Versuchen wir uns dem Menschen zu nähern. Zunächst müssen wir feststellen, dass sich der Mensch in seiner Biologie in den letzten zweihundert Jahren – seit Beginn der Industrialisierung -- ganz bestimmt nicht geändert hat. Daher ist der Mensch genauso gut und böse wie er es in seiner jüngsten Stammesgeschichte schon immer war. Was ihn von damals, dem gut angepassten Jäger und Sammler der Urwälder und Savannen Afrikas, zu heute unterscheidet, ist eine andere Art der Erziehung, eine gewaltige Erweiterung seiner Handlungen durch die Unterstützung mit seinen Erfindungen und durch die schiere Masse der Menschen, die auf dem Planeten existieren. Wäre die Zahl der Menschen noch wie zu den Zeiten der Antike, hätte die Natur im Großen immer wieder ausreichend Zeit die ihr zugefügten Wunden auszuheilen. Alle Änderungen würden nur langsam und im überschaubaren Maße geschehen. Wir müssen akzeptieren lernen, dass wir so viele sind, und dass das noch lange so sein wird. An dieser Schraube müssen wir drehen, um die Welt in Zukunft zu entlasten und uns als Ganzes wieder einen größeren Handlungsspielraum zu geben, bis zu dessen Grenzen wir nicht befürchten müssen die uns umgebende Natur irreversibel zu schädigen. Dies ist vielleicht der wichtigste Schritt, aber er ist langwierig. Er verläuft unter menschlichen Bedingungen über zwei oder mehr Generationen. Erst muss aufgeklärt werden über die Situation der Menschen insgesamt, dann müssen die Bedingungen geschaffen werden, dass Menschen auch ohne eine große Zahl von Nachkommen im Alter überleben werden. Am Ende müssen die Kulturen sich einstellen auf eine kleinere Menge von Nachkommen und dies auch wirklich akzeptieren. Den Weg, diese Akzeptanz zu erreichen, ist nicht zu unterschätzen. Auch heute noch definiert sich in den aufgeklärten Industriestaaten der sittliche Status einer Frau über die Anzahl ihrer Kinder. Das ist auch gut so für eine Kultur! Es gibt für das Leben der Gattung Mensch nichts Verbindlicheres als den Schutz der „Unschuldigsten“. Alles andere führte in eine Gesellschaft, der man die Menschlichkeit absprechen müsste und damit auch die Berechtigung zur Existenz! Es soll also nicht darum gehen, den Menschen auszureden, dass sie Kinder auf die Welt bringen und dass sie diese Schützen mit allen Mitteln. Den Kindern und ihren Eltern soll der wesentliche Teil der Leistungen eines Staates zugutekommen. Die Kinder müssen (wieder) das Zentrum eines Staates werden, um die sich alle Sorge konzentriert. Wenn wir es anders dächten, wenn Kinder nur mehr zur Randerscheinung in der menschlichen Kultur würden, dann würden die Menschenrechte sinnlos werden, dann würden die Genfer Kriegskonventionen sinnlos werden, dann würden Staaten und Gemeinschaften letztendlich sinnlos werden. Dann wäre es sinnlos die Menschheit retten zu wollen. Wir müssen das nochmals genauer beleuchten.
Stellen sie sich vor, sie hätten ein Boot, voll von tausend Jahre alten Männern und Frauen. Diese würden ihnen sagen, opfere etwas von der umgebenden Natur, damit wir zweitausend Jahre alt werden – oder dreitausend Jahre