: Frank Callahan
: Die großen Western 159 Das Greenhorn und sein Todesengel
: Martin Kelter Verlag
: 9783740906603
: Die großen Western
: 1
: CHF 1.60
:
: Spannung
: German
: 64
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen). Jimmy Halfpenny stieß sich wie ein wütender Puma vom Tresen ab und schnellte auf den bulligen Mann zu, dem sein spöttisches Gelächter in der Kehle steckengeblieben war. Die Faust des jungen Cowboys donnerte gegen das Kinn des Bärtigen, der zurücktaumelte und dabei Tische und Stühle umriß. Klirrend zerbrachen Flaschen und Gläser am Fußboden. 'Sag das nicht noch mal, Martinez', fauchte Halfpenny. Die übrigen Gäste waren aufgesprungen und starrten auf das Spektakel. Raoul Martinez sagte gar nichts, sondern fuhr sich mit der Hand über den Mund. Irgend etwas war anders geworden. Martinez legte den Kopf schief und spuckte einen Zahn aus. 'Hey...', lispelte er. 'Du hast wohl einen rostigen Nagel im Kopf, wie? Dir muß die Hitze heute verdammt zugesetzt haben, Greenhorn.' Martinez schnaufte und fuhr sich erneut übers Kinn, das leicht anzu­schwellen begann. Dann wandte er sich an den dicken Wirt, der hinterm Tresen stand und bereits eine Schrotflinte in den Händen hielt. 'Hast du ihm etwas in den Whisky getan, Mike? Da werde ich nicht schlau, Amigo. Warum hat mir der Sattelquetscher eine verpaßt?' Der Mexikaner strich über seinen langen Schnurrbart und schaute immer noch verblüfft auf den jungen Cowboy, der mit geballten Händen wenige Yards von ihm entfernt stand. Jimmy Halfpennys Gesicht war gerötet. In seinen blauen Augen funkelte Zorn. Das kurzgeschnittene blonde Haar war zerzaust. Er mochte höchstens fünfundzwanzig Jahre alt sein, war wie ein Cowboy gekleidet und trug einen Revolver im Halfter. Lauernd starrte er auf Raoul Martinez, der ihn um einen ganzen Kopf überragte und auch gewiß über zwanzig Kilogramm schwerer war. Der

Jimmy Halfpenny stieß sich wie ein wütender Puma vom Tresen ab und schnellte auf den bulligen Mann zu, dem sein spöttisches Gelächter in der Kehle steckengeblieben war. Die Faust des jungen Cowboys donnerte gegen das Kinn des Bärtigen, der zurücktaumelte und dabei Tische und Stühle umriß. Klirrend zerbrachen Flaschen und Gläser am Fußboden.

»Sag das nicht noch mal, Martinez«, fauchte Halfpenny.

Die übrigen Gäste waren aufgesprungen und starrten auf das Spektakel. Raoul Martinez sagte gar nichts, sondern fuhr sich mit der Hand über den Mund. Irgend etwas war anders geworden. Martinez legte den Kopf schief und spuckte einen Zahn aus. »Hey…«, lispelte er. »Du hast wohl einen rostigen Nagel im Kopf, wie? Dir muß die Hitze heute verdammt zugesetzt haben, Greenhorn.«

Martinez schnaufte und fuhr sich erneut übers Kinn, das leicht anzu­schwellen begann. Dann wandte er sich an den dicken Wirt, der hinterm Tresen stand und bereits eine Schrotflinte in den Händen hielt.

»Hast du ihm etwas in den Whisky getan, Mike? Da werde ich nicht schlau, Amigo. Warum hat mir der Sattelquetscher eine verpaßt?«

Der Mexikaner strich über seinen langen Schnurrbart und schaute immer noch verblüfft auf den jungen Cowboy, der mit geballten Händen wenige Yards von ihm entfernt stand.

Jimmy Halfpennys Gesicht war gerötet. In seinen blauen Augen funkelte Zorn. Das kurzgeschnittene blonde Haar war zerzaust. Er mochte höchstens fünfundzwanzig Jahre alt sein, war wie ein Cowboy gekleidet und trug einen Revolver im Halfter.

Lauernd starrte er auf Raoul Martinez, der ihn um einen ganzen Kopf überragte und auch gewiß über zwanzig Kilogramm schwerer war.

Der Mexikaner schüttelte wieder den Kopf.

»Willst du dich vielleicht ernstlich mit mir prügeln, amigo mio?« fragte er fast freundlich. Dabei zeigte er seine nikotingelben Zähne.

Ehe Jimmy Halfpenny etwas entgegnen konnte, schaltete sich Mike Garner, der dicke Salooner, ein.

»Ihr könnt euch draußen vor dem Saloon so lange prügeln, wie ihr nur wollt«, grollte seine Stimme. »Doch hier verhaltet ihr euch ruhig, oder ich jage euch eine geballte Schrotladung in eure Hinterteile.«

Drohend schwang er die Schrotflinte hoch.

»Außerdem werdet ihr beiden Hitzköpfe den bereits entstandenen Schaden ersetzen. Ist das klar, Jungs?«

Jimmys angewinkelte Arme fielen herunter. Er nickte mechanisch, ließ dabei aber Martinez nicht aus den Augen.

»Gib mir noch einen Whisky,

Mike«, sagte er mit einer ungewöhnlich tiefen Stimme, die überhaupt nicht zu seiner jungenhaften Erscheinung paßte. »Und nimm deine verdammte Bleispritze weg. Wir wissen doch alle, daß das Ding da überhaupt nicht geladen ist.«

Mike Garners Gesicht nahm die Farbe einer überreifen Tomate an. Er richtete den Lauf des Gewehrs auf Jimmy, doch der stoppte blitzschnell zur Seite und schlug den Lauf in die Höhe.

In diesem Moment krachte es auch schon.

Beißender Pulverdampf hüllte die Gruppe ein, irgendwo splitterte und knackte es verdächtig, dann war für lange Sekunden Ruhe.

»Heiliger Rauch«, flüsterte dann eine Stimme. »Das Ding war wirklich geladen.«

Die Stimme gehörte dem dicken Wirt, der sich nun aus dem Pulverqualm herausschälte und die Schrotflinte mit einem Fluch fallen ließ.

Er wandte sich an Jimmy Halfpenny, der mit bleichem Gesicht am Tresen lehnte. Raoul Martinez trat näher und legte seinem Freund eine Hand auf die Schulter.

»Nimm’s nicht so tragisch, Mike wollte bestimmt nicht auf dich schießen. So ist es doch, Mike, oder etwa nicht?«

»Wirklich nicht«, stammelte der Wirt. »Daran seid nur ihr verblödeten Hornochsen schuld«, schrie er dann. »Seit Jahren versucht ihr mir einzureden, daß das Ding nicht geladen ist.«

Er verstummte, denn ein brausendes Gelächter schallte ihm entgegen. Die vielen Männer, die sich nach der anstrengenden Arbeit eines langen Tages den Staub aus der Kehle spülten und zu seinen Stammgästen gehörten, wollten sich einfach nicht beruh