: Frank Rehfeld
: Zwergenbann Roman
: Blanvalet
: 9783641028398
: Der Fluch der Dunkelelben
: 1
: CHF 6.40
:
: Fantasy
: German
: 480
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Das dunkle Vermächtnis der Elben ...
Die Dunkelelben haben das unterirdische Reich Elan-Dhor überrannt und die Zwerge vertrieben. Auf der Suche nach einer neuen Heimat machen sich Barlok und einige Krieger nach Zarkhadul auf, der einst prachtvollsten Zwergenmine. Doch Zarkhadul wurde vor Jahrhunderten aus unbekannten Gründen aufgegeben. In den Tiefen der Mine stoßen die Zwerge auf die grauenvolle Wahrheit - und sie erkennen, dass sie auf die Magie der Hochelben der Wälder angewiesen sind, wenn sie ihre Heimat jemals wieder zurückerobern wollen ...
Die Fortsetzung der monumentalen Abenteuer-Saga!
Deutsche Fantasy vom Feinsten!

Frank Rehfeld wurde 1962 in Viersen geboren und hat in den 80er-Jahren mit dem Schreiben begonnen. Er hat Bücher zu mehreren Fernsehserien geschrieben und ist als Mitautor und Überarbeiter an der erfolgreichen Serie um den Hexer Robert Craven beteiligt.

PROLOG


WILLENLOS
Das Scharren des Riegels an der Tür der Wohnhöhle riss Lian aus dem Schlaf. Er fuhr hoch, und augenblicklich loderte die Angst – sein unsichtbarer Begleiter, so lange er sich zurückerinnern konnte – in ihm hoch und ergriff Besitz von ihm.
Sie kamen, um ihn zu holen.
Die Angst war stets gegenwärtig, war das beherrschende Gefühl in seinem Leben. Es war, als wäre er bereits mit einem unsichtbaren Reif um seine Brust geboren, der sich von Zeit zu Zeit ein wenig lockerte, nur um sich anschließend wieder umso fester zusammenzuziehen. Früher hatte er gedacht, er würde sich irgendwann daran gewöhnen und sein Schicksal hinnehmen, aber dem war nicht so. Im Gegenteil. Je älter er wurde, desto mehr näherte er sich dem unausweichlichen Zeitpunkt, an dem es ihm wie schon so vielen anderen vor ihm ergehen würde.
Jetzt schien dieser Tag gekommen. Die Thir-Ailith würden ihn holen, er wusste es einfach; er spürte es tief in sich mit einer Bestimmtheit, die weder einen Grund erforderte noch einen Zweifel zuließ. Es gab nur zwei Anlässe, zu denen die Tür geöffnet wurde. Entweder brachte man ihnen ein paar Flechten oder etwas Moos zum Essen, doch das war bereits vor ein paar Stunden geschehen.
Oder die Thir-Ailith kamen, um eine Auswahl zu treffen, wer weiterleben durfte und wer sterben musste. Diesmal würde er zur zweiten Gruppe gehören.
Schon seit Wochen sprossen auf seinem Kinn, seinem Hals und vereinzelt auch auf seinen Wangen Härchen und bildeten mittlerweile einen weichen Flaum; ein sicheres Zeichen, dass er alt wurde und sein Leben sich dem Ende näherte. Die Thir-Ailith wählten zumindest ihre männlichen Opfer immer nach dem Bartwuchs aus.
Der Reif um Lians Brust schien sich mit einem Ruck enger zusammenzuziehen und ihm die Luft abzuschnüren. Er wollte aufspringen, sich irgendwo verstecken, obwohl es in der Höhle keine Verstecke gab, er wollteirgendetwas tun, aber die Angst hatte bereits die Grenze zu lähmender Panik überschritten. Er war unfähig, sich zu rühren, schien jegliche Kontrolle über seinen Körper verloren zu haben. Nur sein Herz hämmerte so rasend schnell, als wolle es explodieren. Und vermutlich wäre das eine Gnade gegenüber dem gewesen, was ihn stattdessen erwartete.
Er war nicht der Einzige, dem es so ging. Alle Gespräche waren schlagartig verstummt, niemand bewegte sich mehr. In der plötzlichen Stille klang das Knarren der aufschwingenden Tür überlaut.
Wie stets kamen die Thir-Ailith zu dritt, der dreifach Gestalt gewordene Tod. Hochgewachsen und schlank, mit hageren Gesichtern von der Farbe ausgebleicht