Meine Oma ist achtundsiebzig und färbt sich die Haare rot; sie mag die Lieder von Helene Fischer, liebt Schwarzwälder Kirschtorte und spielt leidenschaftlich gerne Canasta. So weit ist also alles im Rahmen für eine Achtundsiebzigjährige von heute, nur mit einer Sache übertreibt sie es regelmäßig, und das sind Krimis. Meine Oma besitzt Autogrammkarten von fast allen Tatort-Kommissaren, sie hat ein geradezu enzyklopädisches Wissen über Leben und Werk von Agatha Christie, und sie kennt die StGB-Paragrafen über alle Arten von Tötungsdelikten auswendig. In ihrem Wohnzimmer befindet sich ein riesiges Regal, das bis oben hin mit Büchern gefüllt ist; darunter gibt es wahrscheinlich kein einziges, in dem nicht ein brutaler Mord begangen oder zumindest ein raffinierter Kunstraub verübt wird.
Und so, wie Don Quijote einst nach der