: Jim Butcher
: Die dunklen Fälle des Harry Dresden - Sturmnacht Roman
: Blanvalet
: 9783641291013
: Die Harry-Dresden-Serie
: 1
: CHF 5.60
:
: Fantasy
: German
: 416
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Dieser bizarre Doppelmord wurde eindeutig mit Magie durchgeführt! Der Auftakt der erfolgreichsten Urban-Fantasy-Serie der Welt!
Mein Name ist Harry Blackstone Copperfield Dresden. Nutzen Sie meinen Namen auf eigenes Risiko für Beschwörungen. Wenn Sie es nachts mit der Angst zu tun bekommen, dann schalten Sie das Licht ein. Erst wenn Ihnen wirklich sonst niemand helfen kann, rufen Sie mich an. Das tat auch Lieutenant Karrin Murphy von der Chicagoer Polizei, als sie vor den Opfern eines bizarren Doppelmords stand. Die Tat war eindeutig durch etwas Übernatürliches verübt worden. Doch was den Fall noch viel gefährlicher machte: Das eine Opfer war der Leibwächter von »Gentleman« Johnny Marcone, dem Kopf des organisierten Verbrechens in der Stadt. Ich wollte auf keinen Fall zwischen die Fronten eines Mafiakrieges geraten. Leider blieb mir keine Wahl, und am Schluss war ich dankbar für jeden Funken Magie, der noch in mir steckte.

Die dunklen Fälle des Harry Dresden:
1. Sturmnacht
2. Wolfsjagd
3. Grabesruhe
4. Feenzorn
5. Silberlinge
6. Bluthunger
weitere Titel in Vorbereitung

Jim Butcher ist der Autor der dunklen Fälle des Harry Dresden, des Codex Alera und der Cinder-Spires-Serie. Sein Lebenslauf enthält eine lange Liste von Fähigkeiten, die vor ein paar Jahrhunderten nützlich waren - wie zum Beispiel Kampfsport -, und er spielt ziemlich schlecht Gitarre. Als begeisterter Gamer beschäftigt er sich mit Tabletop-Spielen in verschiedenen Systemen, einer Vielzahl von Videospielen auf PC und Konsole und LARPs, wann immer er Zeit dafür findet. Zurzeit lebt Jim in den Bergen außerhalb von Denver, Colorado.

1. Kapitel


Der Briefträger näherte sich meiner Bürotür. Er war eine halbe Stunde zu früh dran, und die Schritte waren schwerer und lebhafter als sonst, außerdem pfiff er. Ein neuer Mann. Er pfiff, bis er vor meiner Bürotür stand, dann verstummte er einen Moment. Schließlich lachte er.

Er klopfte an.

Ich zuckte zusammen. Meine Post wird einfach eingeworfen, falls es kein Einschreiben ist. Einschreiben bekomme ich wirklich nicht oft, und wenn, dann verheißen sie meist nichts Gutes. Ich stand auf und öffnete.

Der neue Briefträger, der an einen Basketball mit Armen und Beinen erinnerte und eine von der Sonne verbrannte Glatze hatte, kicherte über das Schild auf der Türscheibe. »Das ist ein Witz, oder?«

Ich las das Schild (das manchmal von irgendwelchen Leuten verändert wurde) und schüttelte den Kopf. »Nein, das ist mein Ernst. Würden Sie mir jetzt bitte meine Post geben?«

»Also … äh … treten Sie auf Partys und in Shows auf oder so?« Er linste an mir vorbei, als erwartete er, einen weißen Tiger oder vielleicht sogar ein paar spärlich bekleidete Assistentinnen in meinem Einraumbüro herumhüpfen zu sehen.

Ich seufzte. Ich war wirklich nicht in der Stimmung, mich noch einmal auslachen zu lassen, und griff nach dem Brief, den er in der Hand hatte. »Nein, nichts dergleichen. Ich trete nicht auf Partys auf.«

Er hielt meine Post fest und legte neugierig den Kopf schief. »Was machen Sie denn sonst? Sind Sie eine Art Wahrsager? Mit Karten und Kristallkugeln und so?«

»Nein«, erklärte ich ihm. »Ich bin auch kein Medium.« Ich zerrte an dem Brief.

Er hielt ihn weiterhin fest. »Was machen Sie denn dann?«

»Was steht auf dem Schild vor meiner Tür?«

»Da steht: ›Harry Dresden, Magier‹.«

»Der bin ich«, bestätigte ich.

»Ein echter Magier?«, fragte er. Er grinste, als müsste ich ihm jetzt die Pointe erklären. »Zaubersprüche und magische Tränke? Dämonen und Anrufungen? Scharfsinnig und leicht zu erzürnen?«

»Ich bin eigentlich nur scharf auf meine Post.« Ich riss ihm den Brief aus der Hand und starrte vielsagend auf sein Klemmbrett. »Kann ich jetzt bitte unterschreiben?«

Das Grinsen des neuen Briefträgers verschwand und wich einer finsteren Miene. Er reichte mir das Klemmbrett (schon wieder eine Mahnung vom Vermieter) und sagte: »Sie sind meschugge, das sind Sie.« Er nahm sein Brett wieder an sich. »Einen schönen Tag noch, Sir.«

Ich sah ihm nach.

»Typisch«, murmelte ich und schloss die Tür.

Mein Name ist Harry Blackstone Copperfield Dresden. Beschwören Sie ihn auf eigene Gefahr. Ich bin Magier. Ich arbeite in einem Büro