: Ina Ritter
: In Adelskreisen - Folge 45 Prinzessin ohne Schloss
: Verlagsgruppe Lübbe GmbH& Co. KG
: 9783732503292
: In Adelskreisen
: 1
: CHF 1.60
:
: Erzählende Literatur
: German
: 64
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Lange haben sie ihre Liebe geheim gehalten und wie einen Schatz vor der Öffentlichkeit versteckt - doch nun ist es offiziell: Joachim Fürst von Hohenlingen ist nicht mehr frei! Die junge, bildschöne Schauspielerin Viola Gabler hat sein Herz erobert. Wo die beiden sich kennengelernt und ineinander verliebt haben, verraten sie nicht. Auch auf Fragen nach dem Hochzeitstermin lächeln sie nur und schweigen. Schon bald munkelt man, dass es gar nicht die große Liebe ist, die beide verbindet, sondern ein trauriges Geheimnis...

»Sie können mich mal, und das kreuzweise«, schloss Irina Thomsen ihren Wutausbruch ab mit einer Aufforderung, die oft ausgesprochen und nie befolgt wird. Während sie ihrem Chef all das an den Kopf warf, was sich im Laufe des letzten halben Jahres in ihr aufgestaut hatte, saß Rainer Gutzeit gelassen da und schien sich köstlich zu amüsieren.

»Sind Sie fertig, oder machen Sie nur eine Pause?«, fragte der Mann lediglich grinsend, als sie endlich schwieg. »So viel Temperament hätte ich Ihnen gar nicht zugetraut, meine Liebe. Ein Jammer, dass Sie so spröde sind. Was für herrliche Stunden hätten wir im Bett verbringen können. Ich bin nämlich auch nicht ganz ohne. Sie wissen gar nicht, was Ihnen entgangen ist, als Sie mich so unfreundlich abgewiesen haben.«

»Sie ekelhafter Busengrabscher!«, keuchte Irina hochrot vor Zorn. Sie war dicht davor, noch einmal zu explodieren.

»Wollen Sie kündigen, oder soll ich das tun?«, fragte Rainer Gutzeit unverändert gut gelaunt. »Sie können sich schon auf Ihr Zeugnis freuen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie daraufhin noch einmal eine Anstellung kriegen.«

»Dann gehe ich zum Arbeitsgericht.«

»Nur zu Ihrer Information, ich habe mir erlaubt, mein Diktiergerät während Ihrer freundlichen Rede anzustellen. Was Sie gesagt haben, wird die Richter beeindrucken, nehme ich an.«

Irina wurde blass. »Sie Schuft, Sie gemeiner Kerl!«

»Ich kann auch anders sein, aber leider wollten Sie mich ja nicht von der Seite kennenlernen. Und nun packen Sie Ihre Sachen und verschwinden Sie. In Zukunft möchte ich Sie hier nicht mehr sehen.«

»Das ist ganz in meinem Sinn.« Irina Thomsen drehte sich herum und stürmte aus dem Zimmer ihres Chefs. Der hatte es tatsächlich gewagt, ihr vorzuschlagen, die nächste Nacht mit ihm zu verbringen. Und dabei an ihren Busen gefasst, ziemlich kräftig sogar. Er schien leichte Eroberungen gewohnt zu sein.

In ihrem wesentlich kleineren Büro angekommen, räumte sie ihren Schreibtisch aus und stopfte die wenigen Habseligkeiten in ihre Handtasche. Noch immer war Irina bis obenhin angefüllt mit Wut. Auf dem Weg zum Ausgang lief ihr ein Kollege über den Weg und blieb bei ihrem aufgelösten Anblick verdutzt stehen.

»Geht die Welt unter oder was?«, erkundigte er sich.