: Andrea Schacht
: Kreuzblume Historischer Roman
: Blanvalet
: 9783894803841
: 1
: CHF 7.20
:
: Historische Romane und Erzählungen
: German
: 736
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB/PDF
Eine mutige junge Frau löst das Rätsel um die verschwundenen Baupläne des Kölner Doms
Seit 1560 ruht die Baustelle, doch nun, an der Schwelle zum 19. Jahrhundert, soll der Dom zu Köln vollendet werden. Die Baupläne der Zwillingstürme sind jedoch verschollen, und nach dem Willen mächtiger Männer soll dies auch so bleiben. Aber Antonia, deren Leben mit den alten Zeichnungen eng verwoben ist, überlebt mit Mut, Klugheit und Energie die Wirren der napoleonischen Zeit und entdeckt dabei nicht nur die Baupläne des Doms, sondern findet auch die Liebe ihres Lebens...

Antonia wächst als Junge verkleidet in der chaotischen Zeit der napoleonischen Kriege auf. Erst mit dem Tod ihrer Ziehmutter in der Schlacht von Jena erfährt sie ihre wahre Herkunft. Auf der Suche nach ihrer leiblichen Mutter zieht sie nach Köln. David, ein junger Leutnant, dem sie das Leben gerettet hat, gibt ihr den entscheidenden Hinweis. Sie findet ein neues Heim im Haus des Domherrn Hermann von Waldegg und begegnet hier dem ehemaligen Kettensträfling Cornelius, der sanften Bürgerstochter Susanne und der intriganten Gesellschaftsdame Charlotte.
Während Antonia zur eigenwilligen jungen Dame der Gesellschaft heranreift, drängt es sie, die Geschichte der Mutter und das Schicksal ihres Vaters zu erfahren - nicht ahnend, wie eng beide mit den verschollenen Plänen der Westfront des Kölner Doms verknüpft sind. Unwissentlich gerät Antonia in einen Strudel aus Korruption, Verrat und Intrige. Und an einen mächtigen Feind - Jakobiner und Stadtmagistrat Kay Friedrich Kormann, dem der Dom als Symbol des finsteren Mittelalters gilt und dessen Fertigstellung er mit allen Mitteln verhindern will. Notfalls auch mit einem Mord...

Andrea Schacht (1956 - 2017) war lange Jahre als Wirtschaftsingenieurin und Unternehmensberaterin tätig, hat dann jedoch ihren seit Jugendtagen gehegten Traum verwirklicht, Schriftstellerin zu werden. Ihre historischen Romane um die scharfzüngige Kölner Begine Almut Bossart gewannen auf Anhieb die Herzen von Lesern und Buchhändlern. Mit »Die elfte Jungfrau« kletterte Andrea Schacht erstmals auf die SPIEGEL-Bestsellerliste, die sie auch danach mit vielen weiteren Romanen eroberte.

Toni, der Trossbub
1790-1807

Es bildet ein Talent sich in der Stille, sich ein Charakter in dem Strom der Zeit.
Goethe

Der Plan des Meisters

Der hohe Dom zu Köln! Der Meister, der's entwarf, Baut' es nicht aus und starb; Niemand mocht sich getraun Seitdem ihn auszubaun, Den hohen Dom zu Köln!
Der Dom zu Köln, Rückert

»Schon wieder Wasserspeier«, maulte Johannes und sah seinen Vater, den Dombaumeister Arnold, trotzig an. »Wasserspeier und Laubfriese und Laubfriese und Wasserspeier. Sie wiederholen sich ständig. Das muss man doch nicht in jeder Einzelheit zeichnen?«
Meister Arnold, ein behäbiger Mann in einem abgewetzten Lederwams, dem man den ständigen Aufenthalt auf der Baustelle ansah, erklärte seinem Sohn geduldig: »Nein, wir Bauleute brauchen nur eine Werkzeichnung, mein Junge. Wir wissen ja, nach welchem Prinzip das große Werk errichtet wird. Aber dieser Plan«, er wies auf die vielen zusammengehefteten Pergamente hin, die auf dem Tisch in der Dombauhütte ausgebreitet lagen, »dient ja nicht den Baumeistern und Maurern zur Hilfe, sondern soll den geringeren Geistern einen Eindruck vermitteln, wie gewaltig einst die Kathedrale wirken wird. Sie, die von den Gesetzen der Harmonie, die der Geometria innewohnen, nichts verstehen, benötigen einen Gesamteindruck der Fassade und der beiden Türme.«
Er stach den Zirkel in das Pergament, um die Grundlinie für einen Vierpass im Maßwerk eines Fensters zu ziehen. Sein Sohn gab ein belustigtes Schnauben von sich. Despektierliche Äußerungen bekam er häufiger von dem Dombaumeister zu hören.
»So haltet Ihr die Domherren für geringe Geister, Herr Vater?«
»An Erkenntnis wohl, nicht an Geschäftstüchtigkeit. Das Domkapitel will etwas zum Vorzeigen haben, wenn sie um Spenden für den Bau bitten. Wir, Johannes, wollen den Dom bauen. Also widmest du dich weiter Wasserspeiern und Laubfriesen.«
»Aber wenigstens eine der beiden Kreuzblumen lasst Ihr mich zeichnen, Herr Vater. Bitte!«
»Na gut, eine der Kreuzblumen! Aber bedenke, mein Junge, der Bau ist ein Werk, das über viele Generationen hinweg erst vollendet wird. Wir beide werden es nicht mehr erleben, dass sie ihren Platz auf dem Turmhelm finden.«

Wie lange es wirklich dauern würde, ahnten weder Meister Arnold noch sein Sohn, der später sein Nachfolger werden sollte.
Der Fassadenriss der beiden Türme aber diente immer wieder genau dem Zweck, zu dem er so sorgfältig auf dauerhaftes Pergament gezeichnet wurde. Allerdings gab es eine Zeit, da verschwand dieser wunderbare Plan aus der Geschichte. Erst ein g
ERSTER TEIL Toni, der Trossbub 1790 – 18076
Der Plan des Meisters8
Pulverdampf10
Der Mann am Pranger16
Der Trossbub24
Kettenpartner35
Der blinde Pater44
Aufbegehren56
Staubige Wege62
und staubige Bücher62
Räubergeschichten72
Freund und Feind79
Die Lauscherin im Apfelbaum87
Der Genuss der Freiheit105
Feine Stickereien112
Wiedersehen und Abschied119
Die verlorenen Kinder135
Gedenken im Dom143
Erinnerungen an eine Niederlage159
Die Tochter, die ein Junge war165
ZWEITER TEIL Die Tochter des Hauses 1807 – 1808178
Der Crombach-Plan180
Eingewöhnung182
Fisch an der Angel191
Eine schicksalsschwere199
Teestunde199
Nachtgedanken207
Ein Domkapitel213
Gute Geschäfte223
Unerwartete Freundschaft230
Böhmischer Bilderbogen241
Teebesuch253
Charlottes Nachforschungen268
Kästchen voll Erinnerungen271
Geselle und Meister284
Tanzstunde292
Schmuggelei301
Nach dem Ball305
Frühlingswind im Winter320
Geburtstagsfeier333
Des Seemanns Heimkehr345
Handel und Wandel350
Ein heißes Bad355
DRITTER TEIL Die Söhne des Domherrn 1808 – 1810366
Maximilian zeichnet368
Wiedererkennen370
Briefe aus Köln379
Eklat auf dem Ball388
Amtshandlungen401
Die Tränen des Laurentius416
Schicksalhafte Erinnerung427
Reise in die Vergangenheit440
Bettler und Midinetten454
Staubige Archive471
Herbstball480
Der tanzende Bär488
Unter Räubern497
Räuberopfer504
Nützliche Fähigkeiten509
Vaterschaft524
VIERTER TEIL Krieg und Frieden 1811 – 1814538
Der Geheimrat540
Leipziger Allerlei542
Abenteuergeschichten550
Bettgeschichten559
Große Geschäfte568
mit der Großen Armee568
Brand in Köln572
Logensitzung587
Ein einsamer Reiter596
Liebesfrühling610
Spielereien mit622
Erlkönigs Töchtern622
Abschied ohne Wiederkehr626
Die Macht der Liebe636
Spendenaufruf641
Gewinn und Verlust654
Die Preußen kommen657
Alte Kameraden667
Ehrenschulden673
Heimlichkeiten und Erleuchtung679
Ein lieber Freund und691
Kupferstecher691
Ein fatales Vermächtnis705
Ein großer Plan716
Der große Plan723
Schlusswort728
Dramatis Personae730
Mehr eBooks bei www.ciando.com0