Strategieorientierte Planung im kooperativen Staat
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Alexander Hamedinger, Oliver Frey, Jens S. Dangschat et al.
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Alexander Hamedinger, Oliver Frey, Jens S. Dangschat, Andrea Breitfuss
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Strategieorientierte Planung im kooperativen Staat
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VS Verlag für Sozialwissenschaften (GWV)
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9783531908045
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1
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CHF 35.10
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Soziologie
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German
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369
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DRM
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PC/MAC/eReader/Tablet
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PDF
Strategieorientier e Planung erlebt seit den 1990er Jahren eine Wiedergeburt. Die Entwicklung und Umsetzung umfassender strategischer Planungsdokumente und Leitbilder ist vor dem Hintergrund des gegenwärtigen sozialen und ökonomischen Wandels sowie im Zusammenhang mit dem Wandel von Staatlichkeit zu sehen, welcher sich im Konzept des 'kooperativen Staates' ausdrückt. Das Buch widmet sich zwei zentralen Fragestellungen: einerseits wird nach der Einbettung der verschiedenen Ansätze strategieorientierter Planung in den planungstheoretischen Diskurs, andererseits nach der Rolle strategieorientierter Planung im Wandel des Steuerungsverständnisses auf lokaler und regionaler Ebene gefraft. Das der strategieorientierten Planung zugrundeliegende Planungsverständnis beinhaltet die Vorstellung von Planung als sozialem Prozess sowie als Instrument zur Aushandlung und Vermittlung zwischen widersprüchlichen Interessen.
Dr. Alexander Hamedinger ist Vertragsassistent an der TU Wien, Department für Raumentwicklung, Infrastruktur- und Umweltplanung, Fachbereich Soziologie.
Oliver Frey ist Universitätsassistent an der TU Wien, Department für Raumentwicklung, Infrastruktur- und Umweltplanung, Fachbereich Soziologie.
Prof. Dr. Jens S. Dangschat ist Leiter des FB Soziologie an der TU Wien, Department für Raumentwicklung, Infrastruktur- und Umweltplanung.
Andrea Breitfuss ist Inhaberin der Firma kon-text Raumbezogenes Management und sozialwissenschaftliche Beratung.
Strategieorientierte Planung und die Rolle des Planers bzw. der Planerin
(S. 283-285)
Einleitung
Oliver Frey Strategieorientierte Planung ist in den Kontext eines Paradigmenwechsels hin zu postmodemen und postpositivistischen Planungsverstandnissen einzuordnen. Dabei spielen die Kommunikations- und Beteiligungsformen, die Einordnung von Planung in einen sozial-politischen Kontext sowie die Entwicklung von neuen Kooperationsformen eine wesentliche Rolle. Das linear-technisch-praktische Modell von Planungsablaufen wird in ein komplexes, dynamisches Verstandnis uberfiihrt. Solch ein Verstandnis von Planung bringt auch neue Rollen und Aufgaben von Planerlnnen hervor.
Unflexible und relativ enge Planungsinstrumente miissen durch Verfahren und Strategien erganzt werden, welche Beweglichkeit abbilden und aufiiehmen konnen. Raumplanung steht vor der Aufgabe, ein neues Planungsverstandnis zu entwickeln, welches die Planung als einen schrittweisen sozialen Prozess auffasst und in dessen Verlauf Konsensbildung und Koordination der unterschiedlichen Interessenslagen und Ansprüche im Raum erfolgt. Raumplanung muss Abschied nehmen von der umfassenden Planentwicklung hin zu leistbaren Zielund Rahmensetzungen und der Vermittlung von strategischer Orientierung.
Auch die (Weiter)Entwicklung von flexiblen Instrumenten und Methoden, um nichtsteuerbare Entwicklungen und Selbstorganisationen im sozialen Raum zu verstehen, steht auf der Tagesordnung. Schließlich soil sich eine strategieorientierte Planung auch selbst um die Umsetzung ihrer Ziele bemtihen, stets mit in dem Wissen, dass sie eine Orientierungsfunktion fur gesellschaftliche Entwicklungen besitzt.
Barbara Zibell fragt in ihrem Beitrag nach den zu Grunde liegenden Konzepten einer strategieorientierten Planung. Sie weist auf den Ursprung des Begriffs aus der strategischen Untemehmensfuhrung hin und untersucht die Rolle von Leitbildem, die Bedeutung von Innovation und Selbstorganisation sowie informelle Netzwerke als Charakteristika einer strategieorientierten Planung. Zum Abschluss ihres Beitrages stellt sie die neue Rolle von Planerlnnen dar, indem sie in der Formulierung von Leitbildem und Zielsystemen, in der Beachtung von Kontexten und in der Anwendung „weicher" kommunikationsorientierter Methoden eine wesentliche Aufgabe von Planung sieht.
Sie schließt ihren Beitrag mit dem Fazit, dass strategieorientierte Planung in pluralistischen, demokratischen Gesellschaften eine wichtige Funktion in der Sicherung einer Ge meinwohlorientierung hat: „Dabei spielt die Kommunikation von Leitbildem und Zielsystemen und der Einbezug auch und gerade derjenigen, die sich nicht selbst zu Akteurlnnen machen (konnen), als zentraler Bestandteil jeder politisch legitimierten Strategie eine zentrale Rolle."
Deike Peters legt in ihrem Beitrag den Schweq)unkt auf die planungstheoretische Begrtindung von Beteiligungs- und Kommunikationsmodellen einer strategieorientierten Planung. Sie hinterfragt kritisch die theoretische Anlehnung von Beteiligungs- und Kommunikationsmodellen an die Habermannsche „Theorie des kommunikativen Handelns" und sein Konzept der „idealen Sprechsituation" durch eine Gegentiberstellung des Foucaultschen Ansatzes der Verkntipfung von Diskursen mit Machtfragen und der Wissensproduktion.
Am Ende ihres Beitrages nimmt sie den Begriff des „deliberative planning" von John Forester auf und zeigt daran, dass die diskursorientierte Wende in der strategieorientierten Planung einen wesentlichen Beitrag zur Überwindung des technokratisch-rationalistischen Ansatzes von Planung leistet. Sie schreibt, dass deliberative Planungs- und Politikansatze „die Rolle von Kommunikation nicht als Selbstzweck [betonen], sondem explizit zur Normsetzung."
Der Beitrag von Friedhelm Fischer zeigt anhand einer Fallstudie zur australischen Hauptstadt Canberra den Wandel der Stadtentwicklungsplanung auf. Er teilt diesen in die Phasen „Fruhmodeme", „klassische Modeme", „Postmodeme", „katastrophale Modeme" und schlieBlich „Nachmodeme" ein. Er setzt dabei den Wandel und die Funktion unterschiedlicher Planungsphasen und Plane, Leitbilder und die Rolle von Architektur zu einem gesellschaftlich-politischen Strukturwandel in Bezug. Am Ende seines Beitrages wirft er die Frage auf, ob die gegenwartige Phase einer planerischen Neuorientierung in Canberra in die aktuelle Debatte um strategieorientierte Planung eingeordnet werden kann und welche Rolle dabei prozess- und partizipationsorientierte Modelle spielen.
Inhalt
5
Einführung zum Thema
11
Strategieorientierte Planung im kooperativen Staat - eine Einführung
12
Begriffliche, planungsgeschichtliche und planungspraktische Grundlagen
32
Einleitung
33
Autobahnen ins Gliick
35
Strategieorientierte Planung in Zeiten des
58
Attraktivitatsparadigmas
58
Stadtplanung zwischen Umbruch und Kontinuitat
84
Die Planung des Unplanbaren
99
Governance-Potentiale der strategieorientierten Stadt- und Regionalplanung
119
Einleitung
120
Mit Projekten planen
124
Strategieorientierte Planung in Wien
147
Leitbildprozesse in der strategischen Planung
174
Regionalplanung: eine Lernende Organisation?
189
Ambivalenzen im „Stadtumbau Ost
189
203
189
Partizipation als Strategie
217
Einleitung
218
Regulierte Selbststeuerung und Selbstorganisation in der Raumplanung
220
Lokale lebensweltnahe Interessen u. gesamtstadtische Entwicklungsprozesse
246
Governance und Demokratie
262
Strategieorientierte Planung und die Rolle des Planers bzw. der Planerin
278
Einleitung
279
Modernism Reloaded
281
Planerlnnen als ^deliberative practitioners
281
304
281
Strategieorientierung in der Planung - eine neue Idee?
317
Resümee
346
Strategieorientierte Planung im kooperativen Staat
347
Autorlnnenverzeichnis
363
Abbildungsverzeichnis
367
Tabellenverzeichnis
368