: L. J. Shen
: Dirty Headlines
: Lyx
: 9783736315624
: 1
: CHF 8.70
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 416
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Stell dir vor: Dein unvergesslicher One-Night-Stand entpuppt sich als dein neuer Boss

Als Judith Humphrey sich aus dem Bett ihres unglaublich guten One-Night-Stands schleicht, ist sie fast ein wenig enttäuscht, dass sie den attraktiven Unbekannten niemals wieder sehen kann. Hat sie doch sein gut gefülltes Portmonnaie mitgehen lassen. Aber Jude läuft dem Mann, der immer noch ihre Gedanken beherrscht, schneller wieder über den Weg, als ihr lieb ist. Denn er ist niemand anderes als Célian Laurent: stadtbekannter Playboy, Erbe eines millionenschweren Medienunternehmens - und Judes neuer Boss ...

'DIRTY HEADLINES ist eine heiße Enemies-To-Lovers-Romance mit Office-Setting.'LAURELIN PAGE




<p><strong>L. J. Shen</strong> lebt mit ihrem Ehemann, ihrem Sohn und einer faulen Katze in Kalifornien. Wenn sie nicht gerade an ihrem neuesten Roman schreibt, genießt sie gern ein gutes Buch mit einem Glas Wein oder schaut ihre Lieblingsserien auf NETFLIX.</p>

PROLOG


Jude

Auf dem Sterbebett sagte meine Mutter zu mir, das Herz sei ein einsamer Jäger. »Unsere Körperteile sind wie wir, Jude. Sie brauchen Gesellschaft, einen verlässlichen Rückhalt. Darum haben wir Lungen, Mandeln, Hände, Beine, Finger, Zehen, Augen, Nasenlöcher, Zähne und Lippen – alles im Plural. Einzig das Herz ist auf sich allein gestellt. Wie Atlas trägt es klaglos die Bürde unserer Existenz auf seinen Schultern – es rebelliert nur dann, wenn es von der Liebe in Unruhe versetzt wird.«

Sie meinte, einem einsamen Herzen – sprich, meinem – würde das niemals widerfahren, und bisher hatte sie recht behalten.

Könnte das die Sache heute Nacht heraufbeschworen haben?

Ist das der Grund, warum ich jeden Versuch aufgegeben hatte?

Seidige Laken wickelten sich wie Schlingpflanzen um meine Beine, als ich sie aus dem extravaganten Kingsize-Bett schwang und aufstand, meinen Rücken beharrlich dem Fremden zugekehrt, den ich am Nachmittag kennengelernt und mit dem ich die vergangenen Stunden in diesem luxuriösen Hotelzimmer verbracht hatte.

Ein einziger Blick zu ihm, und sofort würde sich mein Gewissen melden und meinen Plan vereiteln.

Sein Geld war mir wichtiger als meine Redlichkeit.

Ich brauchte es dringend.

Um meine Stromrechnung und Dads Medikamente für diesen Monat zu bezahlen.

Von unendlicher Leere erfüllt schlich ich auf Zehenspitzen zu seiner Anzughose, die er achtlos auf den Boden geworfen hatte. Dies war das erste Mal, dass ich etwas stehlen würde, und die Endgültigkeit meiner Entscheidung verursachte mir Brechreiz. Ich war keine Diebin, trotzdem plante ich, diesen mir fremden Mann zu beklauen. Darüber, dass wir Sex gehabt hatten, durfte ich gar nicht nachdenken, sonst würde am Ende noch mein Gehirn explodieren und sich überall auf dem flauschigen Teppich verteilen. Normalerweise ließ ich mich nicht auf One-Night-Stands ein.

Aber in dieser Nacht war ich nicht ich selbst.

Mein Morgen hatte damit begonnen, dass mein von Postsendungen und Rechnungen überquellender Briefkasten mit einem lauten Knall zusammengekracht war. Später verlief ein Bewerbungsgespräch dermaßen desaströs, dass die Personalentscheider es vorzeitig abbrachen, um sich ein Spiel der Yankees anzuschauen. (Als ich in meiner Verzweiflung darauf hinwies, dass gar keins stattfinde, erklärte man mir, es handle sich um eine Aufzeichnung.)

Bitter enttäuscht hetzte ich im unbarmherzig prasselnden Frühlingsregen durch die mitleidlosen Straßen Manhattans. Es schien mir das Sinnvollste, mich in die Wohnung meines Liebsten zu flüchten, zu der ich einen Schlüssel hatte. Milton würde vermutlich arbeiten gegangen sein und seinem Artikel über die Gesundheitsfürsorge von Zuwanderern den letzten Schliff geben. Er schrie