: Stephanie Howard
: Das Erbe von Glen Crannach Liebesreise nach Schottland
: MIRA Taschenbuch
: 9783955760632
: 1
: CHF 2.50
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 192
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Seit ihrer Ankunft auf Glen Crannach kann Camilla Holden sich kaum noch auf ihre Arbeit konzentrieren. Eigentlich soll sie im schottischen Hochland Aufnahmen für einen Kunstband machen, doch der Schlosserbe Greg McKeown flirtet so heiß mit ihr, dass sie alles um sich herum vergisst. Auch ihre anstehende Hochzeit mit Eric?



Stephanie Howard studierte Sozialwissenschaft an der Harding University im Bundesstaat Arkansas. Außerdem ist sie ein Tausendsassa: Sie ist nicht nur Autorin, sondern auch Fitnesstrainerin, Raumausstatterin und viel beschäftigte Mutter von zwei Kindern. Engagiert setzt sie sich für Frauen ein. Stephanie Howard schreibt in ihren Romanen gern über emanzipierte Frauen, die Familie, Freunde und Arbeit unter einen Hut bekommen.

1. KAPITEL

Camilla nahm die unübersichtliche Kurve, die aus dem Wald führte, viel zu schnell und wäre beinahe in eine Schafherde gerast. Heftig trat sie aufs Bremspedal, und der Wagen kam mit quietschenden Reifen zum Stehen.

“Himmel Donnerwetter!”, schimpfte sie und sah sich besorgt um. Hoffentlich war der kostbaren Kameraausrüstung auf dem Rücksitz nichts passiert. Dann wandte Camilla ihre Aufmerksamkeit wieder der Szene vor ihr zu. “Auch das noch!”

Die Straße war völlig verstopft von einer wimmelnden wolligen Masse, die nicht die geringste Neigung zu haben schien, dem Wagen Platz zu machen. Das machte das Maß voll an einem Tag, der schon wenig verheißungsvoll angefangen hatte und nach und nach immer schlimmer geworden war!

Erst vor knapp drei Stunden war Camilla von London nach Inverness geflogen, um einen vermeintlichen Routineauftrag als Fotografin zu erledigen, und schon jetzt wusste sie, dass ihre heimliche Vermutung zutraf: Sie und das schottische Hochland waren nicht füreinander geschaffen. Drei Stunden waren bereits mehr als genug. Wie um alles in der Welt sollte sie es da eine ganze Woche hier aushalten?

Mit einer Geste, die ihre ganze aufgestaute Frustration ausdrückte, drückte Camilla heftig auf die Hupe. Dass dies nicht nur töricht, sondern möglicherweise auch gefährlich war, wurde Camilla klar, noch ehe der durchdringende Ton die Stille der Landschaft zerriss und die ohnehin schon unruhigen Tiere aufscheuchte. Doch mit der Reaktion, die dann kam, hatte Camilla nicht gerechnet.

“Was zum Teufel machen Sie da?”, brüllte jemand aufgebracht.

Schuldbewusst drehte Camilla sich halb um und sah einen großen, kräftig gebauten Mann in einem Pullover mit irischem Muster und Jeans durch die Baumgruppe auf der anderen Seite der Straße auf sich zukommen.

Der Wind hatte dem Mann das dichte dunkle Haar aus der Stirn geweht; die markanten, ebenmäßigen Züge, die wie von einem Bildhauer geschaffen wirkten, waren deutlich sichtbar. Man brauchte kein geschulter Psychologe zu sein, um aus der Miene des Mannes auf die Stimmung schließen zu können, in der er sich befand. Selbst aus dieser einigermaßen sicheren Entfernung hatte Camilla das Gefühl, dass der Boden unter seinen Füßen erzitterte, als er näher kam.

Mit wenigen großen Schritten erreichte der Fremde die Straße. “Was glauben Sie eigentlich, wo Sie sind? Etwa in Brand’s Hatch?”, fragte er brüsk. “Diese Straße ist keine Rennstrecke. Und was bilden Sie sich ein, wie eine Verrückte zu hupen?”

Die Entschuldigung, die Camilla bereits auf den Lippen gelegen hatte, wurde nie ausgesprochen. Wofür zum Teufel hielt sich dieser verwegen aussehende, ungehobelte Kerl eigentlich, dass er es wagte, so mit ihr zu sprechen?

Camilla schob das Kinn vor und kurbelte das Fenster weiter herunter. Dann warf sie den Kopf zurück, dass ihr das hellblonde Haar über die Schultern flog, kniff die Augen zusammen und lehnte sich hinaus.

“Sind Sie zufällig für diese Tiere verantwortlich?”, fragte sie sch