: Egon Kayser
: Kreativität Psychologische Theorie der Kreativität in der Malerei
: Books on Demand
: 9783750457577
: 1
: CHF 6.50
:
: Allgemeines, Lexika
: German
: 416
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Entwicklung einer Theorie der Kreativität in der Malerei: Persönlichkeits- und Situations-Bedingungen der Kreativität, innere Prozesse (kognitive und tiefenpsychologische Aspekte) beim kreativen Handeln. Anwendung der Theorie auf introspektive Vorgänge und über die Malerei im engeren Sinne hinaus.

Malerei von Jugend an, verstärkt seit 2006 mit Ausstellungen. Als Psychologe nach Arbeit in Forschung, bei Privatschule (Erwachsenenbildung) und in Psychosomatischer Klinik. 2001 bis 2017 in freier Praxis (Tiefenpsychologie, Psychoanalyse). Zahlreiche Veröffentlichungen in Fachzeitschriften und Büchern zu sozialpsychologischen und kognitiv-psychologischen sowie psychotherapeutischen Themen und zu inneren Prozessen beim kreativen Gestalten.

1. Malerfaktoren, Betrachterfaktoren, Kontextfaktoren


Auf das Handeln des Malers wirken sich vielerlei Faktoren aus, die im Folgenden geordnet dargestellt werden sollen. Vieles von dem lässt sich, wie gezeigt werden wird, auch auf den Betrachter übertragen, der nicht zugleich der Maler des Bildes ist, der interpretiert das Bild ja auch nicht in einem luftleeren Raum sondern, um es vereinfacht zu sagen, als Kind seiner Zeit und Produkt seiner Art von Verarbeitung des Erlebten. Mit dem Betrachter bzw. dem, was in ihm vorgeht, befasst sich dieser Text ebenfalls ausführlich, auch deshalb, weil wie bereits erwähnt, der Maler selbst auch Betrachter des entstehenden und vollendeten Werks ist. – Betrachter und Maler: Unter welchen Einflüssen stehen sie?

1.1. Determiniertheit und Autonomie im Kunstwerk


Beginnen wir mit dem Allgemeinsten. Wir haben es bei einem Kunstwerk mit etwas Janus-Köpfigem zu tun. Seine Produktion ist einerseits von vielen Faktoren abhängig und insofern ein Stück weit „determiniert“. Und doch ist der kreative Prozess irgendwie jenseits der Gesetzmäßigkeiten insofern, als er immer anders verläuft. Adorno (1996, Bd. 7), selbst nicht nur Sozialwissenschaftler und Philosoph sondern auch Künstler (Kom