Spaß, nicht wahr, ihr lieben Brüderchen, ein richtiger Walker-Spaß!«

Nun, mit Walkers, da meinte er uns. Denn Walker, so hießen wir.

Man nannte uns auch die »wilden Walkers«.

Und dann gab es auch noch die »wilden Hookers«.

Unsere Feindschaft entstand noch vor dem Krieg, als unsere Väter sich gegenseitig aus den Tälern zu vertreiben versuchten. Wir – ihre Söhne – waren damals noch zu jung, um mitkämpfen zu können. Und so ging der Streit um das Land schließlich unentschieden aus.

Die Hookers und wir Walkers steckten sozusagen unsere Grenzen