: Michael Marcus Thurner
: Perry Rhodan 2613: Agent der Superintelligenz Perry Rhodan-Zyklus 'Neuroversum'
: Perry Rhodan digital
: 9783845326122
: Perry Rhodan-Erstauflage
: 1
: CHF 1.60
:
: Science Fiction
: German
: 64
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Er ist ein undurchsichtiger Humanoider - und er wirkt im Auftrag höherer Mächte In der Milchstraße schreibt man das Jahr 1469 Neuer Galaktischer Zeitrechnung (NGZ) - das entspricht dem Jahr 5056 christlicher Zeitrechnung. Der furchtbare, aber kurze Krieg gegen die Frequenz-Monarchie liegt inzwischen sechs Jahre zurück. Die Hoffnung auf eine lange Zeit des Friedens bleibt leider unerfüllt. Die geheimnisvolle Macht QIN SHI schlägt zu, und es geschieht mehrerlei: Alaska Saedelaere stößt mit dem Kosmokratenraumschiff LEUCHTKRAFT ins Reich der Harmonie vor, um dessen Kommandantin Samburi Yura zu befreien. Bei der ersten Begegnung mit der Herzogin kommt es allerdings zu Missverständnissen, und Saedelaere bleibt mit dem Zwergandroiden Eroin Blitzer im Palast der Harmonie unter Beobachtung. Das Solsystem wird von unbekannten Kräften in ein abgeschottetes Universum entführt, in dem die geheimnisvollen Auguren die Kinder und Jugendlichen beeinflussen wollen, um die Menschheit 'neu zu formatieren'. Perry Rhodan schließlich hat es in die von Kriegen heimgesuchte Doppelgalaxis Chanda verschlagen, wo er zuerst einen Außenposten etablieren und Informationen gewinnen musste. Nun gilt seine Sorge dem legendären Fernraumschiff der Menschheit. Auf seiner Suche gerät er an den geheimnisvollen Ennerhahl - er ist ein AGENT DER SUPERINTELLIGENZ ...

Michael Marcus Thurner ist und bleibt Wiener. Er wurde 1963 in der österreichischen Hauptstadt geboren und wohnt mit seiner Frau und zwei Töchtern in der Nähe des Stadtzentrums. 'Und dort fühle ich mich pudelwohl', so Thurner über seinen Lebensmittelpunkt. Nach einem Abschluss der Handelsakademie studierte Thurner einige Semester Anglistik, Geographie und Geschichte. Sein Berufsziel war eigentlich Lehrer - er stellte allerdings fest, dass dies nichts für ihn war. 'In beruflicher Hinsicht prägten häufige Wechsel mein Leben', konstatiert er heute. 'Unter anderem war ich als Kellner, Verkäufer in einem Motorradzubehör-Geschäft, Security und als Angestellter in einem Reitstall tätig.' Thurner ist begeisterter Fußballfan und spielt nach eigenen Angaben den 'gnadenlosen Abräumer, vor dem kein Schienbein sicher ist'. Als Fan hält er seit über 40 Jahren dem SK Rapid Wien die Treue. Er liest und liebt Comics, hält Carl Barks für den großartigsten Geschichtenerzähler aller Zeiten und ist leidenschaftlicher Motorradfahrer. Im Alter von 34 Jahren entwickelte er erste schriftstellerische Aktivitäten. 1998 wurde seine Kurzgeschichte 'Tod eines Unsterblichen' beim 'William Voltz Kurzgeschichten-Wettbewerb' auf den dritten Platz gewählt. Sein erster Roman erschien unter dem Titel 'Mit den Augen des Mörders' in der PERRY RHODAN-FanEdition. Recht schnell folgte seine Mitarbeit an der ATLAN-Serie - dann wurden auch andere Verlage auf ihn aufmerksam, und Thurner begann sein Engagement bei den Serien 'Bad Earth' und 'Maddrax'. Hinzu kamen Beiträge zu 'Coco Zamis' und die Mitarbeit bei 'Elfenzeit', der Fantasy-Erfolgsserie von Susan Schwartz. Bei Heyne erschien der eigenständige SF-Roman 'Turils Reise' (2009); demnächst folgt 'Plasmawelt' (2011). 2005 stieg er mit Band 2265, 'Die Krone von Roewis', in die PERRY RHODAN-Serie ein und gehört seitdem zum festen Autorenteam. 'Das freut mich als jahrzehntelanger Fan ganz besonders', so Thurner, der in Wien lange Jahre den PERRY RHODAN-Stammtisch organisiert hatte. Er verfasste mittlerweile zahlreiche Heftromane und Taschenbücher und übernahm zeitweise die Exposé-Redaktion für die ATLAN-Heftserie sowie für PERRY RHODAN- und ATLAN-Taschenbücher.

1.

Perry Rhodan

 

Im Schutz der Raumanzüge flogen sie von Segment zu Segment. Mit den Worten: »Ich habe gewisse Möglichkeiten«, die Rhodan sattsam bekannt waren, versicherte ihm Ennerhahl, dass sie vor einer Ortung durch ihre Gegner sicher waren.

»Ich habe den Schutz meiner Ausrüstung so weit ausgedehnt, dass du ebenfalls davon erfasst bist, Terraner«, sagte sein Begleiter. Er strotzte nur so vor Selbstsicherheit, und Rhodan fragte sich,warum er so sehr auf seinen vorgeblich so überlegenen technischen Möglichkeiten herumritt.

Vielleicht, weil sie gar nicht so überragend waren? Weil er sich selbst beruhigen wollte?

Perry Rhodan wischte diesen Gedanken beiseite und konzentrierte sich auf seine eigene Aufgabe. Er folgte den mentalen Empfehlungen des Anzugs der Universen. Das eng anliegende Kleidungsstück, lächerlich kurz geschnitten und keinesfalls so eindrucksvoll, wie zum Beispiel der Galornen-Anzug, den er früher einmal getragen hatte, schickte ihn kreuz und quer durch jenen Raumbereich, in dem die BASIS-Trümmer trieben.

»Wir bewegen uns im Kreis!«, behauptete Ennerhahl.

»Bist du sicher? Angesichts des Durcheinanders der sich stetig drehenden und umstrukturierenden Teile verliert selbst mein SERUN die Orientierung.«

»Ich habe gewisse Mö...«

»Sprich's nicht aus!«, unterbrach ihn Rhodan. Er unterdrückte einen Seufzer. »Es scheint, als wüsste selbst der Anzug der Universen nicht, wo sich der Graue Raum befindet. Womöglich hat er mehrmals von einem Segment zum nächsten gewechselt. Ist er überhaupt an die Naturgesetze gebunden?«

»Wir müssen uns beeilen. Zeit spielt in diesem Spiel einen nicht zu unterschätzenden Faktor.«

»Das nennst du ein Spiel?«

»Ich werde dich darüber aufklären, sobald sich die Gelegenheit ergibt. Vorrangig solltest du dich um den Anzug der Universen kümmern. Offen gesagt, bin ich verwundert, dass du ihn nicht besser unter Kontrolle hast.«

»Verwundert oder verärgert?«

»Sieh es, wie du willst. Meiner Meinung nach strengst du dich aber nicht genügend an. Du besitzt ein Wundermittel der Macht und setzt es unzureichend ein! – Habe ich mich etwa getäuscht? Bist du gar nicht der Mann, der darüber verfügen sollte?«

»Der Anzug hat mich gewählt, und nicht umgekehrt. Ich gehe davon aus, dass er mich benötigt.«

Ennerhahl wandte sich ihm zu, während sie von einem zylindrischen BASIS-Segment zu einem viel kleineren in Kubus-Form schwebten. Rhodan durchdrang mithilfe seines Anzugs den Schutzschirm und setzte auf der metallenen Hülle auf, gemeinsam mit seinem Begleiter.

Er meinte, Nachdenklichkeit, Hochachtung, aber auch eine Art Missbilligung in Ennerhahls Blicken zu erkennen. Neidete ihm der dunkelhäutige Riese den Anzug?

»Streng dich an! Es ist eminent wichtig, dass du den Anzug beherrschst!«

Rhodan wollte aufbegehren. Wollte sagen, dass er sich während der letzten Tage um ganz andere Dinge hatte kümmern müssen und keine Zeit gehabt hatte, seine neueste Errungenschaft zu erforschen. Doch er ließ es bleiben. Ennerhahl setzte völlig andere Prioritäten als er. Es stellte sich allerdings die Frage,welche.

Es war dringend notwendig, dass sie sich aussprachen. Dass sie sich in einer stillen Ecke zusammensetzten, um über Gemeinsamkeiten zu sprechen, Wissen auszutauschen und Pläne zu formulieren.

Doch nicht an diesem Ort, zu dieser Zeit ... Rhodan schloss die Augen und ließ sich treiben. Er vergaß die Umwelt. Das alles beherrschende Blau, die BASIS-Teile, die feindlichen Schiffe, all seine Sorgen und Ängste. Nur der Anzug zählte – und die Frage nach dem Grauen Raum, in dem sich hoffentlich Hinweise auf das Multiversum-Okular finden ließen.

Rhodan suchte Kontakt mit dem Anzug. Schon nach wenigen Augenblicken spürte er eine intensivere mentale Verbindung entstehen. Doch er musstenoch tiefer schöpfen. Musste dieses bislang weitgehend unerforschte Instrument zwingen, sich ganz zu öffnen und seine Geheimnisse preiszugeben.

Der Anzug hieß seine Gedanken gut. Er befürwortete eine Verstärkung von Rhodans geistigen Anstrengungen – und setzte sich dennoch zur Wehr. Er wollte beherrscht werden; aber er war nicht bereit, sich leichtfertig herzuschenken.

Rhodans Kopf schmerzte. Sein SERUN führte ihm Flüssigkeit zu und gab ihm zu verstehen, dass er sich über Gebühr quälte.

Der Terraner wischte die Bedenken des SERUNS beiseite, irritiert und verärgert zugleich. Die beiden Anzüge standen in gewisser Weise in Konkurrenz zueinander. Die Positronik des terranischen Erzeugnisses hatte den Auftrag, seine geistige und körperliche Gesundheit unter allen Umständen zu bewahren. Der Anzug der Universen hingegen forderte ihn heraus. Er wollte erobert werden – selbst wenn es Rhodans Verstand kostete.

Er berührte eine mentale Wand. Sie war nachgiebig und fest zugleich. Er musste sie überwinden, wollte er tiefer gehen und sehen. In seinen Gedanken riss und zerrte er an der Membran. Er sendete Bilder, Ideen, Vorschläge, Emotionen; kurzum, er benutzte all seinen Einfallsreichtum, um den Anzug zu irritieren oder zu beeindrucken.

Nach schier endlosen Versuchen gab die Gummiwand endlich nach, wurde weich und schlabbrig. Ein einziger mentaler Schlag würde nun reichen, um in das Dahinter zu blicken. Um zu erkennen, was der Anzug noch zu bieten hatte.

Wollte er das?

Nur nicht zu viel nachdenken, nur nicht zögern! Tu es! Weil du es für richtig hältst – und weil du weißt, dass es wichtig ist.

Er zerriss die Membran.

 

*

 

Lichtpünktchen rasten mit irrwitziger Geschwindigkeit auf ihn zu. Sie zogen an ihm vorbei, links und rechts, oben und unten. Manche durchdrangen ihn; sie hinterließen den Nachhall großartiger Ideen, die von Geburt und Tod handelten. Sie schmeckten ...