: Yael Gray
: Ein Omega auf Abwegen
: tolino media
: 9783752103311
: 1
: CHF 4.00
:
: Fantasy
: German
: 220
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Als Jake, Alpha des MacArran-Clans, inmitten der schottischen Highlands einen verletzten Omega aufliest und mit auf die Burg seines Rudels bringt, ahnt er nicht, dass der ihm nur Scherereien einbringt. Nicht nur scheint der scheue Timothy sein Gedächtnis verloren zu haben. Außerdem riecht er verdammt nach Gefährte. Wenn Jake jedoch etwas nicht will, dann ist das eine Verbindung. Oder seine Familie an einen unbekannten Feind zu verlieren - erneut. Denn dass die Verletzungen von Misshandlungen stammen, ist deutlich. Was, wenn Timothys Verfolger den zarten Mann finden? Kann Jakes kleines Rudel ihnen etwas entgegensetzen? Timothy muss weg, so schnell wie möglich. Doch wie kann Jake ihn einem Schicksal überlassen, das schlimmer ist als der Tod? M/M-Wandler-Liebesroman. Enthält Hinweise auf Mpreg. Länge: 51.000 Wörter

Yael Gray schreibt Alpha/Beta/Omega-Romane.

Kapitel 1


 

Jake

 

Nass glitzerte der Asphalt im Scheinwerferlicht des schweren Bentley. Viel war nicht von der legendären malerischen Schönheit der schottischen Highlands zu sehen. So weit von jeder Stadt entfernt blieben die Straßen unbeleuchtet. Satt füllte das Brummen des Motors den Innenraum.

Jake gähnte und lehnte sich bequemer im Beifahrersitz zurück. Noch eine Stunde, dann waren sie endlich daheim. Er warf Ben einen Blick zu, dessen helles Gesicht von den Lichtern des Armaturenbretts schwach beleuchtet wurde. Schatten betonten seine Narben und zeichneten ein Relief auf die markanten Züge.

Narben hatte sein bester Freund reichlich. Die trugen alle aus Jakes Rudel, ob auf dem Körper, auf der Seele oder auf beidem. Vermutlich passten sie deswegen so gut zusammen, dieser kleine Haufen zusammengewürfelter Wölfe.

Jake gähnte erneut.

Grinsend warf Ben ihm einen Seitenblick zu. Die Narbe, die seine Lippen verzerrte, ließ den Ausdruck zu einer Grimasse werden. »Willst du nebenher laufen? Ist vielleicht weniger langweilig.«

»Damit du das Radio kapern kannst?« Jake lachte. Ben stand auf Hardrock und Heavy Metal, was Jakes Ohren zum Implodieren bringen wollte.

»Niemals, Alpha! Ich habe nur dein Bestes im Sinn.« Süffisant hob Ben eine Braue.

Jake wusste, dass es nur die eine war, obwohl er ihn im Profil sah. Vermutlich zog sie den gegenüberliegenden Mundwinkel mit hoch. Denn Ben nannte ihn einzig im Scherz Alpha. Sie waren seit Jahren eng befreundet, nachdem Jake ihn mehr tot als lebendig in London aufgelesen hatte, zusammengeschlagen von Bens eigenem Rudel.

»Natürlich«, antwortete Jake trocken.

Doch bevor Ben eine passende Erwiderung finden konnte, hob das Fernlicht eine schmale, humpelnde Gestalt am Rande der einspurigen Straße aus dem Dunkel der Nacht. Schwarze Jeans, schwarze Lederjacke, helles Haar, den Daumen zum Anhalten ausgestreckt.

Etwas an dem Mann irritierte Jake auf Anhieb. Und es war nicht die Tatsache, dass es weit und breit in der Umgebung nichts gab außer MacArran Manor. Selbst die Burg war noch ein ganzes Stück entfernt. »Halt an.«

»Klar. Wie ist der den hierher gekommen?« Ben zog die Brauen zusammen, was ihn düsterer aussehen ließ, als er war, und bremste den Bentley ab. »Er ist verletzt.«

»Hm.« Groll stieg in Jakes Magen auf, er konnte nicht sagen, woher der so plötzlich kam. Außer von mit einem Schlag aufkommenden wilden Vermutungen, dass der Mann vielleicht überfallen und aus dem Wagen gestoßen worden war. Von einem Ex, der ihn verprügelt und rausgeworfen hatte. Von einem Unfall auf einer Seitenstraße. An der sie hätten vorbeikommen müssen. Waren sie aber nicht.

Er hatte sich schon abgeschnallt, noch ehe der Bentley ganz zum Halten gekommen war.

Der Mann blieb stehen, sah zu ihnen, obwohl er vermutlich nichts durch die S