: Christian Schwarz
: Maddrax 251 Der Taratzenkönig
: Verlagsgruppe Lübbe GmbH& Co. KG
: 9783838705507
: Maddrax
: 1
: CHF 1.60
:
: Science Fiction, Fantasy
: German
: 64
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Rulfan ist fassungslos: Was ist in den Jahren seit dem EMP in den Communities geschehen? Was bedeuten die Anschuldigungen gegen seinen Vater? Und was haben die so genannten Demokraten vor?

Er muss seine ganze Hoffnung auf seine Freunde Matthew Drax und Aruula setzen - doch die können weder ihn, noch die Technos vor dem bewahren, was nun über London hereinbricht. Die Bestie hat überlebt und blutige Rache geschworen! Und Rulfan soll der Schlüssel zu ihrem Sieg werden...

"Der Taratzenkönig (S. 3-4)

London, August 2525

Die moosüberwucherten Bodenplatten neben dem ausgebrannten Hubschrauberwrack begannen unmerklich zu vibrieren. Ein Mensch hätte es wohl nicht einmal gespürt, wenn er direkt darauf gestanden hätte. Den hoch empfindlichen Lasertastern, die das Northolt Airfield bestrichen, entging hingegen nicht die kleinste Erschütterung.

Der Rechner meldete die Koordinaten an die Zielerfassungsmatrix. Die reagierte innerhalb einer viertel Sekunde. Leise sirrend drehte sich die Lafette mit dem schweren MG und peilte die Erschütterungszone ein. Am Rechner leuchtete eine rote Lampe auf. Nun kam wirkliche Bewegung in die Platten. Irgendetwas im Boden drückte sie mit Urgewalt nach oben. Es knirschte und knackte, sie richteten sich steil auf– und wirbelten in einem Schwall von Dreck davon! Etwas Schwarzes drückte sich aus der Erde und präsentierte sich als annähernd runder Berg vonüber drei Metern Größe.

Die rote Lampe am Rechner begann wie verrückt zu blinken. Dann schaltete sie auf Grün. Das MG ratterte los. Die Salve traf das Ungetüm, das der Rechner als Mol identifiziert hatte, in Höhe der Brust in den unförmigen Körper. Blut spritzte, Pelz- und Fleischfetzen flogen durch die Luft, während der Körper des mutierten Maulwurfs unter den Einschlägen einen bizarren Tanz aufzuführen schien. Ein hoher schriller Schrei ertönte, fast schon im Ultraschallbereich.

Dann brach der Mol zusammen und rührte sich nicht mehr. Lady Josephine Warrington war bei den ersten Schüssen zum Fenster geeilt. Mit einer gewissen Befriedigung beobachtete sie im heraufziehenden Abenddämmer das Sterben der schwarzbepelzten Mutation, die in ihren Augen zu den widerlichstenüberhaupt zählte. Das hing in erster Linie damit zusammen, dass Mols, wie Taratzen auch, rudimentäre Intelligenz aufwiesen.

 Denn wenn die Warrington etwas auf den Tod nicht ausstehen konnte, dann waren es zwei Dinge: nicht als Lady angesprochen zu werden und intelligente Bestien. Davon hatte sie spätestens seit den Daa’muren die Nase gestrichen voll.„Beim Himmelüber London, das war ein gottverdammter Mol, Lady Warrington“, stellte Mars Hawkinsüberflüssigerweise fest. Der junge Mann hatte sich hinter ihr aufgepflanzt, traute sich aber trotz seines rücksichtslosen Wesens nicht, sich an ihrem fülligen Körper vorbei auf den zweiten Logenplatz direkt am Fenster zu schieben."