: Mareike Albracht
: Katz und Mord Ein Sauerland-Krimi
: Midnight
: 9783958190528
: Ein Fall für Anne Kirsch
: 1
: CHF 3.20
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 310
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Der erste Fall für Anne Kirsch Neugier kann tödlich sein! Von ihrem Freund für eine Jüngere verlassen, kommt Kommissarin Anne Kirsch ein Mordfall gut gelegen: In Bontkirchen im Sauerland wird Jürgen Gruber erschossen aufgefunden. Bereits wenige Wochen zuvor war im selben Dorf die Rentnerin Luise Steinmetz an einer Knollenblätterpilzvergiftung gestorben. Gibt es eine Verbindung zwischen den Mordfällen? Und wo ist Luises Katze? Anne beginnt auf eigene Faust zu ermitteln und begibt sich dabei unwissentlich in Lebensgefahr ... Von Mareike Albracht sind bei Midnight in der 'Ein-Fall-für-Anne-Kirsch'-Re he erschienen:  Katz und Mord  Dornentod Erzähl mir vom Tod Mordskälte

Mareike Albracht wurde 1982 geboren. Die ausgebildete Diplom-Finanzwirtin ist Mutter von drei Kindern und lebt mit ihrer Familie im Sauerland. Dort beschloss sie, ihren Kindheitstraum zu verwirklichen und ihre Liebe zur Heimat mit ihrer Leidenschaft für das Schreiben zu kombinieren. 2016 belegte sie den dritten Platz auf der Shortlist des Krimi-Stipendiums der Mörderischen Schwestern.

Kapitel 2


»Ich sehe ihn vor mir, wie er in der Tür stand, in weißer Hose und Hemd, ganz verdreckt und voller Blutflecken. Es war Schützenfestmontag, deshalb trug er die Uniform. Er war völlig aufgelöst. ›Ich bring’ ihn um, ich mach’ ihn fertig!‹, hat er gerufen.« Susanne Asshauer atmete tief durch und tupfte sich vorsichtig die Augen, damit ihre Wimperntusche nicht verschmierte. Sie sah ganz anders aus, als Thorsten sich eine Sauerländerin vorgestellt hatte. Ihre Kleidung war die einer Geschäftsfrau. Sie trug die blonden Haare in einem modischen Kurzhaarschnitt und war dezent geschminkt.

Als Thorsten ihr Haus betreten hatte, war ihm als Erstes das mächtige Geweih gegenüber der Eingangstür ins Auge gesprungen, das dort an der holzvertäfelten Wand prangte. Ein Rothirsch, wie Susanne Asshauer ihm stolz erklärte. Der größte, der hier je einem Jäger vor die Büchse gekommen war.

Sie wohnte in einem Fachwerkhaus mit Geranien an den Fensterbänken. Dicke Balken vor der Vorderfront stützten einen großzügigen Balkon. An ihnen wuchs eine dichte Kletterrose empor, deren Triebe bis hinauf auf die Plattform reichten und sich dort um das Geländer wanden.

Susanne Asshauer führte Thorsten ins Esszimmer, das mit alten, aber augenscheinlich teuren Möbeln eingerichtet war. Sie war die Schwester des Toten und hatte ihn bereits erwartet. Neuigkeiten schienen hier schnell die Runde zu machen.

Ein Mann erhob sich bei seinem Eintritt und reichte ihm die Hand. Er war um die 1,90, etwa so groß wie Thorsten selbst, hatte aber vollere und dichtere Haare und einen gepflegten Vollbart, in dem sich schon weiße Strähnen zeigten. Er trug eine dunkle Anzughose und ein gestreiftes Hemd. Jäger schien er nur in seiner Freizeit zu sein.

»Gerd Asshauer«, stellte er sich vor. »Bitte nehmen Sie Platz. Sie müssen das Durcheinander entschuldigen, wir haben eben erst von dem Unglück erfahren.«

Mit dem Durcheinander meinte er wohl die zwei Fernsehzeitungen, die auf dem Esstisch lagen, denn sonst war alles penibel sauber und ordentlich. Thorstens Blick wanderte über die goldgerahmten Bilder, die an den Wänden hingen: Hier ein Reh, da ein Jäger mit Hund und Flinte über der Schulter, alles Szenen aus Wald und Natur. Im Hintergrund schallte Musik von Bushido aus einem Zimmer, was nicht so ganz zur Landhausidylle passen wollte.

»Sie sind passionierter Jäger, wie?«, fragte Thorsten.

Herr Asshauer nickte lächelnd. »Meine große Leidenschaft«, gab er nicht ohne Stolz zu. »Ein Ausgleich zur Arbeit am Sch