: Ina Ritter
: Silvia-Duett - Folge 01 Die Frau, die dich niemals vergisst
: Verlagsgruppe Lübbe GmbH& Co. KG
: 9783732508655
: Silvia-Duett
: 1
: CHF 1.60
:
: Erzählende Literatur
: German
: 128
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Zwei Liebesromane in einem Band.

Die Frau, die dich niemals vergisst.

Nach dem viel zu frühen Tod ihres Mannes hat Anne Marhold ihr Leben ausschließlich auf ihre Kinder ausgerichtet. Inzwischen sind die drei erwachsen und gehen ihre eigenen Wege.

Anne bleibt allein zurück und spürt die Einsamkeit, doch sie hat verlernt, auf ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu hören ...

Zu enttäuscht, um zu vertrauen.

Im zweiten Teil des großartigen Romans steht Anne Marhold vor den Trümmern ihrer Familie. In Petras Ehe kriselt es. Robert, ihr Sohn, hat sich in den Netzen einer raffinierten Frau verfangen.

Und auch Beate erlebt die erste schwere Enttäuschung. Viele Tränen müssen fließen, bevor das Glück für alle drei doch noch vor der Tür steht ...

»Du?«, fragte Anne Marhold erstaunt. Dann aber glitt ein Strahlen über ihr Gesicht. Sie zog ihren Sohn in den Flur, als habe sie Angst, Robert könne ihr davonlaufen. »Wie schön, dass du mich besuchst!«

Der junge Mann fühlte sich sehr unbehaglich, obwohl er sich krampfhaft bemühte, unbefangen zu wirken.

Anne bat ihn in die Küche und setzte sofort das Kaffeewasser auf.

»Möchtest du ein Stück Kuchen haben?«, fragte sie. »Von gestern ist noch etwas übrig geblieben. Selbst gebackener Topfkuchen, du isst ihn doch so gern.«

»Ja.« Robert setzte sich und trommelte mit den Fingern nervös auf die Tischplatte. Seine Mutter versuchte, kein Schweigen aufkommen zu lassen, erzählte von Beate und dem Rechtsanwalt von Hattfeld. »Stell dir nur vor, wir sind schick essen gegangen, und ich habe sogar getanzt.«

»Ja …«

Anne Marhold merkte, dass ihr Sohn gar nicht zuhörte, sprach aber trotzdem weiter. Sie kannte ihn ja so gut und wusste, dass er jetzt mit seinen Hemmungen kämpfte.

»Ich habe noch Noten hier«, brachte Robert schließlich stockend hervor. »Ich … will mich nämlich morgen wieder am Konservatorium einschreiben lassen.«

»Robert!« Anne schloss ihn in die Arme. »Das freut mich!«

Keine Vorwürfe, keine triumphierenden Blicke, nur echte Freude, das fand Robert bei seiner Mutter. Sein Gesicht bedeckte sich mit einer tiefen Röte der Scham.

Er musste sie um Entschuldigung bitten, aber er konnte es nicht, obwohl er mehrfach Ansätze machte.

»Würdest du mir etwas vorspielen?«, bat sie. »Ich habe es immer so geliebt, wenn du auf dem Klavier übtest. Mir fehlt geradezu etwas, seitdem niemand mehr spielt.«

»Gern.« Geradezu fluchtartig schnell stand ihr Sohn auf und ging ins Nebenzimmer. Er war froh, etwas tun zu können, und Anne setzte sich ganz still in den Sessel und hörte ihm zu.

»Am Sonntag gibt es übrigens Hühnersuppe«, sagte sie, als der letzte Akkord verklungen war. Sie sprach keine direkte Einladung aus, sondern wartete mit klopfe