: Jalda Lerch
: Party in den Tod Ein Fall für Lars Behm
: Midnight
: 9783958190146
: Ein Lars-Behm-Krimi
: 1
: CHF 3.20
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 310
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Lebenslust ist ansteckend - oder tödlich Die lebenslustige Conny bringt Schwung in eine Berliner Studenten-WG. Mit ihr kommen Partys, Drogen und jede Menge fremdes Volk in die Wohnung. Nach einer wilden Nacht liegt die junge Frau tot in ihrem Bett. Sie wurde von vielen geliebt und von vielen gehasst. Lars Behm, der gerne akribisch ermittelt und die Fakten genau analysiert, steht endlosen Mutmaßungen und einer Vielzahl von Verdächtigen gegenüber. Solche Fälle mag er gar nicht. Er bittet eine junge Kollegin, sich undercover in die WG einzumieten. Ein gefährlicher Plan. Von Jalda Lerch sind bei Midnight in der Lars-Behm-Reihe erschienen: Tödliches Lächeln (Fall 1) Party in den Tod (Fall 2) Mit dem Finger am Abzug (Fall 3)

Jalda Lerch kommt aus Berlin und lebt, nunmehr mit Familie und Hund, bis heute dort. Sie lernte Wirtschaftskaufmann, studierte Soziologie und arbeitete einige Jahre in kleineren Redaktionen und Verlagen. Wenn sie nicht gerade Krimis schreibt oder kocht, liest sie und verreist, so oft es geht.

Erstes Kapitel


1 Lars Behm lehnte sich gegen die steinerne Balkonbrüstung, betrachtete angewidert seine Zigarette, Marke Cabinet, und spürte bereits den Würgereiz, der in wenigen Sekunden in ihm aufsteigen würde. Trotzdem würde er sich überwinden und die Zigarette anzünden. Nach ein paar Zügen würde es schon gehen. Rauchen tötete zwar, es förderte aber auch die Verdauung und linderte Stress. Vor allem aber eignete es sich hervorragend, um besorgte Mütter zu ärgern.

Tapfer warf sich Lars also die Zigarette in den Mund, wie er es sich einst von seinen Schulkameraden abgeguckt und an die hundertmal geübt hatte, zündete sie an und inhalierte zünftig und ohne zu husten. Alles halb so schlimm. Erleichtert atmete er den hellgrauen Rauch aus, der seine Aufregung so angenehm dämpfte.

Draußen war alles seelenruhig, die Stadt lag noch im sonntäglichen Schlummer. Lars sah auf die Uhr: Drei nach neun. Um zehn, also in einer knappen Stunde, war er verabredet. Mit Frederik, fünf Jahre alt, zuletzt gesehen im Alter von etwa fünf Tagen, als schreiendes rotes Würmchen im Krankenhaus.

Demnächst wurde dieser Wurm eingeschult und wünschte sich zur Feier dieses Tages seinen Papa herbei, wohl deshalb, weil zu diesem Anlass die meisten Kinder einen Vater im Schlepptau hatten. Annika, im früheren Leben Luder und nun offenbar eine dieser überengagierten Mütter, die permanent bereit waren, ihren Gören noch die absurdesten Wünsche zu erfüllen, hatte deshalb nach all den Jahren des Schweigens mit Honigstimme Kontakt zu ihm aufgenommen. Und damit die Einschulungsfeier für den Kleinen möglichst ungetrübt verlaufen würde, hatte Annika im Vorfeld ein Treffen vereinbart. »Ganz easy, Alter«, wie sie immer sagte.

Lars aber war für seinen Sohn Frederik nicht nur ein wildfremder Mann, sondern noch dazu einer, der sicher nicht besonders sympathisch wirkte. Mit den Augen eines kleinen Jungen sah Lars einen gewaltigen, schwammigen Mann, dessen kugelrunden Kopf ein buschiger Kranz aus graubraunen Locken zierte. Neben den misstrauischen hellbraunen Augen fiel die leicht gebückte Körperhaltung auf, die seine Mutter sein ganzes Leben lang vergeblich durch Ermahnungen zu verbessern versucht hatte.

Aber das war noch nicht alles.

Eine solch unterdurchschnittliche Erscheinung wie er musste nun auch noch mit George Clooney konkurrieren, der die Vorstellungen des Jungen von seinem Vater geprägt hatte, seit er aus dem frühkindlichen Stumpfsinn erwacht war. Als Freddy, wie er von seiner Mutter gerufen wurde, ungefähr ein Jahr alt war, hatte Annika nämlich ein George-Clooney-Poster auf dem Klo hängen. Und als der Junge zu sprechen begann, zeigte er gern auf diesen schönen Poster-Mann und krähte fröhlich »Papa«. Annika war so gerührt, dass sie, statt