: Yael Gray
: Golden Gate Alpha
: tolino media
: 9783757933340
: 1
: CHF 4.00
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 250
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Ein weitläufiger Landsitz in Oregon? Check. Genug Geld, um bis an sein Lebensende nicht mehr arbeiten zu müssen? Check. Gerade einem Burnout entronnen und ohne jedwede Aussicht auf einen Gefährten? ... check. Tigerwandler Blake kann eine Menge - mit Omegas flirten gehört nicht dazu. Dabei sehnt er sich nach Familie und einem Partner. Sein Plan: in die geerbte Villa nach San Francisco ziehen, um von der lebhaften Wandlergemeinschaft zu profitieren. Selbst ein schüchterner Alpha sollte dort verdammt noch mal eine Chance haben, oder? Kein Job? Check. Aus seiner Wohnung geflogen? Check. Arm wie eine Kirchenmaus? ... check. Mit seinen gesamten Besitztümern in einem Rucksack ist Omega Riley per Anhalter unterwegs nach San Francisco, weil ein Bekannter ihm Hilfe versprochen hat. Kurz vor seinem Ziel sammelt ihn ein Alpha auf, der riecht wie der Himmel - und entweder schweigt oder ihn angrollt. Macht nichts. Denn einen Halb-Wandler, der keine Kinder austragen kann, will ohnehin kein Alpha. Egal, wie sehr Riley sich eine Familie wünscht. Doch als Riley von dem Bekannten noch am Abend seiner Ankunft auf die Straße gesetzt wird, weiß er sich keinen anderen Rat, als Blake um Hilfe zu bitten. Länge: -50.000 Wörter M/M-Wandler-Liebesroman. Enthält Hinweise auf Mpreg.

Yael Gray schreibt Alpha-Beta-Omega-Romane.

Kapitel 1


 

Blake

 

Komplett überzeugt war Blake nicht von seinem Plan. Aber nun ja, es war wenigstens überhaupt einer. Und mit Sicherheit nicht der Schlechteste.

Leise summte er mit dem Radio mit, während draußen die endlose Landschaft Kaliforniens vorbeizog. Rechts Felder, links Felder, dazwischen eine schmale Straße. Den Namen Highway verdiente die eigentlich gar nicht. Staubig war sie auch, hatte schon lange nicht mehr geregnet, hier war es genauso trocken wie in Oregon zurzeit. Und das im Frühling. Ungewöhnlich.

Dafür fuhr es sich angenehm. Trotzdem freute Blake sich darauf, endlich anzukommen. Noch gut zwei Stunden bis San Francisco und seinem neuen Heim. Nervosität kribbelte durch seinen Magen. Sein neues altes Heim. Doch es war das erste Mal, dass er die Villa Wilson wirklich besuchte, seit seine Großeltern gestorben waren; nicht nur, um notwendige Papiere zu finden. Mann, Grandpa Luke und Großvater George fehlten ihm nach wie vor. Die einzige Familie, die er nach dem frühen Tod seiner Eltern gehabt hatte.

Aber er liebte das Haus. Er würde sich wohlfühlen, obwohl es mitten in der Stadt lag. Und obwohl er eigentlich die Ruhe seines Landsitzes bei Portland vorzog. Doch exakt diese Ruhe war der Grund, aus dem er nun für einige Zeit umzog. Mitten auf dem Land lernte man keine Omegas kennen. Besonders nicht, wenn man kein Partylöwe war.

Na, Löwe war Blake eh nicht und genau wie sein Tiger eher ein Einzelgänger. Nicht sonderlich hilfreich bei der Suche nach einem Gefährten. Nicht einmal Partnerbörsen konnte er leiden. Ein Date nach dem anderen in der Hoffnung, dass es irgendwann passen mochte? Ihm graute davor. Dann doch lieber erst mal San Francisco und das edwardianische Stadthaus nahe dem Golden Gate Park, echt traumhaft gelegen. Außerdem gab es dasUnderground in der Stadt, einen unterirdischen Treffpunkt für Wandler, um sich in ihrer Tierform auszutoben. Perfekt.

Blake gähnte und rollte einmal die Schultern. Wurde wirklich höchste Zeit, dass er ankam. Er fuhr gerne, aber dreizehn Stunden am Stück waren verdammt viel. Vielleicht hätte er doch einen Zwischenstopp auf halber Strecke einplanen sollen. Nur war da wohl der Overachiever durchgeschlagen. Alles musste sofort und möglichst schnell erledigt werden. Dabei hatte er das eigentlich seit einem Jahr hinter sich gelassen. Burnout zwang einen ziemlich in die Knie.

Egal, bald war er da, und dann durfte es wieder ruhig werden. So, wie sein ehemaliger Therapeut das mochte. Und wenn Blake ehrlich war, er auch. Allerdings hatte er sich noch nicht ganz daran gewöhnt. Selbst nach all den Monaten nicht. Aber hey, der Mann wäre stolz auf ihn! Immerhin hatte Blake eine längere Pause eingelegt und zu Mittag gegessen, statt sich während der Fahrt irgendwasto go reinzupfeifen.

Langsam senkte sich die Sonne dem Horizont entgegen, tauchte die eintönige Landschaft in rot-goldenes Licht. Ebenso wie eine einsame Gestalt am Straßenrand.

Ein zierlicher Mann, schwer bepackt mit einem großen Rucksack und zwei Taschen. Müde trottete er dahin. Als Blake näher kam, streckte er den Arm aus, ohne sich umzusehen, Daumen nach oben.

Nein. Unwillig verzog Blake das Gesicht. Keine Anhalter, echt nicht. Da hätte er für längere Zeit einen Fremden im Auto, der sich garantiert unterhalten wollte. Auf keinen Fall. Er warf einen Blick in den Rückspiegel. Gähnende Leere. Auch vor ihm weit und breit kein Wagen. Blake zog ein Stück nach links, um genug Abstand zu dem