: Ina Ritter
: In Adelskreisen - Folge 42 Die schöne Gräfin vom weißen Schloss
: Verlagsgruppe Lübbe GmbH& Co. KG
: 9783732502288
: In Adelskreisen
: 1
: CHF 1.60
:
: Erzählende Literatur
: German
: 64
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Niemand glaubt, dass es eine Liebesheirat ist zwischen der blutjungen, bildschönen Karen und dem reichen, aber dreißig Jahre älteren Grafen Steinberg. Und doch ist es so! Karen liebt den Grafen aus reinem Herzen, und er vergöttert seine bezaubernde Frau, die ihn wieder jung werden lässt. Endlich hört man in dem weißen Schloss wieder fröhliches Lachen, sieht man wieder glückliche Gesichter. Sogar ein Sommerfest soll nach vielen Jahren wieder stattfinden. Es wird tatsächlich ein Fest, von dem die Gesellschaft lange Zeit reden wird - denn so einen Skandal hat es noch nie gegeben ...

»Aufgeregt?«, fragte Baronin von Jörnhoff mit nachsichtigem Lächeln, als sie ihre Tochter am Fenster stehen sah.

»Ein wenig, Mutter.« Karen drehte sich errötend um. »Ich bin so glücklich.«

»Dazu hast du auch allen Grund«, erklärte ihre Mutter entschieden. »Du könntest keinen besseren Mann bekommen als Friedrich-Wilhelm. Und der Altersunterschied ist nicht so wichtig, wie die Leute glauben. Er ist ein gereifter Mann, auf den man sich verlassen kann. Er wird dich auf Händen tragen.«

»Ich weiß, und doch … ich habe ein wenig Angst vor der Zukunft.« Die junge bezaubernde Baroness senkte verlegen den Kopf. »Friedrich-Wilhelm ist so klug, er weiß so viel mehr als ich, in seiner Gegenwart komme ich mir immer ein wenig klein und dumm vor. Ob es mir wohl gelingen wird, ihn glücklich zu machen?«

Baronin Ida lächelte. »Du hast alle guten Eigenschaften, die ein Mann sich bei einer Frau nur wünschen kann«, beruhigte sie ihre Tochter. »Und dass dein künftiger Mann dir in vielem überlegen ist, halte ich nur für gut. Ein Mann sollte wissen, was er will.«

»Weißt du, was die Leute hinter meinem Rücken über mich sagen?«, presste Karen hervor. Sie fuhr sich mit der Linken über ihr goldblondes naturgewelltes Haar.

»Ich kann es mir denken. Aber mach dir nichts daraus, die Menschen sind nur neidisch. Außerdem liegt es in der menschlichen Natur, bei allem nach etwas Schlechtem zu suchen.«

»Sein Vermögen spielt für mich wirklich keine Rolle, Mutter. Als ich ihn kennenlernte, wusste ich nicht, wie reich er ist. Ob Friedrich-Wilhelm wohl auch manchmal denkt …?«

»Nein! Er weiß, dass du keine Goldgräberin bist.«

»Bist du ganz sicher? Es bedrückt mich immer, dass ich ihm so wenig bieten kann.«

»Du bietest ihm deine Jugend, Kind, das ist nicht wenig.«

»Jugend ist kein Verdienst. Ich habe Angst, Mutter. Friedrich-Wilhelm ist so ein bedeutender Mann …«

»Und du bist ein bezauberndes junges Mädchen, deshalb werdet ihr gut zueinander passen.« Würde ich auch so sprechen, hätte Graf Steinberg nicht solch ein großes Vermögen?, fragte sich die Baronin.

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