: Peter Orullian
: Das Gewölbe des Himmels 3 Der Ausgestoßene
: Blanvalet
: 9783641109929
: Das Gewölbe des Himmels
: 1
: CHF 10.90
:
: Fantasy
: German
: 608
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Der vergessene Gott kehrt zurück - mit all seiner dunklen Macht!
Der Vergessene kehrt zurück und seine Kreaturen aus dem Born gewinnen stetig an Macht. Tahn Junell und seinen Gefährten bleibt nichts anderes übrig, als sich zu trennen. Andernfalls würden sie niemals rechtzeitig ausreicheind Unterstützung für ihr Bündnis gegen den Vergessenen um sich versammeln können. Doch so kämpfen sie an verschiedenen Fronten, und der Vergessene zögert nicht, diese Schwäche auszunutzen. Zu spät erkennen Tahn und seine Freunde, dass sie nicht in jeder Schlacht siegreich sein können.

Peter Orullian wurde 1969 in Salt Lake City, Utah, geboren. Neben der Musik ist seine zweite große Leidenschaft das Schreiben. Er fühlt sich in vielen Genres heimisch, doch vor allem hat er sich mit seiner epischen SagaDas Gewölbe des Himmelsin der Fantasy einen Namen gemacht. Heute lebt er mit seiner Frau im Nordwesten der USA.

Prolog

EIN DRITTER ZWECK

Ermutigung schöpft man aus Lebendigem – Bäumen, Gräsern, Tieren. Vor allem und am besten aus der eigenen Familie. Alle nähren einen. Ihre Abwesenheit richtet einen zugrunde.

(Aus derWirkung von Abwesenheiten, einer Kriegsdoktrin der Wechselbeziehungen, die ihren Ursprung im Born hat)

Nach langen Jahren in den Landen des Mals erkannte Tahn Junell, dass ihre Patrouillen noch einem dritten Zweck dienten.

Der erste und offensichtlichste war der, dass sie für rechtzeitige Warnung sorgten, wenn Besucher oder Fremde ins Mal kamen. Die Patrouillenrouten gestatteten einen weiten Blick ins offene, öde Land. Neuankömmlinge konnten so mühelos schon von weitem erspäht und gemeldet werden.

Der zweite praktische Zweck, den die Patrouillen erfüllten, bestand darin, Ausdauer für Kämpfe aufzubauen und zu erhalten. Jedes Mündel des Mals im Alter zwischen drei und neunzehn Jahren verbrachte nicht weniger als sechs Stunden täglich mit ritualisierten Waffenübungen.

Erst später wurde Tahn schließlich klar, dass es noch einen dritten, unausgesprochenen Grund für die Patrouillen gab. Sie ermöglichten es den Mündeln des Mals, einander im Auge zu behalten und zu verhüten, dass eines von ihnen sich allein von zu Hause fortstahl.

Um sich das Leben zu nehmen.

Tahn und Alemdra rannten schnell und erreichten den Schluchtengrat weit vor Sonnenaufgang. Sie verlangsamten ihre Schritte, schöpften Atem und tauschten ein Lächeln.

»Du bist für mich mittlerweile ein Klotz am Bein«, neckte ihn Alemdra. »Ich glaube, das liegt daran, dass ich zur Frau werde, während du noch ein Junge bist.«

Er lachte. »Na, wenn wir weiter zusammen Patrouille laufen, lege ich dir einfach einen Sattel auf.«

Sie verpasste ihm einen Schlag gegen den Arm, und sie setzten sich gemeinsam hin und ließen die Beine von einer der wenigen nennenswerten Erhebungen im Mal baumeln. Alemdra wurde heute zwölf Jahre alt, kaum älter als Tahn. Und er hatte vor, sie zu küssen. Angesichts des Funkelns ihrer Augen fragte er sich, ob sie seine Absicht erraten hatte. Aber wenn ja, dann steigerte das unausgesprochene Geheimnis die Vorfreude nur.

Sie wackelten entspannt mit den Zehen und blickten nach Osten.

»Siehst du den?« Er zeigte auf den hellsten Stern der östlichen Hemisphäre. Sie nickte. »Das ist Pilona Soray, der Morgenstern. In Wirklichkeit ist er ein Planet.«

»Ach so?« Sie kniff die Augen zusammen, als könnte sie den fernen Stern so schärfer sehen.

»Pilona Soray heißt auf Dimnisch so viel wie ›liebeskrank‹.« Kaum etwas bereitete ihm mehr Vergnügen, als über den Himmel zu reden. »Es gibt eine ganze Geschichte darüber, wie ein Pflüger sich in eine Hofdame verliebte.«

Sie bemühte sich gar nicht erst zu verbergen,