II. Freiheitsdenkweisen in Literatur& Philosophie
1. BÜRGERLICHER REALISMUS
Wir folgen hier Sabina Becker9, die ihr KapitelLiterarische Voraussetzungen für den Bürgerlichen Realismusmit einer Explikation des Bürgerlichen Realismus beginnt.Schon zu Beginn dieses Kapitels lässt sich der explikative, an Lexikastrukturen erinnernde Charakter ihrer Monographie zum Bürgerlichen Realismus erkennen.
Die Benennung der neuen Literaturströmung nach 1848 wurde maßgeblich durch Gustav Freytag und Otto Ludwig geprägt. Bezeichnet wurde mit dem Begriff Realismus dieveränderte Position von Literaturnach der missglückten Revolution im Jahr 1848. Gewichtige gesellschaftspolitische Prozesse und Veränderungen im Leben der Menschen im Deutschland nach den 1848ern, wie zum Beispiel die Emanzipation des Bürgertums, führten danach zu einerSäkularisierung und Materialisierungder Gesellschaft und des Denkens. Die Auswirkungen der gesellschaftlichen Umbrüche auf die Literatur sind deutlich ererkennbar:Nach den durchaus politischen Schriften desJungen Deutschlandsowie des<