Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag! Anbei dein Geburtstagsgeschenk, das dir hoffentlich gefällt …
Heute denke ich besonders an dich … weil ich zu dem Schluss gekommen bin, dass ich nicht in dich verliebt bin, obwohl ich dich liebe. Ich habe nicht das Gefühl, dass du der von Gott für mich Ausersehene bist. Trotzdem hoffe ich sehr, dass dir mein Geschenk gefällt und du einen wunderschönen Geburtstag hast.
Prolog
Ellie Haworth hat ihre Freunde in der dichtgedrängten Menge entdeckt und bahnt sich einen Weg durch die Bar. Sie stellt die Tasche neben ihren Füßen ab und legt ihr Handy auf den Tisch. Die anderen sind schon ziemlich angeheitert – man merkt es an ihren lauten Stimmen, den ausholenden Armbewegungen, dem kreischenden Gelächter und den leeren Flaschen auf dem Tisch.
«Zu spät.» Nicky streckt ihr das Handgelenk mit der Armbanduhr entgegen und droht mit dem Zeigefinger. «Lass mich raten. Du musstest noch einen Artikel zu Ende schreiben!»
«Interview mit der betrogenen Ehefrau eines Abgeordneten. Tut mir leid. Es war für die Ausgabe morgen», sagt Ellie, lässt sich auf einen freien Stuhl fallen und schenkt sich aus einer angebrochenen Weinflasche ein Glas ein. Sie schiebt ihr Handy über den Tisch. «Okay. Das Unwort des Abends: ‹später›.»
«Später?»
«Als Schlussformel. Bedeutet das, er meldet sich morgen oder heute noch? Oder ist es nur so eine grässliche Floskel, die eigentlich überhaupt nichts zu sagen hat?»
Nicky schaut auf das leuchtende Display. «Da steht ‹Bis später› und ein ‹x›. Das ist wie ‹Gute Nacht›. Ich würde sagen, es heißt morgen.»
«Auf jeden Fall morgen», sagt Corinne. «‹Später› heißt immer morgen.» Sie hält kurz inne. «Es könnte auch übermorgen bedeuten.»
«Jedenfalls klingt es sehr unverbindlich.»
«Unverbindlich?»
«Das könnte man auch dem Postboten schreiben.»
«Du würdest deinem Postboten einen Kuss schicken?»
Nicky grinst. «Kann schon sein. Er sieht toll aus.»
Corinne betrachtet die Nachricht auf dem Display. «Das ist nicht gerade fair. Es könnte doch einfach nur heißen, dass er in Eile war und noch etwas anderes vorhatte.»
«Ja. Mit seiner Frau zum Beispiel.»
Ellie wirft Douglas einen warnenden Blick zu.
«Was denn?», verteidigt er sich. «Ich meine ja bloß: Seid ihr nicht über den Punkt hinaus, an dem du stundenlang eineSMS dechiffrieren musst?»
Ellie kippt ihren Wein herunter und beugt sich dann über den Tisch. «Okay. Ich brauche noch was zu trinken, wenn ich mir jetzt Vorträge anhören muss.»
«Wenn du mit jemandem so vertraut bist, dass du in seinem Büro Sex mit ihm hast, dann solltest du ihn doch bitten können klarzustellen, wann ihr euch zum Kaffee trefft.»
«Was steht denn sonst noch in derSMS? Und sag mir jetzt bitte nicht, es geht um Sex in seinem Büro.»
Ellie schaut auf