Kapitel 2
«Connie!» Ich stürmte in unsere Wohnung und schüttelte auf dem Weg in die Küche Tasche und Schuhe ab. «Ich brauche deine Hilfe! Und dazu können wir die hier leeren.»
Sie beäugte die Flasche Prosecco in meiner Hand und sprang vom Tisch auf, wo sie hinter ihrem Dauerstapel Schulhefte gesessen hatte.
Unsere Wohnung war ein Glücksgriff gewesen, jedenfalls im Hinblick auf die bezahlbare Miete. Die offene Küche ging ins Wohnzimmer über, das mit einem dünnem Industrieteppich ausgelegt war, durch den man jeden Nagel im Boden spürte. Die spärlichen Möbel machten den Raum nur unwesentlich wohnlicher. Das zentrale Element war der Flatscreenbildschirm, der auf einemDVD-Spieler balancierte, unsere hauptsächliche Unterhaltungsquelle, da wir permanent pleite waren und diverse Nächte mit einer Flasche Wein und in eine Wolldecke eingewickelt auf dem Sofa verbrachten, denn es war immer eiskalt in der Wohnung.
Die Heizung war abhängig von einem Boiler mit besonders arbeitsscheuem Charakter. Unser Vermieter schien nicht besonders interessiert daran, ihn reparieren zu lassen, und wir waren es langsam leid, uns dauernd zu beschweren.
«Ooooh, Prosecco! Und dann noch der gute. Sechs Pfund fünfundneunzig bei Co-op, nehme ich an.» Connies Augen leuchteten auf, wie immer, wenn Alkohol im Spiel war.
«Nein, von Marks & Spencer, Victoria Station. Für neun neunundneunzig. Ich hatte ihn schon gestern gekauft, als ich noch dachte, dass ich befördert werde.»
«Oh, Scheiße. Bist du nicht? Was ist passiert?»
«Der blöde Josh ist passiert.»
«Was hat er getan?» Connie hatte Josh noch nicht kennengelernt, weil er immer wollte, dass wir uns bei ihm trafen.
«Was er getan hat? Er hat mir die Beförderung geklaut. Und weißt du, was er noch getan hat?» Meine Stimme schraubte sich in Höhen, auf die ein Knabenchor neidisch gewesen wäre. «Er hat mir meine Idee geklaut und sie für seine ausgegeben.»
«Konntest du das nicht sagen?»
«Nicht wirklich. Ist etwas schwierig, der