: A. F. Morland
: Der finstere Pfad Gaslicht - Neue Edition 23 - Mystikroman
: Martin Kelter Verlag
: 9783740922740
: Gaslicht - Neue Edition
: 1
: CHF 1.60
:
: Spannung
: German
: 100
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Nun gibt es eine exklusive Sonderausgabe - Gaslicht - Neue Edition In dieser neuartigen Romanausgabe beweisen die Autoren erfolgreicher Serien ihr großes Talent. Geschichten von wirklicher Buch-Romanlänge lassen die illustren Welten ihrer Serienhelden zum Leben erwachen. Es sind die Stories, die diese erfahrenen Schriftsteller schon immer erzählen wollten, denn in der längeren Form kommen noch mehr Gefühl und Leidenschaft zur Geltung. Spannung garantiert! »Wissen Sie, was ein Morron ist, Mr Kebell?« »Nein.« »So nennen die Highlander einen bösen Geist. Einen arglistigen Unhold. Einen grausamen Dämon. Die Inkarnation der Niedertracht. Er soll die Umgebung von McDoom Manor unsicher machen. Niemand wagt sich aus dem Haus, sobald es dunkel wird, denn keiner möchte dem Morron begegnen. Man hat Angst vor ihm.« Natalie rieselte es kalt über den Rücken. »Was geschieht, wenn man ihm begegnet?« Die Stimme des alten Mannes wurde seltsam hohl, als er antwortete: »Er raubt einem die Seele und den Verstand. Sagt man.« Das leise, kaum wahrnehmbare Schleifen feuchter Blätter, die über den Körper eines Wesens strichen, das nicht zu sehen war, geisterte unheimlich durch die pechschwarze Nacht. Über das nahe tückische Moor krochen graue Nebelgestalten. Ab und zu knackte im unwegsamen Dickicht morsches Holz. Wer oder was war hier unterwegs? Ein Mensch? Ein Tier? Eine Kreatur, die der ewigen Verdammnis entkommen war?

»Mami, ein Flieger«, jubelte Uli, ein dreijähriger Junge. Begeistert streckte er seine Händchen nach einem bunten Schmetterling aus.

»Mami, Mami«, rief er nochmals, aber die junge Frau sah nicht zu ihm hin. Sie saß im Gras und hatte ihren Kopf an die Schultern eines jungen Mannes gelehnt.

Ulis Gesicht verzog sich. Ein weiterer Schmetterling umgaukelte ihn, aber er beachtete ihn nicht. Rufend kam er herangesprungen.

Jürgen Hauser seufzte. »Kann der Bengel nicht einmal eine Minute Ruhe geben?«

»Er ist kein Bengel«, verteidigte Anke Boger den Kleinen. Sie richtete sich auf und streckte dem Kind ihre Arme entgegen.

»Mami!« Mit einem Jubelschrei ließ Uli sich in die Arme der jungen Frau fallen.

»Was gibt es denn?« Zärtlich strich Anke über das blonde Köpfchen.

»Viele Flieger«, berichtete Uli strahlend. »Komm, ansehen.« Er wollte Anke hochziehen.

Jürgen Hauser, ein gutaussehender junger Mann, griff ein.

»Nichts da, deine Mami bleibt jetzt bei mir. Du hast versprochen, etwas Ruhe zu geben«, sagte er nicht gerade freundlich.

»Mami zeigen«, beharrte Uli. Dabei blitzten seine Augen den jungen Mann wütend an.

»Nein, du gibst jetzt Ruhe«, erklärte Jürgen Hauser. Er erhob sich und wollte nach dem Kleinen greifen, doch dieser war schneller. Er versteckte sich hinter seiner Mami.

»Du sollst weggehen«, rief er hinter Ankes Rücken hervor.

»Da hast du es«, sagte Jürgen wütend. »Willst du noch immer nicht einsehen, daß du den Kleinen verziehst?«

Anke antwortete darauf nicht. Was sollte sie auch sagen? Wahrscheinlich hatte Jürgen recht, aber sie versuchte, dem Jungen die Mutter zu ersetzen.

Uli war ein halbes Jahr gewesen, als Ankes Schwester Nicole tödlich verunglückt war. Sie hatte keinem gesagt, wer Ulis Vater war, sondern ihr Geheimnis auch mit ins Grab genommen.

»Was willst du tun? Willst du dir von dem Kind den ganzen Tag verderben lassen? Das mache ich nicht mit!« Energisch zog Jürgen seine Freundin, die noch immer in der Wiese saß, hoch. »Wir wollten uns einen schönen Tag machen. Hast du das vergessen?«

Anke wich Jürgens Blick aus. Mit gesenktem Kopf nagte sie an ihrer Unterlippe.

Uli hingegen war nicht still. Mutig wagte er sich hinter Anke hervor und rief: »Laß meine Mami in Ruhe. Sie gehört mir!« Mit der Hand versuchte er nach Jürgens Arm zu schlagen.

»Na warte!« Blitzschnell griff Jürgen nach dem kleinen Mann und hielt ihn hoch. »So, jetzt höre mir einmal gut zu. Du läßt jetzt mich und deine Mami in Ruhe. Du kannst hier herumlaufen, soviel du willst, aber uns störst du nicht mehr. Hast du das verstanden?«

Uli sagte nichts, aber in seinen Augen stieg Angst auf.

»Hast du verstanden?« Drohend schüttelte Jürgen den Kleinen.

»Aber es ist meine Mami«, schluchzte Uli.

»Meine Mami«, äffte Jürgen etwas ärgerlich nach. »Weißt du, was ich mit dir am liebsten tun würde? Eine Tracht Prügel möchte ich dir am liebsten geben. Nie hat man Ruhe von dir.«

»Mami, Mami!« Uli begann sich in Jürgens Arm verzweifelt zu drehen und wenden.

»Laß den Kleinen los«, sagte Anke nun.

Jürgen fuhr herum. »Was?« ereiferte er sich. »Mehr hast du nicht zu sagen? Glaubst du, ich habe Lust zuzusehen, wie du dich den ganzen Tag mit diesem Bengel abgibst?«

»Uli kein Bengel«, brüllte der Kleine beleidigt auf.

»Nein, Ul