: Alexander Lorenz Golling
: Keltenmord
: Midnight
: 9783958190429
: 1
: CHF 3.20
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 260
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Tom Berger hat seine besten Tage als Journalist hinter sich. In der beschaulichen bayerischen Ortschaft Leitenacker sucht er eigentlich nichts anderes als Entspannung. Stattdessen stößt er vor allem misstrauische Dorfbewohner, irritierend verführerische Bäckersfrauen und rätselhafte Todesfälle. Seine alte Spürnase wittert eine heiße Story, doch je tiefer er in den Sumpf aus alter Sippschaft und unverzeihlichen Taten, aus Ritualmorde und einen uralten Fluch vordringt, desto mehr muss er an seinem gesunden Menschenverstand zweifeln - und um sein Leben fürchten.

Alexander Lorenz Golling wurde 1970 in Augsburg geboren. Nach einem Musikerdasein in Augsburg und erfolgter Berufsausbildung in Schwäbisch Gmünd ließ er sich in Oberhausen bei Neuburg nieder, um seiner Arbeit im sozialen Bereich nachzugehen. Im Februar 2012 begann er, Romane und Kurzgeschichten des Genres Horror und Mystik zu schreiben. 'Und es wurde finster' ist sein erster Krimi. 

Zweites Kapitel


Es hat wieder angefangen …


Tom war erst vor wenigen Monaten zum Abteilungsleiter beimAktuellen Sonntagsblatt, der schon vorher genannten Regenbogenzeitung aus Ingolstadt, ernannt worden. Jetzt, mit Anfang vierzig, begann sein Haar lichter zu werden, doch dies war nur ein relativ kleines, unbedeutendes Anzeichen dafür, dass sich in seinem Leben etwas zu verändern begann. Bevor Klara auf der Bildfläche erschien, war er nämlich immer als ungebundener Single durch die freie Wildbahn des Ingolstädter Nachtlebens gezogen, hatte mal eine kleinere Affäre, mal einen One-Night-Stand, blieb aber immer ohne festere Beziehung oder Bindung. Nicht, dass er ein renitenter, verschrobener Einzelgänger oder gar hässlich gewesen wäre, aber er hatte sich seit einer für ihn sehr ernsthaften Jugendliebe einfach nicht mehr in ein weibliches Wesen verlieben können, sei es, weil er damals in emotionaler Hinsicht schwer verletzt wurde, oder weil die beruflich bedingte Abhärtung im Laufe der Zeit auch auf sein Seelenleben übergriff. Seine Zweifel am »System Familie« waren auf jeden Fall sehr ausgeprägt und ließen ihn vor allem, was mit Liebe, Heirat und Kindern zu tun hatte, zurückschrecken, auch wenn er in abendlicher Ausgehlaune durchaus gesellig werden konnte. Aber dieses Einlassen auf andere Menschen war immer nur von kurzer Dauer, sozusagen ein Ausflug des einsamen Wolfes in die Gesellschaft der »Normalbürger«. Er blieb für sich alleine und fand das gut, basta. Und hatte er nicht aus seinen eigenen Erfahrungen gelernt, dass derjenige, der sich zu sehr seinen Gefühlen oder denen anderer hingab, doch nur Schwäche zeigte, sich mithin also selbst zum Opfer machte? Ein Opfer, auf das jene Raubtiere, die sich bisweilen hinter einer Maske mit menschlichem Antlitz versteckten, nur gewartet hatten? Er hatte es schon oft genug schmerzlich erleiden müssen … Und doch hatte Tom sich im Laufe der Jahre die Stärke erarbeitet, mit dem Erlebten abzuschließen. »Immer vorwärts mit festem Blick, wer sucht das Glück, schaut nie zurück!« Wie wahr war doch dieser kluge Merksatz, den ihm sein Vater schon in jungen Jahren eingebläut hatte. Und meist lebte Tom jetzt auch danach. Nabelschau und sich selbst verzehrender Ärger über vergangene Angelegenheiten, die man nicht mehr ändern konnte, waren nicht sein Ding. Er existierte ganz im Hier und Jetzt, genoss alle hedonistischen Freizügigkeiten seines Singledaseins und ging, wenn eine echte oder auch nur imaginäre Gefahr drohte, die Treppe hinunter in seinen bewährten Bunker, der aus Misstrauen, Abstandhalten und sarkastischen Bemerkungen bestand. Doch dann kam Klara, und alles änderte sich schlagartig. Zum Guten wie zum Schlechten.

Sein Weg hatte ihn nun hierher geführt, nach St. Emmeran, wo er mit sich selbst und seiner Umwelt ins Reine kommen wollte.

Nachdem er sich fertig umgezogen hatte, brach er zu seiner E