: Andreas Eschbach
: Perry Rhodan 3199: Die Gordische Konstellation Perry Rhodan-Zyklus 'Chaotarchen'
: Perry Rhodan digital
: 9783845361994
: Perry Rhodan-Erstauflage
: 1
: CHF 1.60
:
: Science Fiction
: German
: 64
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
In der Milchstraße schreibt man das Jahr 2072 Neuer Galaktischer Zeitrechnung. Dies entspricht dem Jahr 5659 nach Christus. Über dreitausend Jahre sind vergangen, seit Perry Rhodan seiner Menschheit den Weg zu den Sternen geöffnet hat. Noch vor Kurzem wirkte es, als würde sich der alte Traum von Partnerschaft und Frieden aller Völker der Milchstraße und der umliegenden Galaxien endlich erfüllen. Die Angehörigen der Sternenvölker stehen für Freiheit und Selbstbestimmtheit ein, man arbeitet intensiv zusammen. Nun ist dieser Traum von einer friedlich geeinten Galaxis in Gefahr: FENERIK, ein sogenannter Chaoporter, ist in die Milchstraße gestürzt und hat sich mit der dort im Bau befindlichen Yodor-Sphäre, einem kosmokratischen Projekt, zu einer Chaokosmokratischen Chimäre verknotet - einem Konstrukt, das die Milchstraße in ihrem Kerngebiet gefährdet. Perry Rhodan, Atlan und ihren Teams ist es zwar gelungen, ins Zentrum FENERIKS vorzustoßen. Dort, im Reich der Chaotarchen, herrschen allerdings Bedingungen, auf die nichts und niemand sich hätte vorbereiten können. So ist es am Ende an Perry Rhodan, Entscheidungen zu treffen, vor die noch nie ein Mensch zuvor gestellt war. Und er findet sich hineingerissen in ein wahres kosmisches Mysterium: in DIE GORDISCHE KONSTELLATION ...

Dann kommt der Tag,

an dem du Abschied nimmst.

Ein letzter Gruß, ein letzter Blick,

was einst die Welt dir war, ist nun zu eng.

Was kannst du andres tun?

Du kannst nur folgen,

wenn die Sterne rufen.

Wenn die Sterne rufen.

 

Aus der um das

Jahr 3434 alter Zeitrechnung

berühmt gewordenen Sammlung

»Lieder der Raumfahrer«

von Zodiak Goradon.

 

 

1.

Letzte Instruktionen

 

Die Welt hatte sich aufgelöst, doch die Stimme des Operators war noch zu vernehmen, frostig, verzerrt und leise, aber deutlich.

»Das Audhem ist das Herz FENERIKS«, wisperte die Stimme eisig und fern. »Hier sind beide Realitäten gleich wirklich. So lange, bis sich das Auge Zou Skosts auf eine davon richtet und sie damit unwiderruflich zur einzigen Wirklichkeit werden lässt, während die andere vergeht«.

Aber war es tatsächlich der Operator, den er hörte? Oder hörte er nur Echos von Erinnerungen an etwas, das dieses seltsame Wesen aus Eis gesagthatte?

Perry Rhodan wusste es nicht, so wenig, wie er wusste, was gerade mit ihm geschah. Ein seltsam substanzloses Grau umgab ihn, das ebenso unendlich fern wie ganz nah zu sein schien, ungreifbar, konturlos. Lautlos. Geruchlos.

Unwirklich.

Zwei Realitäten, die sich überlagerten. Einstweilen. Wobei das Problem war, dass in der einen Realität Atlan und sein Team tot waren – und in der anderen Realität er, Perry Rhodan, und seine Begleiter: Gucky. Alaska. Shema. Damar. Gry. Grand4. Existenz auf Abruf, und auch nur, weil sich Zou Skost ganz und gar in FENERIK aufgelöst hatte, um zu verhindern, dass der Chaoporter auseinanderbrach und das unsagbare Verderben freisetzte, das er transportierte.

Und der andere Chaotarch, Fenetay Rik – zumindest dessenSchattenwurf – hatte sich auf eine schwer zu fassende Weise zerlegt und über die gesamte Raum-Zeit der Milchstraße verteilt ...

Wobei Rhodan schon das mit den zwei sich überlagernden Realitäten schwer zu begreifen fand. Sichu hätte damit vielleicht kein Problem gehabt. Zu Hause, bei ihren Gesprächen zu zweit, fielen oft Namen wie Schrödinger, Heisenberg, Mülyiindir, Estrandania oder Kalup. Sichu neigte dazu, Geburtstage und Jahrestage zu vergessen, aber die galaktische Wissenschaftsgeschichte hatte sie jederzeit griffbereit.

»Wir suchen nicht«, meldete sich die ferne, verzerrte Stimme erneut. »Und wir finden nicht. Wir können dir auch nicht sagen, was du finden wirst. Vielleicht findest du einen Substanzaspekt Fenetay Riks. Vielleicht auch nicht. Vielleicht ... findest auch du etwas, das dunicht gesucht hast«.

»Ungemein ermutigend«, murmelte Rhodan.

»Es mag sein«, kam es wie ein Hauch, »dass dein ...Anzug dir eine Hilfe sein wird«.

Rhodan sah an sich hinab. Damit war nicht sein SERUN gemeint, sondern derAnzug der Verheißung, den er darunter trug. Alaska Saedelaere hatte ihn ihm geliehen, da er – neben der Hieroglyphe und dem Zellaktivator – als Voraussetzung für eine erfolgreiche Suche diente. Trotzdem blieb Rhodan unklar, wie genau ihm diese drei Dinge helfen sollten. Waren sie nur Rahmenbedingungen oder Permits – oder erfüllten sie auch einen praktischen Nutzen?

Unklar war ihm auch, woher das Licht kam, das ihm erlaubte, überhaupt etwas zu sehen. Es war nicht hell und