: Jeffrey Archer
: Blindes Vertrauen Roman
: Heyne
: 9783641260842
: Die Warwick-Saga
: 1
: CHF 9.90
:
: Historische Romane und Erzählungen
: German
: 464
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
William Warwick hat es weit gebracht, seit er vor wenigen Jahren als einfacher Streifenbeamter seinen Dienst bei der Londoner Polizei antrat. Mittlerweile ist er stolzer Vater von Zwillingen, und bei der Jagd auf Kunstfälscher und Drogenbarone hat er sich als fähiger Ermittler erwiesen. Doch nun lauert Unrecht in den eigenen Reihen: Der junge Detective Jerry Summers wird der Bestechlichkeit verdächtigt. Williams Team ermittelt Undercover gegen die eigene Behörde - eine gefährliche Aufgabe, die höchstes Fingerspitzengefühl erfordert. Erst recht als sich eine von Williams Kolleginnen Hals über Kopf in Summers verliebt ...

Jeffrey Archer, geboren 1940 in London, verbrachte seine Kindheit in Weston-super-Mare und studierte in Oxford. Archer schlug zunächst eine bewegte Politiker-Karriere ein. Weltberühmt wurde er als Schriftsteller, »Kain und Abel« war sein Durchbruch. Mittlerweile zählt Jeffrey Archer zu den erfolgreichsten Autoren Englands. Seine historischen Reihen »Die Clifton-Saga« und »Die Warwick-Saga« begeistern eine stetig wachsende Leserschar. Archer ist verheiratet, hat zwei Söhne und lebt in London, Cambridge und auf Mallorca.

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19. Mai 1987

Detective Sergeant Warwick blinzelte zuerst.

»Nennen Sie mir auch nur einen guten Grund, warum ich den Dienst nicht quittieren sollte«, sagte er in herausforderndem Ton.

»Mir fallen vier ein«, erwiderte Commander Hawksby, womit er ihn überraschte.

William hätte einen, zwei oder vielleicht auch drei nennen können, aber nicht vier, und deshalb wusste er, dass Commander Hawksby, »the Hawk«, ihn in die Enge getrieben hatte. Aber er war sich sicher, einen Ausweg zu finden. Er nahm sein Kündigungsschreiben aus einer Innentasche seiner Jacke und legte es vor sich. Es war eine provokante Geste, obwohl er nicht die Absicht hatte, es dem Commander zu übergeben, bevor sein Vorgesetzter ihm nicht die vier Gründe mitgeteilt hatte. William wusste nicht, dass sein Vater Hawksby früher an jenem Morgen angerufen und ihn davor gewarnt hatte, dass sein Sohn vorhatte zu kündigen, sodass der Commander genügend Zeit hatte, sich auf diese Begegnung vorzubereiten.

Nachdem sich der Commander Sir Julians Ausführungen angehört hatte, kannte er den Grund, warum Detective Sergeant Warwick vorhatte, aus dem Dienst auszuscheiden. Er war nicht überrascht, und er hatte die Absicht, Williams wohlvorbereiteter Rede zuvorzukommen.

»Miles Faulkner, Assem Rashidi und Superintendent Lamont«, sagte Hawksby, womit er sozusagen seinen ersten Ball über das Netz schlug, aber kein Ass.

William schwieg.

»Wie Sie wissen, ist Miles Faulkner noch immer auf der Flucht, und obwohl alle Häfen alarmiert wurden, scheint er wie vom Erdboden verschluckt. Ich brauche Sie, weil Sie ihn aus dem Fuchsbau, in dem er sich versteckt, holen und ihn hinter Gitter bringen müssen, wo er hingehört.«

»DS Adaja ist sehr wohl in der Lage, diese Aufgabe zu erfüllen«, erwiderte William und schlug den Ball zurück.

»Aber die Schwierigkeiten dabei würden sich beträchtlich verringern, wenn Sie beide als Team zusammenarbeiten würden, genau wie Sie es bei der Operation Trojanisches Pferd getan haben.«

»Wenn Assem Rashidi Ihr zweiter Grund ist«, sagte William, indem er versuchte, die Initiative zurückzugewinnen, »so kann ich Ihnen versichern, dass Superintendent Lamont mehr als genügend Beweismaterial gesammelt hat, um dafür zu sorgen, dass Rashidi noch viele Jahre lang nicht mehr freikommen wird, und Sie brauchen mich gewiss nicht, um ihm dabei die Hand zu halten.«

»So wäre es in der Tat gewesen, wenn Lamont heute Morgen nicht gekündigt hätte.« Jetzt hatte der Commander sein Spiel wiedergefunden.

Schon zum zweiten Mal war William überrascht, doch er bekam keine Gelegenheit, über die Folgen dieser Information nachzudenken, denn Hawksby fuhr sogleich fort. »Er musste seinen vollständigen Pensionsanspruch aufgeben, weshalb er nicht übertrieben kooperativ sein dürfte, wenn es darum gehen wird, im Prozess