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Morgens kam der Chef von der Baufirma. Sie erklärte ihm in der Garage, dass sie da eine Wand mit einer FH-Tür eingezogen haben wollte. In dem neu entstehenden Aufbewahrungsraum wollte sie drei kleine Fenster, eine separate Deckenbeleuchtung, die Mauer zu der Heizung höher. Es sollte kein Heizölgestank mehr rüberkommen. Er schrieb mit, sah alles an. Als er sie darauf aufmerksam machte, dass gerade die Fenster nicht ratsam wären, da es dem alten Haus schaden würde, winkte sie ab. Schon damals, als man die Solarplatten und die anderen Umbauten machten, laberte man sie damit voll. Sie wollte ein modernes Haus und nicht so eine alte Bude wie ihre Nachbarn.
Heute Nachmittag gab es eine Überraschung. Sie sagte den Zwillingen nicht, wohin es ging.
Als sie da waren, in den großen Bau gingen, riefen sie plötzlich, wir gehen Baden. Nun strahlten sie, hatten es sehr eilig.
In der Badelandschaft war das Highlight für Ansi und Mirja das Schwimmbecken für Kinder mit einem Wikingerschiff und einem Rutschenturm mit drei verschiedenen Riesenrutschen. Im flachen Wasser des Beckens konnten ihre Zwillinge spielen, toben oder planschen. Einige mutige Kinder hüpften von dem Schiff in das Wasser. Sie stellte sich dahin, da ihr Sohn das dito wollte. Ansi sprang; Mirja traute sich nicht, blieb lieber bei Aliisa.
Abends nahmen sie Pizza mit und aßen die vor dem Kamin. Die Lütten wollten danach freiwillig ins Bett, da sie todmüde waren.
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Nach dem Mittagessen wollten sie zum Leuchtturm in Kampen spazieren, wünschte sich ihre Bande. Es war ein schöner Wanderweg am Wattenmeer entlang und teilweise durch die jetzt triste Heide. Sie sahen zwei Hasen schnell weghoppeln. Die einzige Abwechslung unterwegs.
Sie stiegen die vielen Holzstufen empor und genossen eine traumhafte Aussicht über die Heide und das Wattenmeer. Sie hatten Glück, dass die Sonne die Wolkendecke durchbrechen konnte, sich dadurch der Dunst des Vormittags langsam auflöste. Weiter entlang über die Holztreppen gelangen sie nach Kampen zurück.
„Mama, können wir was trinken gehen?“, quengelte Ansi und sie willigte ein.
Eingebettet in einer nett aussehenden Kiefernlandschaft lag die Kupferkanne direkt am Wattenmeer. Sie hörte schon viel davon und heute kehrten sie das erste Mal dort ein. Es gab heißen Kaffee und Kakao, dazu je ein Stück Torte für ihre Lütten. Sie schwärmten, wie lecker das war.
Daheim angekommen, zündete sie den Kamin an. Ansi holte die Sylt-Karte, da er gucken wollte, wohin sie morgen gehen könnten.
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Sie fuhren in den Osten der Insel, zum Morsum Kliff; einem der ältesten Naturschutzgebiete Deutschlands. Über einen Holzweg gelangten sie zur Aussichtsplattform. Von hier aus konnten sie die Heidelandschaft und das Wattenmeer überblicken. Als die Lütten später sogar einen Autozug in der Ferne sahen, gerieten die Zwillinge völlig aus dem Häuschen. Alles war sooo schön.
Der Weg führt weiter an der Kliffkante entlang. Sie nahm vorsichtshalber beide Kinder an die Hand. Prompt meckerten sie.
„Schluss! Ich will nicht, dass ihr zu nah an die Kante geht und herunterfallt. Da geht es über 20 Meter abwärts.“
Die verschiedenen Erdschichten aus rotem Limonitsand, weißem Kaolinsand, braungelbem Geschiebelehm und dunklem Glimmerton geben dem Morsum Kliff das bekannte rötliche Erscheinungsbild. An einem Abschnitt gab es einen sehr