: Wolfgang Menge, Bernd Teuber, Hans-Jürgen Raben
: Hamburg und das Heroin - Regionale Morde: 2 Hamburg-Krimis: Krimi-Reihe
: Bärenklau Exklusiv
: 9783754653463
: 1
: CHF 4.00
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 298
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Dort leben, wo andere Urlaub machen, wer wünscht sich das nicht ... Für viele ein Traum, der niemals in Erfüllung gehen wird, für einige ein Traum, der in Erfüllung geht, die Erwartungen und Hoffnungen jedoch enttäuscht werden und für sehr wenige ein Traum, der zum Albtraum wird und manchmal sogar mit dem Tod endet. Vielleicht wird gerade in dem Moment, da Sie hinaus aufs Meer blicken und dort im trüben Dunst einen Frachter erkennen, ein Verbrechen verübt, weil das Opfer dahintergekommen ist, dass sich an Bord eine größere Ladung Heroin befindet. Vielleicht gehen Sie in eine Kunstausstellung und ahnen nicht, dass es sich bei einigen Bildern an der Wand um Fälschungen handelt, an denen das Blut Unschuldiger klebt, aber vielleicht sind Sie auch das nächste Opfer, da Sie die Fälschung erkennen ...

Wolfgang Menge (* 10. April 1924 in Berlin; ? 17. Oktober 2012 ebenda) war ein deutscher Drehbuchautor und Journalist. Zu seinen größten Erfolgen zählen die Kult-TV-Serien STAHLNETZ und EIN HERZ UND EIN SEELE. Bernd Teuber ist ein deutscher Autor von Science-Fiction-, Krimi-, Horror und Fantasy-Romanen. Hans-Jürgen Raben (* 24. August 1943 in Oppeln) ist ein deutscher Autor auf den Gebieten Krimi, Horror und Science-Fiction.

Prolog


 

Tal der Könige, Ägypten, Februar 1923

 

Trotz der winterlichen Jahreszeit war die Hitze in diesem Talkessel drückend und schweißtreibend, obwohl die Sonne noch lange nicht ihren Höchststand erreicht hatte.

Johannes Diefenbach schob seinen Tropenhelm in den Nacken und wischte sich mit einem schmutzigen Halstuch über die Stirn. Der herabrinnende Schweiß hatte richtige Furchen in sein staubverkrustetes Gesicht gezogen. In dieser Weltgegend beherrschte der Staub alles. Er drang durch jede Ritze, knirschte zwischen den Zähnen und legte sich wie ein sandfarbenes Tuch über die Kleidung. Der Hobby-Archäologe aus Hamburg hatte sich daran gewöhnt. Dem Staub und dem Sand konnte man hier in der ägyptischen Wüste nicht entkommen.

Er war den Hang so hoch hinaufgestiegen, wie er es für sinnvoll hielt. Es war jedoch kaum anzunehmen, dass es hier oben eine Grabanlage gab. Mit seiner Spitzhacke hatte er in den letzten Wochen fast den ganzen Hang abgesucht, war jedoch immer nur auf Geröll und den darunterliegenden nackten Fels gestoßen. Seine Grabungsmannschaft hatte er bis auf ein paar Männer entlassen müssen. Das Geld, das er zur Verfügung hatte, ging allmählich zu Ende.

Es war in seiner Heimatstadt Hamburg ein harter Kampf mit seinem Vater gewesen, ehe die Familie ihm einen Betrag zur Verfügung gestellt hatte, der für eine Grabungssaison ausreichte. Er musste sich langsam mit der Realität abfinden. Die Grabungslizenz lief ebenfalls Ende des Monats ab. Für eine Verlängerung würde es nicht reichen, auch wenn er sich so weit einschränkte, wie es gerade noch ging. Seine privaten Ersparnisse waren nicht der Rede wert, und die Familie würde nicht noch mehr von ihrem Geld herausrücken.

Er blickte hinüber zu der gewundenen Straße, die zu einer anderen Ausgrabung führte. Wieder ratterte dort ein Lastwagen entlang und wirbelte Staub auf.

Dieser verfluchte Carter! Er hatte erst im letzten Herbst ein Pharaonengrab entdeckt. Dort, wo es niemand vermutet hatte! Sein Gönner – Lord Carnarvon – hatte ihm jahrelang genügend Geld zur Verfügung gestellt. Inzwischen war das Grab des völlig unbekannten Pharaos Tutanchamun offiziell geöffnet worden, und die Welt hatte ihre Sensation. Denn dieses Grab war im Gegensatz zu allen anderen bekannten Pharaonengräbern nicht ausgeplündert. Die Schlagzeilen der Weltpresse überschlugen sich förmlich.

Johannes Diefenbach konnte sehen, wie die Lastwagen die unermesslichen Schätze Tag für Tag abtransportierten und an den Nil schafften. Dort wurden sie per Schiff nach Kairo gebracht.

Jetzt sonnte sich Carter in seinem Ruhm, und er würde sicher Bücher über seine Entdeckung schreiben.

Und er? Johannes Diefenbach? Was hatte er zustande gebracht?

Nichts!

Es war an der Zeit, sich der Wahrheit zu stellen. Sein Vater hatte wohl recht mit seiner Meinung: Er war ein Versager!

Johannes Diefenbach seufzte tief auf und machte sich an den Abstieg über den sanft abfallenden steinigen Hang. Staubfahnen wirbelten an den Stellen hoch, an denen er auftrat. Der Boden war knochentrocken. Hier regnete es so gut wie nie.

Plötzlich stolperte er, ließ die Spitzhacke fallen und ruderte mit den Armen, um sein Gleichgewicht wiederzufinden und nicht zu stürzen. Er blickte nach unten auf seine verdreckten Schuhe.

Der rechte stand auf einer Steinkante, die aussah, als wäre sie bearbeitet worden. Der linke Fuß hatte daneben das lose Geröll zur Seite geschoben und war eingesunken, sodass er dort tiefer stand. Er beugte sich hinunter und fuhr mit den Fingern über die Kante.

Ein seltsames Gefühl stieg in ihm auf. Ja, das war nicht natürlichen Ursprungs!