: Mounia Jayawanth
: Nightsky Full Of Promise
: Lyx
: 9783736316386
: Berlin Night
: 1
: CHF 8.70
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 479
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

'Irge dwas passiert hier gerade. Ich sehe es nicht, ich rieche es nicht, und doch spüre ich es wie ein Erdbeben, das meine gesamte Gefühlswelt erschüttert.'

In einer Berliner Sommernacht verbringen Sydney und Luke ein paar viel zu kurze Stunden miteinander. Ihr Treffen ist ein magischer Moment, der sie für immer verändert zurücklässt. Sie sind sich sicher, dass das zwischen ihnen etwas ganz Großes werden kann - doch Luke will für ein Jahr ins Ausland gehen. Um ihren Gefühlen trotzdem eine Chance zu geben, vereinbaren sie, sich nach Lukes Rückkehr am selben Ort zu treffen. Natürlich ist Sydney zur Stelle - Luke jedoch nicht. Auch fünf Jahre später kann Sydney ihn nicht vergessen. Und dann steht Luke ihr plötzlich wieder gegenüber. Nur erinnert er sich weder an sie noch an ihr Versprechen ...

'Ihr haltet hier ein ganz besonderes Buch in den Händen, das direkt mit der ersten Seite einen Platz in meinem Herzen erobert hat. Es ist eine wundervolle Mischung aus Freundschaft, Liebe und dem Ernst des Lebens - was will man mehr?'@BOOKSLOVE128

Erster Band der BERLIN-NIGHT-

Mounia Jayawanth lebt in Berlin und schreibt in ihrem Blog MIAS ANKER über Essstörungen, gibt Betroffenen symbolischen Halt, versucht die Stigmatisierungen psychischer Krankheiten aufzubrechen und macht sich für Diversität, Female Empowerment und Körperakzeptanz stark.

PROLOG


Fünf Jahre zuvor

Sydney

Heißer Typ auf zwölf Uhr. Mitten auf der Tanzfläche steht er da, keine zehn Schritte von mir entfernt, groß und athletisch und mit braunen lockigen Haaren, die vorne etwas länger als hinten sind. Vielleicht ist es aber auch seine offene Lederjacke, die mich nicht wegschauen lässt. Obwohl es so warm ist, trägt er sie sogar hier drin. Selbst jetzt, beim Tanzen. Gut gelaunt schwingt er zu Beyoncé, zwar nicht ganz zum Takt, aber er sieht trotzdem so aus, als hätte er den Spaß seines Lebens. Dabei lächelt er die ganze Zeit – ein warmes, aber irgendwie auch freches Lächeln, das durchs bloße Hinsehen gute Laune versprüht.

Eigentlich wollte ich nur kurz bei dieser Party vorbeischauen, damit mir später niemand vorwerfen kann, ich sei nicht da gewesen. Aber jetzt bleibe ich vielleicht doch noch einen kleinen Moment länger und schaue ihn weiter an. Ganz subtil durch den Vorhang meiner Haare …

Bis Mr Lederjacke meinen Blick erwidert.

O nein. Vielleicht war ich nicht so diskret wie ich dachte. Mein Herz macht einen ertappten Hüpfer. Aber Moment … gilt seine Aufmerksamkeit wirklich mir? Der Vorsicht halber schiele ich nach links und rechts, aber außer mir lehnt sonst niemand an der kahlen Wand. Die meisten trinken, feiern und tanzen auf der gegenüberliegenden Seite des Clubs. Nur ich nicht. Und er auch nicht mehr. Denn er schaut mich an. Und setzt sich in Bewegung.

Heilige Scheiße!

Er kommt auf mich zu!

Mein Puls fährt hoch, bringt Hitze in meine Wangen und rasende Gedanken in meinen Kopf. Er kommt doch nicht tatsächlich auf mich zu, oder? Doch, das tut er. Damit habe ich jetzt irgendwie nicht gerechnet. Aber gut, ruhig bleiben. Ist ja nichts Besonderes dabei. Vielleicht will er mich einfach nur nach Feuer fragen. Oder er sucht den Gang zur Toilette. Oder er findet mich genauso heiß.

Ha! Schön wär’s!

Bevor ich dazu komme, mein Kleid zu glätten oder ein weiteres Mal Luft zu holen, steht der Fremde auch schon vor mir.

»Hi.« Er hebt freundlich die Hand.

»Hi«, entgegne ich und spüre, wie schnell mein Herz in meiner Brust pulsiert.

Obwohl ich keine High Heels trage, sondern flache Ballerinas, kam es für ein Mädchen von eins achtzig wie mich heute schon einige Male vor, dass ich mich zum Sprechen runterbeugen musste. Dieser Fremde ist fast so groß wie ich, vielleicht drei, vier Zentimeter größer. Jetzt, da er direkt vor mir steht, sehen wir uns direkt in die Augen. Durch das Clublicht kann ich die Farbe nicht genau erkennen, aber ein tiefer melancholischer James-Dean-Ausdruck liegt in ihnen. Mein Blick wandert weiter zu seinen Lippen, die noch immer zu einem frechen Lächeln verzogen sind. Seine Züge sind markant, und mich überkommt augenblicklich der Impuls, über seine Kinnlinie zu fahren.

Er beugt sich zu meinem Gesicht vor, dabei streifen seine Haare meine Wange und kitzeln mich. Mir wird heiß.

»Warum stehst du ganz allein hier?«, ruft er mir ins Ohr, laut genug, um den Mainstream-Pop zu übertön