: Andreas Gruber
: Todesschmerz Thriller
: Goldmann
: 9783641261337
: Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez
: 1
: CHF 9.70
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 592
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Mitten in den brisanten Ermittlungen um einen Verräter in den eigenen Reihen werden BKA-Profiler Maarten S. Sneijder und sein Team abgezogen und nach Norwegen geschickt, um den Mord an der deutschen Botschafterin aufzuklären. Doch das Motiv bleibt rätselhaft, und die norwegische Polizei verweigert die Zusammenarbeit. Sneijder muss kreativ werden - und macht damit einen besonders mächtigen Gegner auf sich aufmerksam. Als dann noch ein erstes Mitglied von Sneijders Team einem kaltblütigen Killer zum Opfer fällt, steht Sneijder vor seiner bisher größten Herausforderung ...

Andreas Gruber, 1968 in Wien geboren, lebt als freier Autor mit seiner Familie in Grillenberg in Niederösterreich. Mit seinen bereits mehrfach preisgekrönten und teilweise verfilmten Romanen steht er regelmäßig auf der Bestsellerliste.

6. Kapitel


Der Einsatz, der im Morgengrauen im Westen Frankfurts in einem schäbigen gelb angestrichenen Einfamilienhaus begonnen hatte, war soeben zu Ende gegangen. Tina Martinelli strich sich das schwarze Haar, das ihr an einer Seite bis zur Schulter ging, hinter das Ohr. Die andere Seite war kahl rasiert. Mit dem Piercing und den Tattoos sah sie so gar nicht aus wie eine offizielle BKA-Ermittlerin, sondern wäre bestenfalls als Undercoveragentin durchgegangen.

Nachdem die Kollegen vom SEK der Frankfurter Polizei, die den Einsatz unterstützt hatten, abgerückt waren, schlüpfte Tina aus der schweren Kevlarweste und warf sie in der Küche über eine Stuhllehne. Die Spurensicherung war zwar in den zwei Stockwerken noch an der Arbeit, aber die Chance, in diesem Haus etwas Brauchbares zu finden, war nahezu null. Hier war keine Menschenseele. Dabei hatten sie den Inhaber über zwei Wochen lang beschattet. Er nannte sich selbstDer Kuppler, weil er – mutmaßlich – Geschäfte zwischen einer zahlungskräftigen Klientel und minderjährigen Mädchen abwickelte. Dabei wussten sie weder, wo diese Geschäfte stattfanden, noch, wo er die jungen Frauen unterbrachte. Leider hatte ihnen der Richter keine Abhöraktion genehmigt, aber zumindest hatte der Staatsanwalt eine Hausdurchsuchung herausholen können. Doch anscheinend waren sie zu spät gekommen.

Der Safe in jenem Raum, den sie für das Büro desKupplers hielten, war offen gewesen und leer geräumt worden. Ziemlich hastig, denn einige völlig unbedeutende Rechnungen lagen noch auf dem Boden. Keine Kundenkartei, keine Bankbelege, kein Notizbuch, kein Handy, kein Notebook, kein Fahrzeug. Ja nicht einmal ein Wandkalender mit Anmerkungen hing in diesem Haus. Absolut kein Hinweis auf irgendwas. Das einzig Verdächtige, das es hier gab, war die Tatsache, dass sie ebennichts Verdächtiges gefunden hatten.

Tina stand am Küchenfenster und starrte in den Garten, der soeben von den Kollegen der Frankfurter Polizei umgegraben wurde. Sogar Leichenspürhunde waren im Einsatz.Spart euch die Mühe, dachte sie.Der Mistkerl hat einen Tipp gekriegt und ist rechtzeitig mit allen Beweisen abgehauen.

Eigentlich hätte ja Sabine den Einsatz leiten sollen, doch die beendete das Sommersemester mit den Studenten, also war Tina eingesprungen. Sie waren sowieso wie Schwestern und halfen sich ständig gegenseitig und ohne viele Worte zu verlieren. Rivalitäten oder Kompetenzstreitigkeiten hatte es zwischen ihnen noch nie gegeben – nicht einmal damals, als sie noch die Schulb