: Gabriella Engelmann, Anna Thaler, Laura Jane Williams, Kerstin Rubel, Alice Pantermüller, Stefania B
: Träum dich weg: Sehnsucht bei Knaur #03 Gefühlvolle Leseproben von Gabriella Engelmann, Anna Thaler, Laura Jane Williams, Kerstin Rubel u.v.m.
: Verlagsgruppe Droemer Knaur
: 9783426465318
: Träum dich weg
: 1
: CHF 0.50
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 317
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Liebst du große Gefühle? Entspannst du gerne bei romantischen Geschichten mit Happy End? Faszinieren dich bewegende, dramatische Lebensgeschichten? Dann ist diese Leseproben-Sammlung genau das Richtige für dich! Lass dich von Gabriella Engelmanns Wohlfühlroman »Die Liebe tanzt barfuß am Strand« in die zauberhafte Kleinstadt Lütteby an der Nordsee entführen: Hier wohnt die 35-jährige Lina Hansen in einem Giebelhäuschen am Marktplatz. Während ihre beste Freundin und Lüttebys Pastorin Sinje sie gern in schräge Abenteuer verwickelt, sieht Lina sich mit einer historischen Fehde zwischen den Kleinstädten Lütteby und Grotersum und der Legende konfrontiert, dass Liebende aus den beiden Orten niemals zueinander finden werden. Doch was bedeutet das für Lina, deren attraktiver neuer Chef ausgerechnet aus Grotersum kommt? Träum dich weg mit dem humorvollen Liebesroman »Der schönste Zufall meines Lebens« von Laura Jane Williams: Nichts wünscht sich die 30-jährige Londonerin Penny Bridge mehr, als Mutter zu werden. Doch als plötzlich gleich drei tolle Männer in Pennys Leben treten, ist das Gefühlschaos perfekt. Wie viele Herzen kann eine Frau verschenken? Und was, wenn keiner der drei der Richtige ist, um Pennys größten Wunsch zu erfüllen?  Dramatisch und anrührend wird es in Lily Olivers Liebesroman »Du und ich und das Leuchten des Sommers«. Für Ava Wild, den Star des Midsummer Ballet New York, wird ein Traum wahr: Ihr Idol, der geheimnisumwitterte Choreograf Ivan Baranow, will ein Stück nur für sie schreiben. Alles wäre perfekt, wären da nicht die starken Schmerzen, wegen denen Ava eigentlich mit dem Tanzen aufhören sollte, - und der Journalist Tom, der dafür berüchtigt ist, jedes Geheimnis in die Öffentlichkeit zu zerren ... Diese und weitere gefühlvolle Geschichten von Autorinnen wie Anna Thaler, Alice Pantermüller, Stefania Bertola und vielen mehr findest du in der Leseproben-Sammlung zu den Sehnsuchts-Titeln von Droemer Knaur. Das kostenlose eBook enthält Leseproben zu: - Gabriella Engelmann, »Die Liebe tanzt barfuß am Strand« - Anna Thaler, »Der Duft von Erde nach dem Regen« - Laura Jane Williams, »Der schönste Zufall meines Lebens« - Kerstin Rubel, »Die Liebe braucht ein ganzes Dorf« - Alice Pantermüller, »Segelsommer oder Die beste Katastrophe meines Lebens« - Stefania Bertola, »Tante Giulietta tanzt« - Lily Oliver, »Du und ich und das Leuchten des Sommers« - Phoebe Fox, »Von Mut und Meer« - Heike Fröhling, »Claras Traum« - Fay Keenan, »Sommerglück im Apfelgarten«

Die gebürtige Münchnerin entdeckte in Hamburg ihre Freude am Schreiben und fühlt sich im Norden pudelwohl. Nach Tätigkeiten als Buchhändlerin und Verlagsleiterin genießt sie die Freiheit des Daseins als Autorin von Romanen, Kinder- und Jugendbüchern. Seit sie zum ersten Mal an der Nordsee war, träumt sie von einem eigenen Häuschen am Deich, mit einem Garten voller Wildrosen und knorrigen Apfelbäumen.Mehr zur Autorin:Instagram: gabriellaengelmannFacebook: www.facebook.com/AutorinGabri llaEngelmann
Prolog

Der Ausblick vom Kirchturm auf einen kleinen, magischen Ort irgendwo in der Nähe der Nordsee ist so ziemlich der schönste, den ich kenne. Dieser Turm ist allerdings nicht für jeden zugänglich. Auf seine Plattform dürfen eigentlich nur meine beste Freundin, Pastorin Sinje Meyer, der Mann, der das Glockenspiel wartet – und freche Möwen. Doch heute brauche ich dringend einen Perspektivwechsel und Ruhe zum Nachdenken, deshalb bin ich ausnahmsweise zu Gast auf diesem tollen Logenplatz. »So, ich lass dich jetzt allein«, sagt Sinje, nachdem wir beide zahllose Treppenstufen erklommen und eine ganze Weile Seite an Seite in den blitzblauen Himmel geschaut haben. Mit den Worten »Komm einfach wieder runter, wenn du so weit bist, und schließ dann hinter dir ab, ja?«, reicht sie mir den Schlüssel, drückt mich und sagt: »Alles wird wieder gut, du musst nur fest daran glauben. Und egal, was auch passiert, du bist nicht allein. Aber das weißt du ja.«

Kaum ist Sinje gegangen, verliere ich mich im Ausblick auf einen Ort, an dem sich immer wieder Wunder ereignen – sofern man offen für sie ist und auch selbst etwas dafür tut, dass solche Wunder geschehen können. Schaut man von der umlaufenden Galerie auf den Platz inmitten unseres Städtchens hinab, den wir den kleinen Marktplatz am Meer nennen, wird einem warm vor Glück und Freude. Er ist kugelrund wie die Sonne und das Herzstück von Lütteby, einer winzigen Kleinstadt mit3365 Einwohnern. Hier begrüßen wir einander freundlich, tauschen Neuigkeiten oder Geschenke aus und schimpfen auch mal wie ein Rohrspatz, wenn es etwas zu schimpfen gibt.

Der Marktplatz wird umsäumt von hübschen, teils windschiefen Giebelhäuschen, einige von ihnen hellgelb getüncht, andere blassrosa, weiß oder hellblau. Im Winter, wenn der Schnee auf den Dächern liegt wie Schlagsahne auf der Friesentorte, ähnelt dieser Anblick einem Adventskalender. Im Sommer schützen bunte Markisen und Schirme die Auslagen der Lädchen, des französischen Cafés und des Italieners vor der prallen Sonne. Verliebte treffen sich zu einem Rendezvous auf der Bank. Menschen, die sich spinnefeind sind und einander nicht begegnen wollen, verstecken sich hinter der Tageszeitung oder einem aufgespannten Regenschirm. Wie kann ichihm nach all dem, was geschehen ist, überhaupt noch begegnen?, frage ich mich, während ich grüblerisch in den tiefblauen Himmel schaue.

Wie soll ich mich jemandem gegenüber verhalten, der alles verraten hat, was mir lieb und teuer ist? Der mir so wehgetan hat, dass ich kaum noch atmen kann. Doch bevor ich eine Entscheidung treffe, die gut überlegt sein will und weitreichende Konsequenzen hat, lasse ich die vergangenen Wochen Revue passieren, wie einen Film, von dem ich nicht weiß, ob er ein Happy End haben wird, auch wenn ich es mir so sehr wünsche …

***

»Soll ich deinen armen kranken Chef mit einem meiner Wundertees heilen?« Die Augen meiner Großmutter Henrikje funkeln abenteuerlustig, als wir nach Geschäftsschluss gemeinsam alles ins Innere ihres Lädchens am Marktplatz räumen, was auf dem Kopfsteinpflaster steht: den Postkartenaufsteller, ein Regal voller Plüschtiere, den Ständer mit Keramikbechern sowie einen geflochtenen Korb, in dem Regenschirme, Windräder mit Flügeln aus buntem Sperrholz und Fackeln stecken.

»Nette Idee«, sage ich schmunzelnd. »Aber lass mal lieber erst die Ärzte ihren Job machen und Thorstens gebrochenes Bein behandeln. Danach kannst du den Genesungsprozess immer noch mit Räucherritualen und Aromasalben unterstützen.«

»Schade, ich hätte so gern mal wieder ein bisschen mit meinem Kräuterwissen geglänzt und mit weißer Magie experimentiert«, erwidert Henrikje enttäuscht. »Aber was soll’s, vielleicht versuche ich stattdessen lieber, Thorstens Krankheitsvertretung in der Touristeninformation wegzuzaubern. Ich bin nämlich der Ansicht, du könntest die Zeit, in der dein Chef ausfällt, auch ohne zusätzliche Hilfe bewältigen, so gut, wie du deinen Job machst, Lina Lieblingsenkelin Hansen.«

»Danke für das Kompliment, Henrikje Lieblingsoma Hansen«, erwidere ich gerührt. »Darf ich dich daran erinnern, dass du nur die eine Enkelin hast?! So, jetzt aber Schluss mit dem Jobthema. Lass uns lieber mit den anderen was Nettes trinken und ein bisschen über den heutigen Tag plaudern. Habe ich dir eigentlich schon mal gesagt, wie sehr ich es liebe, wenn wir uns alle treffen?«

»Nur ungefähr zweitausendeinhundertneunzig Mal, seit du wieder aus Hamburg zurück bist«, entgegnet Henrikje augenzwinkernd. »Also beinahe täglich seit sechs Jahren.«

»Wie gut, dass du so super rechnen kannst«, erwidere ich schmunzelnd und erspähe durch die Fensterscheibe die ersten Ladenbesitzer, die sich an einem der beiden hohen Bistrotische versammeln. »Eis oder Kaffee?«, fragt Amelie Bernard. Die Französin arbeitet im Café zwei Häuser neben dem Lädchen und sorgt bei den Treffen am Markt üblicherweise für unser leibliches Wohl. »Oder hättest du lieber selbst gemachte Limonade?« Ich schüttle den Kopf und bitte um Schokoeis, denn heute brauche ich es süß und cremig. »Freust du dich auf deinen neuen Chef?«, fragt der soeben eingetroffene Ahmet Coskun aus Ankara, Besitzer des Lotto-Kiosks. Dann biegt noch jemand um die Ecke, sichtlich abgehetzt und atemlos: »Wie ich hörte, bekommst du einen neuen Vorgesetzten? Was ist denn mit Thorsten? Geht er etwa endlich in Rente?«, fragt Sinje schwer atmend. »Und wieso erfahre ich das nicht direkt von dir, sondern nur, weil die Möwen es von den Dächern kreischen? Sorry übrigens, dass ich so schnaufe, aber ich muss unbedingt wieder trainieren, damit ich ins Brautkleid passe. Was für eine elende Schinderei.« Für gewöhnlich ist Sinje – neben Henrikje – eine der Ersten, der ich Neuigkeiten anvertraue, doch heute war in der Touristeninformation ungewöhnlich viel zu tun.

»Ich hatte leider noch keine Zeit, mich bei dir zu melden«, erwidere ich. »Thorsten ist für eine Weile krankgeschrieben, aber keine Sorge, es ist zum Glück n