: Karl May
: Winnetou I Karl May´s Gesammelte Werke Band 7
: Karl-May-Verlag
: 9783780217073
: 1
: CHF 5.70
:
: Erzählende Literatur
: German
: 544
: Wasserzeichen/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF/ePUB

Die berühmte Erzählung um den edlen Apatschen Winnetou und seinen Blutsbruder Old Shatterhand. Charly, der junge Eisenbahnvermesser, wird zum berühmten Westmann Old Shatterhand und erringt die Freundschaft Winnetous. Eine Geschichte voller Abenteuer und Trauer, denn das tragische Schicksal Nscho-tschis und ihres Vaters verleiht ihr jenen Hauch von Schwermut, derüber dem verzweifelten Todesringen der roten Rasse liegt.

20. Eine Fährte weist den Weg(S. 450-451)

Kurze Zeit später brachen meine zehn Apatschen auf, um die Berge links, also in einem nach Westen gekrümm- ten Bogen, zu umreiten, während unser Weg ostwärts um die Höhen führte. Als wir vier dann auch aufsaßen, ritt ich zunächst zu Santers Nachtlager und suchte mir eine Stelle, wo der Huf des Pferdes, das ich geritten hatte, tief in den Boden gedrungen war. Von diesem Eindruck nahm ich mir ein ganz genaues Maß auf Papier. Sam Hawkens schüttelte den Kopf dazu und lächelte.„Gehört das auch zur Kunst eines Surveyors, Pferdefüße abzumalen?“„Nein, aber ein Westmann sollte es können.“„Der? Warum?“

„Weil es ihm unter Umständen von großem Nutzen sein kann.“„Inwiefern?“„Werdet es wohl nachher sehen. Wenn ich eine Pferde- spur finde, vergleiche ich die Stapfen mit dieser Zeich- nung.“„Ah! Hm! Richtig! Ist gar nicht soübel! Habt Ihr das auch aus Euren Büchern?“„Nein.“„Woher denn?“„Der Gedanke ist mir selber gekommen.“„Also gibt es wirklich Gedanken, die sich das Vergnü- gen machen, zu Euch zu kommen? Hätte das nicht ge- dacht– hihihihi.“„Pshaw! Bei mir befinden sie sich jedenfalls wohler als unter Eurer Perücke, Sam!“„Recht so, recht so!“, rief Will Parker.„Lasst Euch nur nichts mehr von ihm gefallen! Man sieht ja stündlich, dass Ihr ihnüberflügelt habt, Sir.“ ,,Schweig!“ herrschte ihn Sam in gemachtem Zorn an.

„Was willst du vom Fliegen verstehen und gar vomÜberfliegen! Es ist eine Beleidigung, mich immer bei der Pe- rücke zu nehmen. Ich kann das nicht dulden.“„Was willst du dagegen machen?“„Ich schenke sie dir, dann bin ich sie los und du erfährst, was für Gedanken darunter wohnen.Übrigens habe ich ja zugegeben, dass die Ansicht unseres Greenhorns gar nicht soübel ist. Nur hätte er den zehn Apatschen, die die Ber- ge auf der anderen Seite umreiten, auch ein solch schönes Pferdefußbild malen sollen.“„Ich habe es nicht getan, weil ich es für unnötig hielt“, erklärte ich.„Unnötig? Weshalb?“„Weil es ihnen nicht zuzutrauen ist, eine Hufspur mit dieser Zeichnung zu vergleichen.

Sie sind in dieser Hin- sicht unbewandert, sodass man ihnen eine Zeichnung wohl vergeblich in die Hände geben würde. Undüberdies bin ichüberzeugt, dass sie nicht auf Santers Fährte treffen werden.“„Und ich behaupte das Gegenteil. Nicht wir, sondern sie werden sie finden, denn Santer wird sicher westwärts reiten.“„Das halte ich nicht für so sicher.“„Nicht? Als wir ihn trafen, ging sein Weg auch nach Westen. Das ist jetzt wieder so.“„Schwerlich. Er ist ein durchtriebener Kerl, wie ich aus seinem spurlosen Verschwinden ersehe. Also wird er sich sagen, dass wir den Gedanken haben werden, den Ihr jetzt ausgesprochen habt. Aus diesem Grund wird er in einer anderen Richtung, wahrscheinlich ostwärts, flüchten. Das ist doch nicht schwer zu begreifen.“

INHALT4
Einleitung6
1. Ein Greenhorn11
2. Die ersten Westmannslorbeeren36
4. Klekih-petra90
5. Am Lagerfeuer125
6. Spurenlesen...145
7. Mit den Kiowas im Bund160
8. In Erwartung der Apatschen187
9. Winnetou in Fesseln209
10. ,Blitzmesser‘231
11. Am Rande des Grabes257
12. ‚Schöner Tag‘274
13. Am Marterpfahl289
14. Auf Leben und Tod309
15. Das Ende eines Feiglings338
16. Blutsbrüder363
17. Ein Herzensgeheimnis381
18. Auf nach Osten!397
19. Der Fluch des Goldes423
20. Eine Fährte weist den Weg451
21. Am Nuggetberg481
22. „...wenn ich mich nicht irre!“512