: Wilhelm J. Krefting
: Thriller-Doppel: Am siebten Tage sollst Du sterben + Todeshimmel Zwei Wolf Steeler-Thriller in einem Band
: tolino media
: 9783739331195
: 1
: CHF 3.20
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: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 556
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Die ersten beiden Thriller der erfolgreichen Wolf-Steeler-Reihe in einem Band! Inhalt 'Am siebten Tage sollst du sterben': Ein Schiffscontainer mit unbekanntem Inhalt gelangt von Pakistan nach Berlin. Zur gleichen Zeit taucht in der Hauptstadt eine Leiche auf, die mit einem mysteriösen Schriftzeichen gebrandmarkt ist. Zusammen mit seinem Freund, Hauptkommissar Peter Relow von der Berliner Kriminalpolizei und dessen Partnerin, beginnt der Journalist Wolf Steeler mit den Ermittlungen. Als noch mehr Tote entdeckt werden, steht bald fest, dass es das Trio mit rücksichtslosen Salafisten zu tun hat, die einen durchdachten und cleveren Terroranschlag im Regierungsviertel planen. Als Datum haben sich die Terroristen den Tag der Bundestagswahlen ausgesucht. Eine mörderische Jagd durch Berlin beginnt - Und die Zeit wird knapp, denn bis zu den Wahlen verbleiben nur wenige Tage. Werden die drei es schaffen, die Katastrophe zu verhindern? Was hat es mit dem Container auf sich? Und wie hängt der Fall mit dem korrupten Bundestagsabgeordneten Sven Bäumer zusammen? Inhalt 'Todeshimmel': Der rasante Thriller um eine der populärsten Verschwörungstheorien: Chemtrails Ein Berliner Professor will die Existenz von giftigen Chemikalien in den Kondensstreifen von Flugzeugen nachweisen. Außerdem ist er überzeugt, einen Zusammenhang zwischen den absichtlich von der Regierung versprühten Chemtrails und der Zunahme von Alzheimer-Erkrankungen entdeckt zu haben. Kurze Zeit später wird er ermordet. Nach und nach sterben immer mehr Studenten aus dem Umfeld des Professors, was Journalist Wolf Steeler und Hauptkommissar Peter Relow auf den Plan ruft. Ihre Ermittlungen führen sie auf die Spur einer unbekannten Organisation. Bald geraten sie selbst ins Fadenkreuz eines brutalen Killers, was sie jedoch nicht davon abhält, immer tiefer in ein Geflecht aus Lügen, Vertuschung und Korruption vorzudringen. Was sie dabei aufdecken, übertrifft am Ende selbst ihre kühnsten Erwartungen...

Wilhelm J. Krefting lebt und arbeitet in Münster. Nach dem Abitur studierte er Politikwissenschaften und Journalistik und lebte einige Zeit in Australien, wo er für verschiedene deutsche und australische Zeitungen arbeitete. Seine schriftstellerische Karriere begann der Autor 2013. Im Jahr 2016 veröffentlichte er mit"Aschekinder" seinen ersten Tolino Nr. 1 eBook-Bestseller.

Dienstag


Wolf saß auf einem lehnenlosen Plastikstuhl an einem Krankenbett. Viele Maschinen standen im Raum und um das Bett verteilt. Er befand sich irgendwo auf einer Intensivstation, so viel konnte er erkennen. Er drückte die blasse Hand einer Frau, die regungslos im Bett lag. Nur ein Piepsen im Rhythmus des Herzschlags verriet, dass die Frau noch am Leben war. Wolfs Blick war auf ihr schönes, symmetrisches Gesicht gerichtet, das von langem, blondem Haar umspielt wurde. Er nahm das Gesicht aber nur schemenhaft, wie durch einen Schleier war. Die Tränen in seinen Augen waren schuld daran. Deshalb erkannte Wolf die Menschen, die um das Bett standen, auch nur verschwommen. Sie redeten. Ihre gedämpften Stimmen erreichten Wolfs Ohr kaum. Er konnte nicht erkennen, was sie sagten. Wolf konzentrierte seine Wahrnehmung auf das kleine Universum zwischen ihm, der Frau, dem Piepsen des Herzschlags, dem Gefühl der weichen Hand und dem sterilen Geruch nach Desinfektionsmittel. Er fühlte sich auf einmal so als ob er fallen würde. Eine existenzielle Angst, die ihn lähmte, die sich wie ein Kloß in seinem Hals festgesetzt hatte.

Auf einmal durchbrach jemand die Grenzen von Wolfs Mikrokosmos. Ein Mann, der vorher im Kreis der nicht zu erkennenden Menschen gestanden hatte, beugte sich über das Bett und fing an, der Frau mit einer kleinen Taschenlampe ins Auge zu leuchten. Erst jetzt bemerkte er, dass die Hand, die er festhielt, zu zittern begonnen hatte. Die anderen Leute begannen lauter zu reden, einer rannte aus dem Raum. Dann hörte die Hand auf zu zittern. Alles, was Wolf jetzt dann noch wahrnahm, war ein lauter langer Ton, der ihn ruckartig zurück in die Realität katapultierte.

Wolf schreckte auf und realisierte nach einigen Augenblicken, dass er in seinem Bett lag und geträumt hatte. Das gleichmäßige Piepsen in seinem Traum war in den schrillen Klingelton seines Weckers übergegangen. Er stellte den Wecker aus.

Es war derselbe Alptraumraum, der Wolf in steter Regelmäßigkeit morgens aufweckte. Minutenlang lag er danach in seinem Bett. Er musste sich dann klarmachen, dass er nicht im Krankenhaus war und nicht gerade erlebt hatte, wie seine Freundin starb. Schon vor dem Tod von Verena hatte er oft Alpträume gehabt. Das, was er jetzt durchstehen musste, war nur eine Steigerung dieses Fluchs. Wolf hoffte immer noch, dass die Träume irgendwann aufhören würden. Es war sehr anstrengend, regelmäßig vom schlimmsten Tag in seinem Leben eingeholt zu werden. Aber irgendwie wollte er auch weiterträumen. Es ließ ihn Verena nicht vergessen.

Wolf schaute auf das Foto auf dem Nachttisch und nahm es kurz in seine Hände. Dann stand er auf und torkelte ins Badezimmer.

Spree, Berlin-Mitte

Es war ein nebliger Herbstmorgen. Die Schwaden der grauen Suppe waren so dick, dass man sie bald schon in Stücke hätte schneiden können. Rudolf Kautetzky spazierte mit seinem fünf Jahre alten Enkelsohn an der Spree entlang. Die Szenerie erinnerte den Rentner eher an einen Charles-Dickens-Roman als an die Hauptstadt seines Heimatlandes. Dem kleinen Jan, der brav Opas Hand hielt, wurde die durchdringende Kälte allmählich zu viel.

„Opa, ich will nach Hause, mir ist kalt“ quengelte der Junge. Doch sein Großvater hatte nur wenig Verständnis für den Kleinen. Am Vorabend hatte er darauf bestanden, den Opa auf dessen obligatorischen Morgenspaziergang zu begleiten. Kautetzky hatte sich gleich gedacht, dass das nicht gutgehen konnte. Erst recht, als er den Wetterbericht und den Nebel heute Morgen gesehen hatte. Aber der Kleine hatte keine Ruhe gelassen. Wie dem auch sei, Kautetzky hatte seiner Tochter versprochen, auf den Jungen aufzupassen, und er wollte auf keinen Fall, dass er sich erkältete. Also gab er nach: „Gut, mein Schatz, wir gehen nach Hause.“

Die beiden machten eine Kehrtwende und flanierten zurück. Man konnte nur wenige Meter weit sehen, was zur Folge hatte, dass Kautetzky sehr vorsichtig ging, um eventuell entgegenkommenden Radfahrern noch rechtzeitig ausweichen zu können. Er schaute hinunter auf die Spree, doch er konnte nicht viel weiter als bis zum Ufer schauen. Das bisschen Wasser, was er sah, bildete zusammen mit dem Nebel eine auf den ersten Blick homogene Mischung aus verschiedenen Grautönen, mal etwas heller und mal etwas dunkler. Wie aus einem Gemälde von Caspar David Friedrich, in dem die Grenzen zwischen Abstraktion und malerischer Wirklichkeit ineinander verschwammen.

Auf dem Wasser kam langsam etwas Dunkles ans Ufer