Die Halloween-Party
Das dumpfe Brummen eines Motors brachte Isabell dazu, den Kopf zu heben, und lenkte ihre Aufmerksamkeit weg von ihrer Semesterarbeit hinaus auf die Straße. Ein bunt lackierter Umzugswagen hielt vor dem Nachbarhaus und vier starke Männer sprangen aus dem Führerhaus.
Aha, die neuen Nachbarn sind da, dachte Isabell und wartete ab, was passierte. Doch noch standen die Möbelpacker nur um den Lkw herum und rauchten eine Zigarette. Etwas enttäuscht wendete sich Isabell wieder ihrer Arbeit zu und dachte kurz über das gegenüberliegende Haus nach.
Vor vielen Monaten – oder war es sogar schon ein Jahr - verstarb der alte Besitzer der bildschönen Jugendstilvilla, an deren Grundstück Isabells Elternhaus grenzte. Es war ein prachtvolles Gebäude, mit hohen Räumen, einer geschwungenen Treppe bis an die wuchtige Eingangstür und einem wunderschönen Garten. Es dauerte nicht lange und dann prangte ein großes Verkaufsschild an dem schweren, schmiedeeisernen Tor. Neugierig hatte Isabell gleich im Internet nachgesehen, für wie viel Geld das Gebäude verkauft werden sollte und erschrak. Der geforderte Betrag war so hoch, dass sich kein normaler Sterblicher dieses Haus leisten konnte.
Wie erwartet stand das schöne Haus lange leer, bis sich endlich ein solventer Käufer fand und das Schild vom Tor verschwand. Die Anwohner der ruhigen Allee waren alle sehr gespannt, wer das schicke, große Haus erworben hatte, und es wurden viele Vermutungen angestellt.
Heute war es nun so weit – der oder die neuen Besitzer zogen ein! Wie aufregend! Noch passierte draußen nicht viel und doch konnte es Isabell nicht lassen, immer wieder von ihrer Arbeit aufzusehen und die Möbelpacker zu beobachten. Sie trugen nun Möbelstücke ins Haus, denen Isabell sogar auf die Entfernung ansah, dass sie sehr alt und wertvoll waren. Gerade wollte sie sich wieder zurück auf ihren Bürostuhl fallen lassen, als ein großer schwarzer Kombi mit abged