: Daniela Gesing
: Venezianische Delikatessen Luca Brassonis zweiter Fall
: Midnight
: 9783958190269
: Ein Luca-Brassoni-Krimi
: 1
: CHF 4.00
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 304
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Kulinarische Genüsse und dunkle Machenschaften am Canal Grande: Luca Brassonis zweiter Fall Ein warmer Septemberabend in Venedig. Das blaue Wasser des Canal Grande glitzert malerisch in der Abendsonne. Doch mit der Idylle ist es vorbei, als unter der Rialtobrücke eine Leiche gefunden wird. Die Arbeit reißt Commissario Luca Brassoni aus seinem neuen Glück: Endlich hat er das Herz von Gerichtsmedizinerin Carla Sorrenti für sich gewonnen. Die Ermittlungen führen ihn ins Gourmetrestaurant im Palazzo Callieri auf der Insel Giudecca. Sterneköche sind alles andere als zimperlich, wenn es um den Erfolg geht. Zwischen Scampi und Gelato serviert man einander auch mal Gift. Aber Luca Brassoni macht so schnell keiner etwas vor ... Ein Krimi, besser als jeder Italienurlaub - Spannung und Atmosphäre pur Von Daniela Gesing sind bei Midnight in der Ein-Luca-Brassoni-Krimi-Reihe erschienen: Venezianische Verwicklungen Venezianische Delikatessen Venezianische Schatten Venezianisches Verhängnis Venezianische Intrigen Venezianische Rache

Daniela Gesing, Jahrgang 65, hat nach ihrer Ausbildung zur Erzieherin Komparatistik und Pädagogik studiert und bei einer örtlichen Familienzeitung gearbeitet. Die Autorin lebt mit ihrer Familie und ihrem Hund in Bochum. Die Leser lieben ihre Venedigkrimis mit dem sympathischen Ermittler Luca Brassoni.

Kapitel 1


Der milde Septemberabend tauchte die Silhouette von Venedig in ein warmes Licht.

Im Inneren der Stadt hatte sich eine beträchtliche Anzahl von Touristen auf der Rialtobrücke versammelt, um den spektakulären Blick auf den Canal Grande zu genießen.

Unzählige Lichter spiegelten sich in dem blauen Wasser des größten Kanals der Lagunenstadt wider. Der Duft nach salzigem Meerwasser vermischte sich mit den Gerüchen der Restaurants und der Motorboote.

Warf man einen Blick nach rechts, sah man die Touristen unter roten Baldachinen an den Tischen der überteuerten Restaurants sitzen, sich unterhalten, ihre Spaghetti- oder Fischgerichte verspeisen und mit einem Glas Wein auf den schönen Abend anstoßen.

Auf der linken Seite spuckte ein soeben angekommenes Vaporetto eine Unmenge von Menschen aus und lud ebensoviele wieder in seinen Innenraum ein. Die meisten Touristen waren von den langen Spaziergängen durch die Stadt erschöpft und überwältigt von den vielen Sehenswürdigkeiten. Der leise Fahrtwind kühlte ihre überhitzten Gesichter, das Schaukeln des Schiffes ließ sie auf angenehme Art und Weise zur Ruhe kommen und entspannen.

Die Leute, die auf der Ponte di Rialto standen, beobachteten das Treiben der anderen Menschen, fotografierten sich gegenseitig, hielten das vor ihnen liegende Panorama mit Handys oder Kameras fest und waren für einen kurzen Moment der Überzeugung, noch nie an einem schöneren Ort gewesen zu sein. Die goldrote Abendsonne erhellte die Hausfassaden auf eine besonders anziehende Weise.

Die Rialtobrücke war nur eine von dreien, die den Canal Grande überspannten, aber bei Weitem die bekannteste und älteste. Jeder, der Venedig besuchte, kam wenigstens einmal hierher.

Eine ältere Frau, die genau in der Mitte der Brücke unter dem Torbogen stand, zupfte ihren Ehemann plötzlich ganz aufgeregt am Hemdsärmel. Sie deutete mit dem Zeigefinger auf etwas im Wasser, das nicht genau zu erkennen war. Der Schatten der Brücke verschluckte die Umrisse dessen, was sie gesehen zu haben glaubte. Der Ehemann sah sie achselzuckend an, folgte dann aber dem Blick seiner Frau und versuchte zu erkennen, was da im Kanal trieb.

Auch einige andere Touristen waren inzwischen aufmerksam geworden. Eine junge Frau schrie plötzlich laut auf und hielt sich entsetzt die Hand vor ihr Gesicht. Hektisches Durcheinander entstand, jeder wollte zum Geländer der Brücke, um zu sehen, was auf dem Canal Grande passiert war.

Jetzt wurde es auch dem Ehemann der älteren Dame klar: Dort unten schwamm eine Leiche! Sie trug weiße Kleidung, und da man im Gesicht einen Bart ausmachen konnte, handelte es sich wohl um einen Mann. Der Tourist wischte sich mit einem Taschentuch den Schweiß von der Stirn. Er nahm die Hand seiner Ehefrau und drückte sie sacht. Dann zog er sie sanft von dem Geländer der Brücke weg. Der Anblick des Menschen im Wasser war bizarr, unwirklich. Eben noch waren die Leute von der friedlichen, eindrucksvollen Atmosphäre des Abends gefangen gewesen, jetzt breitete sich Angst, Neugier und Schrecken aus.

Mehrere Passanten griffen zu ihrem Handy, um die Polizei herbeizurufen.

In der Zwischenzeit hatte eines der Motorboote au