1. Malerfaktoren, Betrachterfaktoren, Kontextfaktoren
Auf das Handeln des Malers wirken sich vielerlei Faktoren aus, die im Folgenden geordnet dargestellt werden sollen. Vieles von dem lässt sich, wie gezeigt werden wird, auch auf den Betrachter übertragen, der nicht zugleich der Maler des Bildes ist, der interpretiert das Bild ja auch nicht in einem luftleeren Raum sondern, um es vereinfacht zu sagen, als Kind seiner Zeit und Produkt seiner Art von Verarbeitung des Erlebten. Mit dem Betrachter bzw. dem, was in ihm vorgeht, befasst sich dieser Text ebenfalls ausführlich, auch deshalb, weil wie bereits erwähnt, der Maler selbst auch Betrachter des entstehenden und vollendeten Werks ist. – Betrachter und Maler: Unter welchen Einflüssen stehen sie?
1.1. Determiniertheit und Autonomie im Kunstwerk
Beginnen wir mit dem Allgemeinsten. Wir haben es bei einem Kunstwerk mit etwas Janus-Köpfigem zu tun. Seine Produktion ist einerseits von vielen Faktoren abhängig und insofern ein Stück weit „determiniert“. Und doch ist der kreative Prozess irgendwie jenseits der Gesetzmäßigkeiten insofern, als er immer anders verläuft. Adorno (1996, Bd. 7), selbst nicht nur Sozialwissenschaftler und Philosoph sondern auch Künstler (Kom